Dieses Forum soll allen Pintofreunden eine Möglichkeit bieten, sich zu treffen und auszutauschen.Wir wünschen viel Spaß dabei!
Wir bitten alle User dieses Forums die üblichen Regeln des guten Miteinanders einzuhalten. Ansonsten wird konsequent gelöscht. Über den Button "Beiträge der letzten Tage" erhalten sie eine Übersicht der aktuellen Beiträge. Als Gast haben Sie nur verminderte Leserechte. Melden Sie sich daher an und vervollständigen Sie unbedingt ihr Profil. Erst dann können Sie an Diskussionen teilhaben, lesen und beachten Sie unsere Info + Regeln zum Forum ,dort wird auch Ihre Gruppenzuordnung nebst Rechten erklärt.
Ich möchte mich gern über verschiedene Warmblutscheckhengste informieren. Könnt Ihr mit bitte Internetseiten von Warmblut-Scheckhengsthaltern geben, auf denen ich mich über die Scheckhengste schlau machen kann. Bisher habe ich nämlich nicht viele gefunden.
Gibt es evtl. Hengste die ihre Scheckfarbe (mit einfarbigen Stuten) höchstwahrscheinlich vererben.
Gibt es eine Seite auf der aufgelistet ist, welcher Hengst mit wievielen Punkten die HLP abgeschlossen hat? Bei den Hengsten die ich gefunden habe ist das nämlich nicht der Fall.
Gibt es Scheckhengste mit mehr als 120 Punkten in der HLP, oder zumindestens annähernd 120 Punkten? Was ist mit Sanyo (Sprehe)?
Ich bin auf der Suche nach einem geeigneten Hengst für meine Stute. Da ich im Hannoveraner-Hochzuchtgebiet wohne und auch selber Hannoveraner züchte, wird es eh nicht einfach für mich, wenn ich einen Schecken züchte. Deshalb brauche ich einen Hengst, der auf jeden Fall: ein vernünftiges, korrektes Gebäude , Typ, Tritt und Rittigkeit vererbt....möglichst mit einer Abstammung mit der auch ein Hannoveraner-Züchter was anfangen kann und positiv eingestellt ist (WDR z.B).
Vielleicht hat ja jemand einen TIP! Würde mich freuen.
wäre nicht schlecht wenn ich oldenburgisch brennen lassen könnte. Da sind wenigstens Aufnahmen und Brenntermine in erreichbarer Nähe. Aber in erster Linie kommt es mir auf den Hengst an, nicht auf den Verband.
Und mit Hannover....... wird das ja nix. In Bezug auf die Farbe sind "wir" da stur. Ich habe auch schon die Lacher auf meiner Seite. Allein der Gedanke, daß ich Schecken züchten will, macht mir das Leben schon jetzt recht schwer. Und mein Mann will natürlich auch nicht, das ich unsere Stuten zur Scheckzucht "missbrauche". Ich habe erst das OK von ihm, wenn ich einen Scheckhengst mit über 120 Punkten in der HLP finde, der dann aber auch noch zu unseren Stuten passen muss (was ja logisch ist). Wenn das nicht schaffe, muss ich wohl mein Reitpferd als Zuchtstute umfunktionieren ..... und das finde ich gar nicht komisch.
Wenn man sicher davon ausgehen könnte, daß 120 Punkte in der HLP gleichbedeutend mit Qualität als Vererber ist, dann wäre es ja sinnvoll die Latte einfach höher zu legen und nicht mehr 80 Punkte - oder 90 bei den Trakkis - zum Minimum zu machen, damit die Prüfung als bestanden gilt, sondern 120 Punkte.
Aber dann würde auch Sandro Hit nicht decken dürfen und Grannus wäre als Springpferdevererber ebenfalls von der Zucht ausgeschlossen worden, denn bei beiden waren es nicht einmal 100 Punkte bei der HLP.
Es gibt dazu ganz nette Bücher wie Siegerhengste im Leistungstest. Leider ist das Buch schon etwas älter, aber bezeíchnender Weise wurde mancher HLP-Sieger später Wallach oder Reitpferd, weil er das nicht vererbte, was er selbst konnte.
Meine Überzeugung ist die, daß ich den Hengst wähle, dessen Nachkommen dem entsprechen, was ich züchten möchte und nicht den, der meinem Ideal von Pferd am nächsten kommt, denn zum einen wird das Fohlen in den seltensten Fällen eine Reproduktion des Vaters sein und zum anderen gibt die Stute 60% der Erbmasse an das Fohlen weiter.
In diesem Zusammenhang gibt es sogar eine Studie, bei welcher festgestellt wurde, daß die Fohlen aus Leihmüttern beim Embryotransfer sogar von der Stute geprägt waren, welche das Fohlen austrug und nicht nur vom Samen - und Eizellenspendertier.
Im übrigen gibt es einen bunten HLP-Sieger - Ilasso, aber der hat in den 14 Jahren nach seinem HLP-Sieg auch die Scheckenwelt nicht verändern können ... während Sambuco mit knapp über 80 Punkten zahlreiche sporterfolgreiche Nachkommen stellen konnte und einige davon auch bis in die höchsten Klassen gut waren und für die Zucht hinterließ er 14 gekörte Söhne, darunter auch Siegerhengste.
Einen Hengst ausschließlich nach seiner Leistungsprüfung zu beurteilen und auszusuchen, halte ich nun nicht für den geeigneten Weg, die Zucht zu verbessern.
Und wer schon öfter mal einen Hengst in einer Prüfung laufen hatte, der weiß auch, wie Noten zustande kommen können - selbst wenn ich nun keinem der Veranstalter Korruption unterstellen möchte, so ist das Ergebnis, also die Punktzahl, auch stark vom Teilnehmerlot abhängig. Es gab Prüfungssieger mit 119 Punkten und des gab Prüfungen, da hatte der zweitletzte noch 90 Punkte. Und die Indexierung spielt ebenfalls eine Rolle dabei. Ich kenne Hengste, die in München-Riem die Prüfung gewannen, welche in Adelheitsdorf vermutlich durchgefallen wären und wenn ich an den Redefiner HLP-Sieger Wenckstern denke, dann hatte der im Jahr zuvor in Medingen auch nicht bestanden. Sicher kann sich ein Pferd weiterentwickeln, wenn man ihm noch ein Jahr gibt, aber ich war mehr als einmal beim Training zugegen und konnte sehen, daß man den erst mal "totlongierte" bevor sich da einer draufsetzen wollte - macht das also den Sieger aus? Oder muss man so einen Sieger unbedingt als Vererber nutzen. Möchte man wirklich Nachkommen, deren Vater zwar mehr als 120 Punkte erreichte, welche aber dafür auch konsequent die Unrittigkeit des Vaters erben?
Gut, Wenckstern gewann überraschend eine S in Bremen, aber an den Hengstschauen erblassten die Vorführer jeweils, wenn der Fuchs sie an die Bande quetschte und mit dem Vorderbein nach den Leuten trat, die ihn vorstellten ... und ich kann zwischen Übermut und Angiff unterscheiden, denn daß ein Hengst mal fröhlich wird, dabei steigt und bockt, das ist die pure Lebensfreude, wenn er aber gezielt versucht, seinen Vorführer zu attackieren, dann ist das mehr als eine Albernheit.
Mit Sicherheit bin ich aber auch der Meinung, daß ein Hengst die Fehler der Stute verbessern oder ausgleichen sollte und dazu sollte er schon in einem gewissen Maß durchgezüchtet sein und über entsprechende Qualität verfügen, die er dann auch weitervererben kann, damit beim Anpaarungsgedanken auch von konsolidierter Zucht gesprochen werden kann.
Ich habe selbst nahezu 10 Jahre lang durchschnittlich 10 bunte Hengste stationiert gehabt und auch wenn wir sehr gute Stuten zum Decken bekamen und auch selbst über sehr hochwertige Zuchtstuten verfügten, war der absolute Knaller eigentlich nicht dabei, denn die meisten erfolgreichen Scheckhengste sind züchterische Endprodukte, die sich nicht so weitervererben, wie man es sich wünschen würde.
Dazu kommt das ewige Steben nach der 100 %-igen Scheckengarantie, die bei den Warmbluthengsten z.B. Kaschmir geben kann, allerdings vererbt er eben vor allem Farbe - auch wenn ich - würde ich ein geschecktes Reitpferd gesucht haben, Kaschmir immer zu meiner Nummer 1 erklärt hätte: Er war immer leistungsbereit, stets rittig und immer bemüht, alles richtig zu machen und im Gelände eine Lebensversicherung.
Und leider hat Kaschi auch ein dickes Loch im Papier.
Ich verstehe da die Hannoveraner schon, die sagen, daß aus der gescheckten Fraktion noch nicht so viel Gescheites kam, dass man das unbedingt als Zuchtziel übernehmen müsste, aber den Schuh müssen sich leider auch unter anderem die Züchter des gescheckten Pferdes anziehen, die das Risiko scheuen, ein einfarbiges Fohlen zu bekommen oder den Hengst nutzen, der gerade in der Nähe steht, die günstigste Decktaxe kostet, die schönste Zeichnung hat oder wahlweise auch den dichtesten Schweif ( ... ja auch das gibt es!).
Unser Weg ist es nun, aus einer Sambuco-Tochter, die einer konsolidierten Oldenburger Stutenlinie entstammt in Anpaarung an einfarbigeOldenburger oder Trakehnerhengste für eine sichere bunte Stutenbasis bei uns zu sorgen, die sich auch nur durch die Farbe von den anderen Warmblutpferden unterscheiden und nicht durch die mangelnde Qualität oder Löcher im Papier.
Zuchtfortschritt und das Denken in Generationen sind untrennbar miteinander verbunden und wenn man dabei auch noch wirtschaftlich denken möchte, kommt man auf lange Sicht ohne den Einsatz von etablierten Blutlinien auf der Vaterseite nicht aus, denn leider fragt der Käufer immer zuerst nach dem und bei jedem Turnier gilt doch das Augenmerk der Gruppe im Starterfeld, welche mit dem entsprechenden Anfangsbuchstaben im Namen auftrumpfen kann.
Ganz sicher braucht es mehr als WDR-Blut oder das L, P oder C als Anfangsbuchstaben des Springpferdenamens um erfolgreich zu sein, denn Salinero, Elvis, Bonaparte und Farbenfroh oder früher Ahlerich, Durgo oder Goldstern schafften es trotz falschem Anfangsbuchstaben in die Weltspitze, aber für eine entsprechende Vermarktung beim anspruchsvollen und turnierambitionierten Freizeitreiter oder an einer Auktion, steigt die Begehrlichkeit des Pferdes schon mit der entsprechenden Abstammung.
Mein Tipp nun zum Schluß: Kauf Dir ein buntes Stutfohlen mit oldenburger Papieren (oder auch ein Trakki oder Westfalenmädel)und geh später mit Ihr zu den Hngsten, die auch Dein Mann für gut befindet. Dann müsst ihr Euch bei der Hengstwahl nicht streiten und wenn das Pferdekind dann einfarbig wird, dann ist es zumindest kein Pinto rezessiv und damit ein nicht erreichtes Zuchtziel und vermarkten lässt es sich auch besser, wenn sein Vater Don Rubinhitbrentanofidermeyer heißt, anstatt "Schecki"
LG Sabine _________________________________________________
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterläßt Antoine De Saint-Exupéry
@ sabine: Das die HLP sicher nicht alles aussagt, schon gar nicht auf die Vererbung, ist mir schon klar. Aber an irgendwas muß man sich ja als Neueinsteiger orientieren. An den Nachkommen kann ich das auch nicht tun, da ich kaum welche gesehen habe.
In Deinem Beitrag schreibst du die ganzen negativen Sachen, die ich von jedem Hannoveraner-Züchter höre. Das hilft mir nicht wirklich weiter einen Hengst zu finden und schon gar nicht meinen Mann von der Scheckzucht zu überzeugen.
In einem anderen Beitrag hast Du geschrieben man sollte den Neueinsteigern helfen, bzw. sie vor einigen Hengsten bzw. Hengsthaltern warnen. Leider hast Du mir nicht eine Internetseite genannt auf der ich mich über die einzelnen Hengste informieren kann. Auch Hengstnamen mit guter Vererbung sind nicht wirklich aufgetaucht.
Einen Schecken zu kaufen habe ich auch schon versucht. Ich habe mir viele Schecken angesehen (nur mit vollem Papier) und bin da auch einige Kilometer für gefahren. Ich mußte allerdings feststellen, daß die nur bunt sind und nichts mit der Qualität eines Hannoveraners zu tun haben, sich aber preislich trotzdem im selben Rahmen bewegen.
@mibia:Das Du nur bunte Pferde ohne Qualität gesehen hast liegt daran das einfach viele Schecken nur auf Farbe gezogen werden-das musste ich damals bei meiner Deutschlandreise auf der Suche nach meinem auch erleben-da graute es mir schon wenn ich nur die Muttertiere gesehen habe die als "Zuchtstuten"missbraucht wurden..nachdem Motto:man nehme ne schlechte Stute und setzt nen Schecken drauf-und wenns nix wird-naja... Und ich habe mir wirklich viele Fohlen damals angesehen-gerade von angeblich guten Scheckvererbern(überwiegend Samberblut,So Long-aber auch Schecken von einfarbigen Vätern usw.)aber kaum eines hat mir (bis auf die Farbe)gefallen..obwohl ich finde das die heutigen Fohlen ja schon etwas besser werden-mit einer bekannten war ich vor einiger Zeit auf "Reitpferdscheckensuche"-was wir da angeboten bekommen haben ging garnicht..Wobei ich denke das dies immernoch daran liegt das sich viele reine Wald und Wiesenreiter einen Bunten kaufen und denen schlichtweg eine gute Grundausbildung fehlt-nicht IMMER ists nur die schlechte qualität der Pferde..Ein Donnerhall wäre bei einem pferdeunerfahrenen Menschen auch sicherlich kein so guter geworden. Und wenn Du einen Schecken für Deine Stute suchst-vielleicht am besten selber mal zu den Körungen fahren und/oder zu den Deckstationen und Dir die potenziellen Hengste selber anschauen??Aufjedenfall würde ich gerade weil die Schecken noch nicht alle so durchgezüchtet sind aufjedenfall eine Stute mit gutem stamm nehmen(Stuten vererben ja eh meist mehr)-aufkeinenfall die schlechteste Stute zum ausprobieren..
hey leutz, um mal beim thema zu bleiben, hengste die mir gefallen haben und ne vernünftige hlp haben 1. Icon ( hlp um die 120 und hat wohl auch nachkommen im sport ) 2. Nitron ( hlp um die 115, sehr schöner hengst mit gutem blutanschluss ) 3. Samico ( tolle bewegungen, aber eher für feinere stute ) 4. Ilasso ( hat der nicht sogar nen sohn bei schocki ? ) 5. Semper ( hat zwar nicht die beste hlp, aber die nachzucht ist sehr gut ) 6. Sanyo ( sprehe würde wohl keine krücke aufstellen ) 7. Chromico ( mit chromatic xx als vater, müsste wohl ganz gut sein, 'ne sabine ;-)? ) 8. Nekoma ( hat ja wohl im springen alles bewiesen ) 9. Camaro ( eleganter trakki mit sehr guter leistung auf dem bucha ! )
Besten Dank für die Auflistung der Hengste!!! Wäre allerdings nicht schlecht wenn Du mir auch noch verraten würdest auf welcher Station die Hengste stehen. Wenn ich die Namen bei google eingebe schmeisst der mir nämlich nur abgelaufene Verkaufsanzeigen raus.
Samico, Sanyo, Semper und Camaro hab ich gefunden.
Schon mal DANKE!!!
@ Amaretto: wo steht der SoLong? Ist das der Schecke mit Donnerhall-Blut ....oder täusche ich mich? Falls Dir noch Hengste einfallen, schreib sie bitte auf, am besten mit Hengststation.
Da habe ich mit unseren beiden Hengsten die tollsten Sachen erlebt (alles gerne auf Anfrage!) So und nu der eine Staatsgestüt Frankreich (echt erfolgreich) und der andere geht 5j. Springpferde L und M und fängt jetzt auch Dressurpferde L an (wird jetzt erst vorgestellt).
Zitat: zu einem Schecken, eines Richters,... ja die "Schecken" , meine Tochter hat ja auch einen Norweger und das ist das Schönste und Beste Pferd für sie aber mal ganz ehrlich, was sollen wir denn mit Schecken??
Soviel zu der Toleranz gegenüber Schecken!
Jeder so wie er möchte, finde die Idee mit : guck dir die Hengste mal LIVE und in FARBE mal an und entscheide dann.
Ja So long von Donnerhall.Habe ihn zwar nie life gesehen-aber Bilder und video-hat mir darauf nicht so gefallen.Kann aber zur Nachzucht nicht viel sagen da ich nur zwei Fohlen von ihm kenne.
Ja, das kenne ich auch... Schecken auf dem Turnier. Besonders nett auch so Sprüche wie: "Ein Kollege von mir mag solche Farben". Ohne weiteren Kommentar. In Material und Dressurpferdeprüfungen beschleicht mich immer wieder der Eindruck, dass man für die Farbe gleich einen gedanklichen Abstrich bekommt, der auch bei der Notenvergebung prompt in die Tat umgesetzt wird. Leben, und leben lassen...
Ups, bevor ich es vergesse: Besagtes Pferd ist eine 4 Jahre junge Tochter von Camaro! Erfolgreich und schon mit reichlich plaziert vom 2. bis 5. Platz in den Prüfungen Reitpferde, Dressurpferde A, Eignung, und Springpferde A. Reitpferde und Dressurpferde A leider nur jeweils einmal, Farbe bzw. Richtern sei dank. Leben, und leben lassen...
Wir haben ein paar Hengste auf unserer homepage beschrieben - mit Link- schau doch mal rein http://www.pinto-hunter-zucht.de Wir versuchen auch "gute Schecken" zu züchten. Ist gar nicht so einfach......wobei unsere kleine Fabelmond gar nicht so ohne ist..... Viel Erfolg die Hubsis
Bitte entschuldige, wenn meine Ausführungen so bei Dir ankamen, daß ich nur meckere und nichts produktives von mir gebe, aber ich bin davon ausgegangen, daß Du als Scheckenfan den Forsthof Antaris kennst und weißt, warum ich bis auf meinen Rappscheckhengst und eine Sambucotochter alle Schecken verkauft habe und wir unserem Ruf als Europas größte Besamungsstation für gescheckte Pferde nicht mehr gerecht werden wollten.
Mir wurde schon mehrfach Arroganz vorgeworfen, weil ich den Hannoveranern eigentlich recht geben muß, wenn ich die letzten 10 Jahre Revue passieren lasse – meiner Erfahrung nach werden 75% der Schecken und ihrer Züchter dem üblen Ruf durchaus gerecht, denn einen Zuchtfortschritt im Bereich der Warmblutscheckenzucht kann ich auch nach 10 Jahren nicht erkennen und die wenigen, die sich bemühen, den Schecken zu kultivieren, müssen erst einmal gegen die Vorurteile anzüchten – und das dann möglichst in Verbänden, die den Schecken keinen „Fleckenbonus“ geben, sondern ihn als geschecktes Warmblut betrachten und streng nach dem Zuchtziel die Meßlatte anlegen.
Kein Zuchtleiter tut dem Hengsthalter einen Gefallen, wenn er nach dem Motte :“ er ist halt ein Schecke, da muss man schon mal Kompromisse eingehen“, kört und richtet, denn spätestens im 70-Tage Test muss sich der Pintohengst mit der Elite der bundesweiten Körungen messen und da wirds dann meist haarig. Dazu kommt dann auch noch, daß, wie ich an anderer Stelle schrieb, auch in den Hengstleistungsprüfungsanstalten und an Turnieren schnell einmal das Vorurteil siegt und Äpfel mit Birnen verglichen werden, nur weil sie im gleichen Obstkorb liegen.
Findet die Selektion schon frühzeitig statt, schützt das auch vor finanziellen Verlusten.
Zu Dennis Vorschlägen werde ich mich natürlich nicht via Internet äußern und ich füge sicher keine neuen Vorschläge dazu, denn ich möchte keine Unterlassungsklagen riskieren und ich möchte mir als Hengsthalter auch nicht den eigenen Strick um den Hals legen, indem ich über die Konkurrenz vom Leder ziehe.
Gäbe es aber den ultimativen Scheckhengst, bei dem Vererbung, Pedigree, Leistung, Größe und Qualität stimmen, dann würde ich vielleicht auch wieder verstärkt Schecken züchten.
Im übrigen gibt auch der Zuchtwertindex ein wenig Hinweis darauf, ob ein Hengst sich auch vererbt. Nun ist Sanyo dafür noch zu jung, aber in Aachen verlor er wohl und das bestätigt meinen Eindruck, den ich bei der Hengstschau von Sprehe gewann – vielleicht bin ich Prinz Oldenburg gegenüber aber auch nur negativ eingestellt, denn Berge hat auch er in Oldenburg nicht versetzt und eigentlich ist er doch über Picasso sogar mit meinem Charming Irco verwandt.
Allerdings gibt es meine subjektiv gefärbten Eindrücke in einer Form, die für jeden Züchter nachprüfbar und damit wieder objektiv sind:
Sanyo habe ich nun besprochen und die anderen Kandidaten verfügen zwar teilweise über recht gute Eigenleistung, aber ... wollt Ihr ein Fohlen von dem Hengst haben oder wollt ihr den Hengst als Reitpferd kaufen? Icon und Ilasso hatten nun ausreichend Zeit, für Nachwuchs zu sorgen und viel bewegt haben sie nicht. Was nutzt dem Züchter dann die Aussage, daß der Hengst eine HLP gewann oder S- Erfolge vorweisen kann.
Samico ist nach meinem Geschmack mit Samber mal Ico ein züchterisch nicht so interessanter Hengst – Inzucht auf Groninger Wagenpferd? Wir hatten es schon schwer, für Sambuco passende Stuten zu finden, damit die Nachkommen nicht über zuviel Knochenstärke verfügten und der war ein Halbblüter.
Semper ist blutgleich mit meiner Sambuco-Tochter gezogen – Sandro x Samber (wir haben das umgekehrt) – allerdings ist auch der Don Kennedy-Sohn von ihr nicht wie erhofft von Pasteur xx geprägt, sondern eher vom Großvater Donnerhall und das Risiko sehe ich bei den meisten Schecken, welche die Farbe von Samber mitbekamen – sie wirken schnell klobig und schwer oder wie man mir in Neustadt/ Dosse sagte: “plautzig“.
Camaro wäre mein Favorit. Ich kenne ihn schon als Fohlen und er hat an zwei BUCHAs punkten können – allerdings bin ich ein Dressuri und seine Stärken liegen im Busch. Sein Vater Le Duc konnte leider nie in die Hufspuren seines Vaters Anduc treten und so wurde er letztes Jahr ins Ausland verkauft. Die Mutterlinie des Hengstes kenne ich auch recht gut – ich habe in Marbach meine Ausbildung gemacht und so begegnete ich auch seinem Halbbruder Lichtenstein, der das Wartehengstprogramm von Baden –Württemberg nicht erfüllte und dann verpachtet wurde. Und Elvis auf der Mutterseite von Camaro. Ein Hengst zum Niederknien und Beten, so schön. Eher ein Stutenmacher, denn seine Hengstnachkommen waren sehr, sehr sensibel und dem Wahnsinn daher manchmal näher als dem Genie. Camaro scheint jedoch eher nicht von Elvis geprägt zu sein, obwohl auch er ein sehr schöner Hengst ist, aber eben auch sehr rittig und klar im Kopf. Leider passt er aber nicht zu meinen eher kompakten Stuten und darum ist er für mich derzeit kein Thema.
So, auf mehr Äste lasse ich mich nun nicht hinaus und Empfehlungen gebe ich prinzipiell nur dann, wenn ich a. die Stute kenne und b. bei persönlichem Kontakt.
Und ich stehe auch nach wie vor dazu, daß man Zuchtneueinsteigern helfen soll und für Aufklärung sorgen, damit Zucht nicht zum Desaster wird und man im Verbandsdschungel allein stehen bleibt, aber wenn jemand eine Beratung wünscht, dann wird er sich wohl zu mir bemühen müssen, denn ich schätze es nicht sooo sehr, wenn meine Texte oder PNs kopiert werden und dann den entsprechenden Hengsthaltern vorgelegt werden.
Ich hoffe, Ihr versteht das.
Aber zu dem besagten So Long, da kann ich gerne was schreiben, weil das meiner war und ich ihn verschenkt habe, daß er seinen Lebensabend auf der Rentnerweide genießen kann, nachdem ich mich von der Scheckenzucht distanzieren wollte.
Donni – So Long – stammt väterlicherseits von der Zuchtlegende Donnerhall ab – aber leider erbte er sein Gangvermögen nicht, dafür den massigen Hals und die kurze Röhre. Wer ihm die Dackelbeine vererbte, und den langen Rücken, das können wir nur vermuten, denn seine Mama war auch die Mutter von Shining Boy, von dem wir eine Tochter besaßen, die auch einen familienfreundlichen Rücken hatte. Auf der Mutterseite der Mutter ist leider gähnende Leere und mehr als die Aussage, es handelte sich um eine Posener Stute war von Achim Holst, dem Züchter von So Long und Shining Boy auch nicht zu erfahren, der Vater war zumindest ein Shagyaaraber aus Babolna.
Donni sprang sensationell und auch bis in die höchsten Klassen und als Voltipferd war er der Liebling der Kinder. Sein Typ und seine Ausstrahlung verhalfen ihm auch einmal auf die Titelseite der Reiter Revue, aber seinen Kindern vererbte er meist eine Portion Sturheit und die Dackelbeine. Dazu kommt, daß er auch in keinem anderen Verband als beim ZfDP eingetragen werden konnte (von den Scheckenverbänden abgesehen), denn er hatte das Loch im Pedigree und nur den Feldtest, die MLP, welche damals für den Eintrag als Pinto reichte.
Ich hatte selbst nie ein Fohlen von ihm aus unserer Zucht – das ist kein gutes Argument für den Deckkunden...
Habe ich denn nun alle Fragen beantwortet? Ich hoffe ja und ansonsten bitte nicht gleich schimpfen, sondern einfach fragen.
LG Sabine
_________________________________________________
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterläßt Antoine De Saint-Exupéry