Dieses Forum soll allen Pintofreunden eine Möglichkeit bieten, sich zu treffen und auszutauschen.Wir wünschen viel Spaß dabei!
Wir bitten alle User dieses Forums die üblichen Regeln des guten Miteinanders einzuhalten. Ansonsten wird konsequent gelöscht. Über den Button "Beiträge der letzten Tage" erhalten sie eine Übersicht der aktuellen Beiträge. Als Gast haben Sie nur verminderte Leserechte. Melden Sie sich daher an und vervollständigen Sie unbedingt ihr Profil. Erst dann können Sie an Diskussionen teilhaben, lesen und beachten Sie unsere Info + Regeln zum Forum ,dort wird auch Ihre Gruppenzuordnung nebst Rechten erklärt.
Eine Deckanzeige zu schalten ist für mich ein ganz ähnliches Gefühl, als wenn man eine Kontaktanzeige aufgibt (ganz ehrlich, ich habe noch gar nie eine Kontaktanzeige geschaltet, aber ich lese sie aufmerksam, sozusagen als Anzeigenvoyeur) ... nur dass man eben nicht schreibt „gutsituierter Akadem.,56/ 1,78m/ 90kg, NR sucht adäquate „sie“ zur gemeins. Freizeitgest., spätere Heirat n. ausgeschl., Zuschr. BmB (offizielle Abkürzung für: bitte mit Bild)“, sondern: „HLP-Sieger 2001 von erlesener Abstammungskombination, gepaart mit drei überdurchschnittlichen Grundgangarten“ (kann auch GGA abgekürzt werden, wenn’s weniger kosten soll, aber Bild muß auch sein). Aber bezwecken tut man eigentlich das Gleiche ... oder zumindest etwas ganz Ähnliches. Vielleicht liegt der Unterschied darin, das die Dame, welche die Anzeige entgegen nimmt, bei der Schaltung einer Deckanzeige hilfsbereit, höflich und kompetent ist, was die Beratung hinsichtlich der Größe und des Preises für die Annonce ist und auch dann noch freundlich bleibt, wenn man die Email mit den benötigten Daten und dem gestalteten Text inklusive Foto des Beaus für den die Mädels gesucht werden, erst drei Tage nach Anzeigenschluss abschickt, während das Fräulein in der Anzeigenabteilung der regionalen Tageszeitung, bei denen man üblicherweise solche Anzeigen aufgibt, einem eher blasiert erscheint und einem von oben herab behandelt. Schließlich ist man zum einen nur einer von vielen, welche die verkäuflichen Zeitungsspalten füllen und zum anderen ist man vermutlich mit über 50 Jahren entweder bereits geschieden (wer weiß warum? Garantiert ein Ehebrecher!)oder so unattraktiv, dass man trotz intensivster Bemühungen noch keine abbekam - dann hat man aber auch kein Geld, denn unattraktive reiche Herren, brauchen sich nicht per Kontaktanzeige feil zu bieten. Handelt es sich bei dem Annoncierenden fataler weise auch noch um eine sie, kann man zur Blasiertheit auch noch Häme erwarten: „Schon Falten im Gesicht und Cellulite wie eine ganze Orangenplantage und immer noch keinen abgekriegt, wa?“ Stutenbissigkeit inklusive. Jedenfalls sind Sie dann garantiert nicht derjenige, auf den das Fräulein aus der Anzeigenabteilung gewartet hat. Und wenn sie jetzt noch unsicher sind, was man denn am Besten schreibt, dann wünsche ich Ihnen zumindest, dass Sie die Anzeige telefonisch schalten, denn dann bleibt Ihnen zumindest der entnervte Augenaufschlag der wenig dienstbeflissenen Angestellten der Regionalzeitung erspart. Die Spaltenpreise entnehmen Sie übrigens auch besser dem Anzeigenteil der Zeitung, da es durchaus sein kann, dass Sie Ihren Text, nachdem sie ihn durchgegeben haben und darauf verweisen, dass Sie ungefähr 20 Euro zu investieren wünschen, nicht wiedererkennen, wenn er dann, bis zur Unkenntlichkeit abgekürzt und verstümmelt vor Ihnen liegt. Und ob das die potentiellen Interessentinnen anlockt, wenn sie annoncieren wie ein Schotte und Ihre Sparsamkeit förmlich aus jeder Zeile schreit ...? Ganz anders aber die Deckanzeigen. Hier gilt das Motto: Nicht kleckern, sondern Klotzen! In Farbe und Hochglanz präsentieren sich die Vererber der gesamten Bundeszuchten und Spezialrassen im Wettbewerb um die Gunst des Züchters. Und dazu benutzt der Hengsthalter selbstverständlich nur Superlativen, wenn es um die Beschreibung der Qualität des vierhufigen Samenspenders geht. Denn mit überdurchschnittlicher Trabmechanik holt man ja keinen Hund hinterm Ofen vor, da sind dann „spektakuläre Dynamik in der Bewegung und atemberaubende Verstärkungen angesagt. Ein Hengst, der einfach nur typvoll ist, wird in der Masse des Angebots der Zuchtheroen, welche sich „einzigartig in Typ und Ausstrahlung“ präsentieren, vermutlich nicht all zuviel Beachtung der Stutenbesitzer finden. Überragende Rittigkeit und Leistungsbereitschaft, sowie außergewöhnliche und beispielhafte Korrektheit in Fundament und Exterieur gehören zum Standartrepertoire, wenn es darum geht, den zukünftigen Kunden zu beeindrucken. Wichtig ist natürlich auch die sportlichen Erfolge zu erwähnen, die wenn aufgrund des jugendlichen Alters des Goldjungen, noch nicht selbst gesammelt werden konnten, doch zumindest für die Vorfahren angemessen Würdigung durch huldvolle Worte findet. Sind aber die HLP und erste Turnierstarts bereits erfolgreich absolviert, sollte diese wichtige Information dem deckinteressierten Klientel nicht vorenthalten bleiben. Noch mehr Platz auf der Zeitungsseite ist aber von Nöten, wenn der Hengst schon entsprechend erfolgreiche Nachkommen produziert hat. Schließlich will der Züchter auch gerne wissen, was er von seinem Fohlen erwarten darf. Erscheint dann die sorgfältig geplante Werbung für den Hengst, in der dafür vorgesehenen Fachzeitschrift, zeigt sich schnell, ob sich die Investition gelohnt hat oder man mit Zitronen handelte. Während der gutsituierte Akademiker vermutlich körbeweise Zuschriften erhält (wenn er nicht den fatalen Fehler beging seine Telefonnummer bekannt zu geben, sondern unter Chiffre annoncierte, denn sonst wird er sich vermutlich rasch um eine Geheimnummer bei der Telekom oder seinem Telefonanbieter bemühen müssen ... die heiratswilligen Damen werden den Hörer in diesem Fall vermutlich zu allen Tages- und Nachtzeiten zum Glühen bringen) und in den nächsten Tagen und vielleicht Wochen entscheidet, welche der Schreiberinnen er zu einem „zwanglosen kennen lernen“ einlädt und welche eine sofortige Absage erhalten, wartet der Hengsthalter auf Resonanz aus der Züchterschaft. Hat er eine Email-Adresse angegeben, wird er erwartungsvoll morgens seinen Computer hochfahren, in der Hoffnung auf neue Nachrichten, bzw. Deckanfragen. Kennt der Interessent die Telefonnummer des Hengsthalters, lässt er sich nun vielleicht telefonisch beraten. Ganz eilige Stutenbesitzer stehen aber zur persönlichen Beratung öfter mal auch ohne vorherige telefonische Terminabsprache auf dem Hof, denn die Adressen der Deckstationen sind nun mal kein Geheimnis. Grundsätzlich freut man sich als Betreiber einer Deckstation ja, wenn Stutenbesitzer sich für eine Bedeckung mit dem eigenen Hengst interessieren - man ist ja auch stolz auf seine Jungs. Aber, um das Missverständnis gleich aufzuklären, bei einem Besucher, der sich Deckhengste ansehen will, muss es sich nicht zwingend um einen Stutenbesitzer handeln, bzw. auch nicht unbedingt um einen Deckinteressenten ... ... und so entstanden die Geschichten von Hengstkuckern und Decksprungtouristen Im ersten Jahr unserer Tätigkeit als Deckstationsbesitzer schalteten wir voller Erwartung ganzseitige Deckanzeigen und hatten auch die erwartete Resonanz. Der erste Termin zur Hengstbesichtigung war für mich, wie die erste Verabredung zur Tanzstunde. Nur diesmal machte nicht ich mich salonfein, sondern flocht schon in den frühen Morgenstunden meine Hengste sorgfältig ein, kämmte Schweife und putzte mit Hilfe von Glanzspray den Winterstaub aus den Pferdehaaren. Die weißen Abzeichen wurden shampooniert und den Mistflecken auf den weißen Scheckenflecken meiner bunten Hengste rückte ich mit Schimmelputztuch und Holzkohle zu Leibe. Am Ende der Aktion glänzten Seidenfellchen in der Frühlingssonne und ich starrte vor Schmutz. Die verbleibende halbe Stunde bis zum Eintreffen der Kunden verbrachte ich demzufolge unter der Dusche. Und unter derselben hätte ich mich gut 2 Stunden später auch am liebsten ertränkt, denn niemand kam und niemand entschuldigte sich oder sagte ab. Dafür hatte ich so viel Aufwand betrieben? Enttäuscht flocht ich 8 Hengstmähnen wieder aus und stellte die Pferde auf die Sandpaddocks, wo sie sich erst mal ausgiebig wälzten. Bei der nächsten Terminabsprache bat ich vorsichtshalber um die Telefonnummer unserer angemeldeten Besucher, damit ich im Zweifelsfall wenigstens frühzeitig nach fragen konnte, ob mit dem Kommen noch zu rechnen wäre. Aber diesmal klingelte es kurz nach 15 Uhr - also fast pünktlich - an der Tür. Ich hatte die Hengste kurz über geputzt und mir die Flechterei vorsichtshalber erspart. Trotzdem war ich erleichtert, dass wir diesmal unsere Jungs den Interessenten präsentieren durften. Diese waren auch ganz familiär erschienen. Die junge Frau hatte nicht nur ihren Freund im Schlepptau, sondern auch noch ihre Schwester nebst Gatte und kleiner Tochter. Wir scheuchten die Hengste für sie durch die Halle, ließen die Pferde freispringen und beteten Abstammungen herunter. Fohlen der Vererber konnten wir natürlich noch nicht zeigen, denn schließlich hatten wir den Hof und die Pferde erst Ende Februar übernommen, aber auf unsere Anfrage hatten uns diverse Züchter und Kunden unserer Vorgänger Fotos von Fohlen unserer Hengste zur Verfügung gestellt und diese breiteten wir nun vor unseren Besuchern aus, welche wir mittlerweile auf einen Kaffee ins Haus gebeten hatten. Und dann kam die Frage aller Fragen von uns: „Na, wer soll denn jetzt der Vater ihres Fohlens werden?“ „Na ja“, kam es von der jungen Frau mit Freund, „ wir haben ja noch Zeit, darüber nach zu denken.“ Aha, dachte ich, die wollen vor Mai kein Fohlen. Und so fiel ich in den vermeintlichen Tenor meiner „Kunden“ ein und befürwortete ihre Entscheidung, das Fohlen „ins Gras fallen zu lassen“. Diesmal erntete ich verständnislose Blicke. Irritiert fragte ich nun nach:“ Aber Sie wollen ihre Stute doch decken lassen, oder?“ „ ja, schon“, kam es gedehnt zurück, „aber die ist doch jetzt erst ein Jahr alt und wir wollten uns halt schon mal frühzeitig informieren.“ Wenn mir nun der Vorwurf gemacht werden musste, dass mir die Gesichtszüge entgleisten, so möchte ich mich dafür in aller Form entschuldigen, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass man sich schon drei Jahre im voraus Hengste aussucht. Zu meiner Verteidigung sei aber gesagt, dass sich die Leute bis heute nicht mehr gemeldet haben. Für die nächsten Hengstkucker war ich gewappnet und fragte sie praktisch schon am Hoftor, wie alt denn ihre Stute sei und ob sie in dieser Saison noch zu besamen beabsichtigen. Okay, vielleicht war das ein bisschen mit der Tür ins Haus gefallen, aber bevor ich zum kostenfreien Sonntagsausflugskaffeehaus mutierte, wollte ich lieber vorsorgen. Diesmal war die Stute sogar schon 10 Jahre alt und sollte wirklich gedeckt werden. Allerdings handelte es sich diesmal um eine Notlösung, denn die Stute war bis S-erfolgreich im Springsport eingesetzt worden und lahmte nun aus bislang ungeklärtem Grund. Der Tierarzt hatte zu einem Jahr Pause geraten und so hatte man sich zur Zucht entschlossen. Natürlich legte man vor allem auf Springvermögen beim Hengst wert, denn - wenn es dann mit der Stute nichts mehr werden sollte, wollte man wenigstens das Fohlen als Nachwuchspferd behalten. Und so zeigten wir den Züchtern in Spe - es handelte sich diesmal um ein Ehepaar - unsere Hengste. Wir hängten die Stangen auf Ständerhöhe und verwiesen auf die Springpferdahnen im Pedigree von Irco und Sambuco. Die Eheleute schienen auch beeindruckt und vereinbarten die Stute schon am nächsten Wochenende zu uns zu bringen, weil wir ja doch mehr Erfahrung mit der Rosse und dem Drumherrum hatten. Zum Glück wussten unsere Kunden nicht wirklich, dass ich, was das Absamen und Besamen anging, praktisch noch jungfräulich war - von meinem Besamungslehrgang in Marbach mal abgesehen. Aber da war ja auch immer ein Profi dabei, der notfalls einschritt und als helfende Hand immer zur Verfügung stand. Meine aufkommende Panik war jedoch erst mal unbegründet, denn die Fuchsstute fühlte sich nach ihrer Anreise ca. 3 Monate sehr wohl bei uns, rosste aber nicht einen Tag. Sie wurde angespritzt, mit Beta-Carotin gefüttert, homöopathisch behandelt und am Hengst stimuliert. Aber alle Bemühungen unsererseits ließen sie kalt. Auch als wir sie in die Box neben Sambuco stellten, der sie zärtlich anblubberte und sie anbaggerte, was das Zeug hielt, zeigte sie ihm die kalte Schulter. Wir mochten schon gar nicht mehr mit den Besitzern telefonieren, denn schließlich hielt man uns doch für Profis und dieser Ruf geriet durch das frigide Pferdemädchen doch beträchtlich ins Wanken. Als die Füchsin dann auch noch während der Follikelkontrolle über die Tür des Untersuchungsständers sprang und fröhlich in ihre Box zurück trabte, kamen mir wirklich Zweifel an der angeblich bestehenden Lahmheit. Wir telefonierten mit den Besitzern und baten sie, sich ihre Stute anzusehen. Am Wochenende darauf reiste das Ehepaar an und stellte verwundert fest, dass ihr Pferdemädchen zwar noch immer nicht rosste, aber auch nicht mehr lahmte. Die Füchsin wurde also wieder abgeholt und fortan gewann sie für ihren Reiter wieder Schleifen und Pokale. Von ihren glücklichen Eigentümern erhielten wir zwar keine Decktaxe, aber dafür einen langen Brief mit Fotos von einer Siegerehrung. Sie bedankten sich ganz herzlich für die Wunderheilung und versprachen, sollte die Stute je erneut der Zucht zugeführt werden, immer nur zu unseren Hengsten zu kommen. Ob mich das so freute, weiß ich nicht mehr, denn damals fühlte ich mich als kompletter Versager, denn ich wusste erst viel später um die Schwierigkeit, Sportstuten nach Jahren des Einsatzes im Spitzensport, in die Zucht zu nehmen. Im Lauf der ersten Monate wurden die Wochenendbesucher, die sich Hengste anschauen wollten, schon fast zur Routine und gegen Ende der Decksaison überstanden wir die Invasionen von Züchtern und Stutenbesitzern schon mit einer guten Portion Gelassenheit und mit der Vorfreude auf den Herbst, wo unsere Sonntage wieder im trauten Familienkreis und ohne Kunden stattfinden sollten. An einem solchen Samstag im Oktober, sattelte ich nachmittags meinen Irco, um die letzten wärmenden Sonnenstrahlen in der Natur zu genießen und wieder einmal Zeit für meinen Hengst zu haben, ohne Dressurlektionen zu exerzieren. Wir hatten gerade mit viel Mühe den Dorn der Schallen vom Sattelgurt in das letzte Loch der Lederstrupfen gezerrt, da klingelte das Telefon. Da nicht zu befürchten war, dass ein Kunde „mit Auftrag drohte“, nahm ich das Gespräch entgegen. Die Anruferin erzählte mir, dass sie zufällig ganz in der Nähe sei und sich gerne die Hengste anschauen würde, weil sie plant, ihre Stute im nächsten Frühjahr von einem Schecken decken zu lassen. Wehmütig sattelte ich meinen Rappschecken wieder ab und wartete auf meinen Besuch, der in spätestens einer halben Stunde bei uns eintreffen wollte, da sie gerade in Diepholz weilte. Ich hatte mich gerade aus meinen Stiefeln gequält und meine Reitutensilien weggeräumt und wunderte mich, wie lange manche Leute für 30 Kilometer brauchen, als das Telefon erneut schrillte. Verunsichert fragte mich die gleiche Dame von vorhin, wie weit wir denn von Lingen entfernt seien. Als ich ihr entgegnete, dass wir ca. 60 Kilometer von Lingen entfernt seien, meinte sie nur: „Dann sind wir wohl zu weit gefahren?“ Ich bejahte ihre Frage und hoffte im Stillen, dass sie nun absagen würde. Okay, ich gebe zu, ich habe ihr auch zwischen den Zeilen dazu geraten. Mit Erfolg, denn sie meinte nun, dass sie nun ja eine knappe Stunde für die Rückfahrt rechnen müsse und es dann wohl zu spät würde. Mir kam die Absage gerade sehr recht und voller Vorfreude auf den nun doch noch möglichen Ausritt, beglückte ich mein Pferd zum zweiten Mal an diesem Tag mit Sattel und irgendwie eingelaufenen Gurt (oder hatte der Knabe etwa zugenommen?). Ich jedenfalls war mindestens 200 Gramm leichter, als ich es abermals geschafft hatte, die Strupfen in die Schnalle des Gurtes einzufädeln. Als ich den Kehlriemen schloss, bimmelte wieder mein Mobiltelefon. Ich ließ es bimmeln und führte mein Pferd nach draußen. Als ich gerade aufgesessen war, kam mein Mann aus dem Haus und meinte: „Die Kundin von eben war noch mal dran. Sie hatte wohl festgestellt, dass sie doch noch nicht ganz so weit in die Gegenrichtung gefahren war und ist nun auf dem Weg zu uns. In zwanzig Minuten schätzt sie, ist sie da.“ Ich bin wahrlich ein sehr kundenfreundlicher Mensch und es gelingt mir mittlerweile auch noch die Contenance zu bewahren, wo manch anderer schon zum Amokläufer würde, aber als ich nun zum zweiten Mal an diesem Tag absattelte, da fluchte ich wie ein Bierkutscher. Ich quälte mich abermals aus den Stiefeln, legte meinen Sattel auf den Bock und wusch das Trensengebiss aus. Nach Beratungsgesprächen war mir nun gar nicht mehr so sehr. Als ich die Gamaschen aufräumte hörte ich das Klingeln des Telefons. Mein erster Gedanke war nun, dass ich eventuell unter Wahnvorstellungen zu leiden beginne, aber als mein Mann mir nun erklärte, dass die Kundin erneut angerufen hätte, weil ihre Kinder nun den Mac Donalds in Holdorf entdeckt hatten und den Besuch bei uns nun doch vertagen wollen, weil die inzwischen hungrig gewordenen Kleinen unbedingt etwas zu essen wünschten, da hoffte ich im Stillen, dass sie am Mac Schlagmichtot ersticken mögen. Ich sattelte zum dritten Mal mein nun doch sehr irritiertes Pferd, der das vermutlich inzwischen für eine Art Übung für den Ernstfall hielt und sich noch nicht ein Mal zum Angurten aufblies wie ein Kugelfisch - ich konnte diesmal ohne Anstrengung die Strupfen in die Schnallen fädeln. Auf Gamaschen verzichtete ich vorsichtshalber, weil mir nun jede Minute kostbar schien und sie zu vergeuden hieße vielleicht, mit einem erneuten Anruf konfrontiert zu werden. Außerdem begann die Sonne nun doch langsam unter zu gehen und für einen Nachtritt durch den herbstlichen Wald reicht mein Mut nun wirklich nicht aus. Als ich vom Hof ritt, schellte das Telefon. Diesmal stellte ich auf taub und Durchzug und trabte schleunigst an, damit ich für alle Anrufer unerreichbar wurde. Von meinen Kunden hörte ich wieder mal nichts mehr. Nicht im Frühjahr drauf und bis heute nicht. Ich hoffe, mein Fluch hat sie nicht am Ende doch noch getroffen und sie sind nicht beim Genuss eines labbrigen Weißbrötchens mit Salatblatt, Gurke Remoulade und Frikadelle erstickt ... Ach ja, der Anruf, der uns erreichte, als ich vom Hof ritt ... das waren meine Schwiegereltern. Aber auch diesem Gespräch zog ich meinen Ausritt vor. Ein halbes Jahr später zu Christi Himmelfahrt, der auch gerne als Vatertag gefeiert wird, überraschte uns eine Truppe von 40 „Vätern“ aus Hessen, die ihren Vatertagsausflug mit einer Züchterreise im gemieteten 3-Sterne-Bus zu verschiedenen Hengststationen im Oldenburger Münsterland verbanden. Unser Vorteil bestand darin, dass sie ihre Getränke selbst mitbrachten und nach dem Motto:“ Das bisschen was wir essen, können wir auch trinken“, auch nicht an dem von uns angebotenen Gebäck interessiert waren. Sie wollten nur die Hengste sehen. Ihrem Wunsch entsprachen wir dann auch und improvisierten aus dem Stehgreif eine Hengstschau für unsere spontanen Gäste. Wie viel manche der Herren von den Pferden noch mit bekamen, weiß ich nicht wirklich. Einige schienen schon nicht mehr so allein und hatten sich ein kleines Räuschlein angelacht, aber offensichtlich hatten wir und unsere Hengste doch einen bleibenden Eindruck hinterlassen, denn zwei Jahre später erhielten wir doch noch einen Anruf von einem der Hengststationstourer der hessischen Reisegesellschaft. Dass er sich noch explizit an uns und unsere Hengste erinnerte, ehrte uns schon fast, denn die Ausflügler besuchten an diesem Tag auch noch Schockemöhle, Klatte, Kathmann, Harli Seifert, Böckmann und Vorwerk. Jedenfalls bat er um ein aktuelles Deckprospekt. Samen hat er allerdings trotzdem keinen bestellt. Um nicht jeden Hengstbesucher an unserer Privatsphäre teilhaben zu lassen, räumten wir das Büro über der Deckstation und richteten in dem lichtdurchfluteten Raum ein Besprechungszimmer ein. Ein großer Tisch bildet seither das Zentrum und zahlreiche Stühle bieten auch mehreren Besuchern genügend Sitzgelegenheit. Mittlerweile hatten wir ja von unseren Hengsten nicht nur eigene Nachzucht, die wir den Züchtern zeigen konnten, sondern erhielten von Züchtern immer wieder Aufnahmen ihrer Pferdekinder, die unser Fotoalbum stetig dicker werden ließen. Dazu kamen Videobänder von Fohlenschauen, welche dem Betrachter die Möglichkeit gab, den hoffnungsvollen Nachwuchs auch in der Bewegung bewundern zu können. Da wir mittlerweile auch eine Sammlung von Filmaufnahmen zusammengetragen hatten, die unsere Hengste im Sport, an Hengstschauen und Messeauftritten zeigten, wurde das Mobiliar für unser Züchterzimmer zusätzlich um einen Fernseher mit Videorecorder ergänzt. Damit wurde auch der Aufenthalt der Deckinteressenten bei uns immer länger, denn nun ließen wir nicht nur die Vererber in der Halle laufen, sondern präsentierten den hofeigenen Nachwuchs von ihnen, aus unseren Stuten life auf der Weide oder in der Halle und die Nachzucht unserer Hengste aus Fremdbedeckungen per Foto und Video. Und wenn die Kassetten schon einmal eingelegt waren, waren die Gäste natürlich auch sehr interessiert Szenen des künftigen „Schwiegersohnes“ über den Bildschirm flimmern zu sehen. Viel Reden macht natürlich Durst und so installierten wir eine Kaffeemaschine und einen Wasserkocher, für die Teetrinker. Natürlich erfüllten wir unseren Kunden auch den Wunsch nach einem Erfrischungsgetränk und im Kühlschrank der Deckstation lagerte neben Orangensaft und Mineralwasser auch ein kleiner Vorrat an Bier. Süßes oder Salzgebäck wurde auch immer gerne angenommen und so kauften wir auch immer einige Tüten mehr ein, als es für unseren eigenen Bedarf nötig gewesen wäre. Allerdings wurde unsere Gastfreundschaft dann doch einmal - selbst für unser Empfinden - stark überstrapaziert. Die beiden Frauen hatten kurzfristig telefonisch am späten Nachmittag um einen Termin gebeten, denn sie wollten sich gerne einen gescheckten Hengst aussuchen, den sie in der, ca. eine Woche später zu erwartenden Rosse ihrer Stute nutzen zu nutzen beabsichtigten. Wir krempelten also unser Programm um und erwarteten gegen 17.30 Uhr die Stutenbesitzerinnen, die bereits am Telefon versichert hatten, nur einen Blick auf die Hengste werfen zu wollen, um keinesfalls unseren Feierabend zu stören. Kurz nach sechs hatten wir die Pferde im Stall und gefüttert, aber von unseren Gästen keine Spur. In der Annahme wieder einmal umsonst gerödelt zu haben, um rechtzeitig unseren Besuchern zur Verfügung zu stehen, gingen wir ins Haus und richteten Abendbrot für uns und unsere Tochter. Um 19.00 Uhr klopfte es an der Haustür und unsere Deckinteressenten standen davor. Wir entschuldigten uns (warum eigentlich? Schließlich waren sie fast zwei Stunden zu spät!)dass wir gerade am Essen seien, aber sofort bereit wären, ihnen die Hengste eben laufen zu lassen. Unseren Besuch störte das aber offensichtlich nicht, denn sie meinten, wir sollten uns nicht beim Essen stören lassen und sie würden gerne aber so lange rein kommen und uns Gesellschaft leisten - vielleicht kann man ja schon ein bisschen von der Stute erzählen, die gedeckt werden soll? - bis wir fertig wären mit dem Essen. Nun sind wir sowohl zur Höflichkeit als auch zur Gastfreundschaft erzogen worden und so boten wir unseren spontanen Gästen an, noch zwei Teller zu den unseren zu stellen. Die beiden Frauen, eine rothaarig, die andere blond, nahmen die Einladung zum Mitessen gerne an und versicherten, sie hätten sich nicht selbst einladen wollen, aber da beide direkt nach der Arbeit losgefahren wären, hätten sie auch noch nichts gegessen. Ich steckte noch eine Packung Aufbackbrötchen in den Ofen, ergänzte die Käse- und Aufschnittplatte um weitere Scheiben und kochte weitere harte Eier, denn die Zahl derer, die bereits im Körbchen lagen, war nur für drei Personen ausreichend. Da unserem Besuch auch der gartenfrische Salat zu schmecken schien, hobelte ich noch einmal Gurken nach, pflückte draußen die letzten reifen Tomaten von der Staude und zupfte noch ein paar Radieschen aus der Erde ... wie bereits erwähnt, hatten mich meine Eltern zur Gastfreundschaft erzogen. In Ermangelung einer funktionstüchtigen Espressomaschine konnte ich dem Wunsch nach italienischem Kaffee nicht entsprechen, bot aber statt dessen Cappuccino an und schäumte selbstverständlich die Milch auf, bis sie cremig wie Schlagsahne ein Häubchen bildete. Ob wir einen Grappa dazu hätten, weil man nach dem Essen doch gerne einen „Verreisser“ bräuchte, wollte die Rothaarige nun wissen. Zu dumm, Grappa trinken wir nicht, werden ihn aber natürlich auf unsere Einkaufsliste schreiben um nicht noch einmal in die Verlegenheit zu kommen, keinen anbieten zu können. Statt dessen offerierte ich aber Cognac. Zwar gehört auch der nicht zu unseren bevorzugten Getränken, aber nachdem wir eine Flasche Remy Martin geschenkt bekamen, war zumindest etwas in unserer Hausbar, was die Zustimmung der Dame mit den roten Haaren fand. Inzwischen war es schon nach neun und mit dem Hinweis, unsere Tochter müsse nun ins Bett, hoffte ich die beiden Frauen daran zu erinnern, wie spät es geworden war, bzw. dass ihr Besuch doch eigentlich den Hengsten gegolten hatte. Nachdem aber keine Anstalten gemacht wurden, nach draußen zu gehen, brachte mein Göttergatte unser Kind ins Bett und war rechtzeitig zurück, um die Geschichte der gescheiterten Ehe der Rothaarigen zu erfahren und den tragischen Tod des Freundes der Blonden durch einen Motorradunfall zu betrauern. Dann kam das Gespräch auf die Stute, bei der es sich um eine Andalusierstute handelte. Papiere gab es zu dem Tier zwar keine, aber das gescheckte Fohlen sollte ja auch bei den Freundinnen bleiben, schließlich würde es ja mehr Spaß machen, wenn man zukünftig zu zweit ausreiten könnte. Ich wollte einerseits nicht zu bedenken geben, dass es bis zum gemeinsamen Ausritt der beiden Frauen auf Mutter und Kind noch mehr als vier Jahre dauern würde, nachdem die Stute ja erst mal tragend sein müsste und das Fohlen auch erst nach weiteren 11 Monaten Trächtigkeit zur Welt käme oder die Frage aufwerfen, was denn mit dem Fohlen passieren würde, wenn das arme Pferdekind nicht wie erhofft, ein geschecktes Stutfohlen wird, sondern ein ausschimmelndes Hengstlein, das ohne Papiere auch nur mit Schwierigkeiten und wenn doch, dann zu einem so niedrigen Preis verkauft werden könnte, der vermutlich nicht einmal den Aufwand der Besamung deckt, denn ich befürchtete mit meinen in den Raum gestellten Thesen für neuen Gesprächsstoff zu sorgen und somit noch länger in meiner Rolle als Gastgeberin gefangen zu sein, andererseits wollte ich auch nicht für die Entstehung eines Fohlens verantwortlich gemacht werden, das unbedacht geplant wurde. Nachdem die Cognacflasche zur Hälfte von der Dame mit dem roten Haar geleert war (die Blonde musste fahren)und die Uhr immer mehr Richtung Mitternacht tendierte, ohne dass die Hengste in Augenschein genommen worden waren oder über die Deckmodalitäten an sich gesprochen worden war, versuchte ich die Freundinnen mit mehrfachem herzhaften Gähnen an die Zeit zu erinnern, aber ich wurde standhaft ignoriert. Mein Mann verwies irgendwann darauf, dass er um halb sieben raus müsste und doch so langsam die Müdigkeit spüre und außerdem die Hengste immer noch bei Festbeleuchtung in den Boxen ständen, weil sie darauf warten, noch angeschaut zu werden. Nun endlich kam Bewegung in die Freundinnen und sie beschlossen nun noch einen Blick auf die Jungs zu werfen. Als ich die armen Pferde aus ihrem Strohlager zog, auf dem sie zum Teil schon geschlafen hatten, leistete ich im Geiste Abbitte. Nachdem nun wieder Unruhe im Stall war, wieherte Irco und Schimmi quietschte ihn an, während Ali sein Trillern hören ließ. Die zweite Abbitte im Geiste ging nun an meine Nachbarn, die sich sicher durch die späte Aufruhr bei uns, in ihrer Nachtruhe gestört fühlten. Lediglich unseren Freundinnen schien nicht aufzufallen, dass sich nicht alle freiwillig oder unfreiwillig Beteiligten ihrer Begeisterung anschließen konnten. Weil ich mich dann doch weigerte, die Hengste nun auch noch nachts um eins durch die Halle zu jagen, musste ich mir natürlich auch den Vorwurf gefallen lassen, warum sie sich denn dann extra herbemüht hatten, wenn man die Pferde nicht laufen sehen könnte. Mein Hinweis, dass wir um 17.30 Uhr zum verabredeten Termin gerne bereit gewesen wären, die Hengste für sie freilaufen zu lassen, fand sofort das Gegenargument, dass die Damen bis 17.00 Uhr gearbeitet und sich durch den Feierabendverkehr gekämpft hätten und wir ja noch beim Essen gewesen wären, als sie eintrafen und sie auf uns hätten warten müssen. Manchmal fehlen einem die Worte. Übrigens, auch von den Freundinnen mit der Andalusierstute haben wir nie eine Decktaxe bekommen - wenn wir aber auch so unflexibel sind, nachts um eins die Hengste nicht mehr freilaufen und freispringen zu lassen, wird der Entscheid ja auch schwierig ... das verstehe ich auch ganz sicher. Nur als die Rothaarige dann meinte, in dem Fall müsste man halt noch einmal am Wochenende, am besten schon morgens herkommen, um den richtigen Vererber für ihre Stute zu finden, da hoffte ich im Stillen, sie mögen diese Drohung nicht wahrmachen. Zu uns kamen in den Jahren unserer Hengstations“karriere“ auch ab und an mal befreundete Züchter, die Deckinteressenten mitbrachten, wenn sie uns besuchten. Zwar kam es selten zum Verkauf von Decksprüngen an die „menschlichen Mitbringsel“ unserer Züchterfreunde, aber meist waren es trotzdem unterhaltsame Nachmittage mit pferdigen Geschichten, die an unserem Küchentisch bei Kaffee und Kuchen ausgetauscht wurden. In der Regel kannten unsere Bekannten die Leute gut bis sehr gut, die sie mit zu uns schleppten und wussten auch schon, welche Hengste als Vererber in die engere Wahl kommen könnten, aber an einem Septembernachmittag, da brachte eine gute Freundin Pferdebesitzer mit, eine junge Frau und ihren Freund, die sich bei ihr um eine Box beworben hatten und als sie das bunte Fohlen auf der Weide sahen, das einen unserer Hengste zum Vater hatte, da waren sie wohl komplett aus dem Häuschen und äußerten den Wunsch genau so ein Fohlen mal selbst zu züchten. „Kein Problem“, meinte die stolze Züchterin des Scheckleins, „ich kann Euch mit zu der Hengststation nehmen, wo der Hengst steht und da könnt ihr Euch auch noch 7 weitere Scheckhengste ankucken“, und wählte unsere Telefonnummer um anzufragen, ob uns ein Besuch am Wochenende recht wäre bei dem sie dann auch Bekannte von sich mitbringen würde. Der Termin wurde auch gleich fixiert und wenige Tage später standen die Besucher auf dem Hof. Nun rechne ich ja immer damit, dass Pferdezüchter Sitzfleisch beweisen und in den Gesprächen über ihre Vierbeiner vom Hölzchen zum Stöckchen kommen, wobei sie sich dann nicht mehr von Anglern und Jägern unterscheiden, denn während da Nemo und Co. schon das Ausmaß eines mittelgroßen Wales haben, als der Fliegenfischer sie mit der Rute an Land zog, behauptet der Waidmann gerne mal, dass der Hirsch mindestens ein Geweih hatte mit 32 Enden, den zu schießen er gerade im Begriff war, als die Spaziergänger ihm den Blattschuss ins Wildbret vereitelten. Bei Pferdeleuten wird aus einem A-Springen auch schnell mal ein M-Parcours und es kommt immer gut, wenn man in der geselligen Runde eines Reiterstammtisches auch mal beiläufig einfließen lässt, dass der Trainer heute früh mit den Piaffen sehr zufrieden gewesen sei, und man nur an den A-Tempi-Wechseln noch feilen müsse, aber in der nächsten Saison garantiert unter Grand Prix-Niveau nicht mehr zum Turnier fahren würde. Beeindruckend sind bei solchen Gelegenheiten natürlich auch die in Züchterohren wie Musik klingenden Namen der vierbeinigen Vererberstars im Pedigree des eigenen Rosses, die man selbstverständlich auswendig bis mindestens in die 5. Generation aufsagen kann. Das sind übrigens diese Kandidaten, die in der Schule beim aufsagen von Schillers Glocke schon an der Stelle stecken blieben, wo „auf die Erde heiß, rinnen muss der Schweiß“ und deren Lehrer hätten heute ihre helle Freude, wenn sie hören könnten, wie jene Probanten von der Sorte: „Setzen. Sechs!“ nun fehlerfrei und lückenlos Abstammungen, Stutenfamilien und Hengstnamen mit dazugehörenden Hengstleistungsprüfungen und Zuchtwertindex rezitieren können, ohne nachdenken zu müssen. Aber im Prinzip sind es doch alles liebenwerte Leute, die mit dem Angler-, Jäger-, und Reiterlatein – nur eben, dass sie, wenn sie erst einmal einen Zuhörer gefunden haben, diesen auch für längere Zeit in Beschlag nehmen. Als höflicher Gastgeber und Hengsthalter habe ich gelernt an den richtigen Stellen zu nicken, ein wahlweise betroffenes, begeistertes oder verständnisvolles Gesicht zu machen und Interesse zu heucheln, indem man ab und an ein ach wirklich, ist ja toll, aha oder nein tatsächlich ins Gespräch einwirft und ansonsten stelle ich die Ohren auf Durchzug und überlege, was ich am nächsten Tag unbedingt einkaufen muss, welche Schuhe zu dem neuen Blazer passen könnten oder wem ich vergessen habe eine Geburtstagskarte zu schicken. Den Gesprächspartnern, bzw. Alleinunterhaltern fällt das in der Regel nicht auf, es sei denn, die Begeisterung spricht an der Stelle aus meinem Gesicht, wo der enttäuschte Züchter erzählt, dass sein Hengst nicht zur Körung angenommen wurde und ich füge noch ein „das ist ja toll“, dazu ... dann war das definitiv die falsche Antwort. Aber ich schwöre es auf die Bibel, in der Regel höre ich mindestens fünf Stunden aufmerksam, wenn auch angestrengt zu und schalte erst dann auf Desinteresse um, wenn ich das Gähnen nicht mehr unterdrücken kann. Zu Anfang hatte ich bei solchen „Endlosbesuchen“ ja irgendwann Hummeln im Hintern, denn schließlich kommen die Pferde abends nicht allein von den Paddocks in die Boxen und das Futter lassen sie sich auch ganz gern vom Dienstpersonal – also mir – servieren, denn abends gibt es Schlabberbrei, der gerne warm genossen wird. Damit also aus der Abendfütterung kein Mitternachtssnack wird, hatte ich irgendwann angefangen, das Futter soweit in den mit Namen versehenen Eimern vorzubereiten, dass Micha, der beste Ehemann von allen, nur noch heißes Wasser dazugießen und umrühren musste. Auch das Abendheu lag in weiser Voraussicht bei solchen Besuchsmarathons immer schon in den Boxen und so konnte mein Göttergatte die Pferde eben reinholen und das Mash nachdem es fertig gezogen hatte an die hungrigen Mäuler verteilen. Unangenehm war es ihm eigentlich nie, dass er sich von mir legitimiert davonstehlen durfte, während ich die Stellung an der Kaffeetasse hielt. Nur an jenem Septemberabend, da sprangen die von unserer Freundin mitgebrachten Besucher begeistert auf, als Micha sich erhob und verkündete, dass er nun gerne die Pferde versorgen würde und man ihn bitte entschuldigen sollte und boten ihre Hilfe an. Dass er schon relativ früh den Kreis der Pferdefreunde verlassen wollte, lag daran, dass sich die potentiellen Kunden als Flop erwiesen hatten und Micha sich nicht weiterhin an die Pflichten des Gastgebers gebunden fühlte, wo nicht mal eine Decktaxe als Lohn für nervtötenden Mein-Pferd-Geschichten winkte. Sein Missmut war jedoch wirklich verständlich, denn während mein Gatte mit dem jeweiligen Hengst durch die Halle turnte und Hindernismaterial aus den Hallenecken anschleppte, um damit eine Sprungreihe fürs Freispringen zu bauen, die er nach jedem gelungenen Durchlauf erhöhte, galt das Interesse der Zuschauer weniger den Hengsten und ihrer Abstammung und Eigen-, sowie Zuchtleistung, sondern mehr den Hofkatzen, die sie umschnurrten und unbedingt auf den Arm genommen werden wollten, was sie dann ja auch erreichten. Während auf dem einen Arm nun eine Katze thronte, suchte die Hand am anderen Arm in der Handtasche nach einem Fotoalbum, das 36 in klappbare Klarsichthüllen verwahrte Pferdefotos enthielt. Wie eine entfaltete Ziehharmonika purzelte die Bilderserie aus dem in kunstledergebundenen Album – mein Hund, mein Haus, mein Pferd ... toll! Um sein Publikum nun doch zu beeindrucken entlockte mein Mann den Hengsten an der langen freien Seite mit Hilfe von Longiergerte und Zungenschnalzen die Trabtritte, die normalerweise die Aufmerksamkeit des Betrachters wieder auf den Grund seines Kommens zurückbringt, aber diesmal scheuchte er die Jungs ohne den gewünschten Enthusiasmus der Betrachter. Männer gehören aber nun mal zu der Spezies Mensch, die sich ungern die Show stehlen lassen und so war der Ehrgeiz des meinen nun angestachelt zu Höchstform aufzulaufen, denn er rannte und trabte mit federnden Tritten, welche die Elastizität derer der Hengste bei weitem überboten - auch wenn er dabei schon asthmatische Atemgeräusche entwickelte – wobei er später behauptete, die Hengste hätten so geschnauft – nicht er. Aber sein Kopf war von der ungewohnten Anstrengung ziemlich rot und hätten wir das Hallenlicht ausgemacht, dann wäre vermutlich eine schummerige Atmosphäre durch sein purpurnes Osram-40-Watt-Birnen-Leuchten entstanden. Mein Mann präsentierte die Hengste – die Besucher ihre Fotos, bis ich vorsichtig fragte, ob denn keiner der bislang gezeigten Hengste interessant für ihre Stute sei. Da schauten die beiden aber indigniert und fragten wie aus einem Mund:“ Stute?“ Dass ich nun irritiert war, wunderte die Züchter- in spe, offensichtlich noch mehr, wie meine Frage nach der Stute. Unsere Freundin kam mir zur Hilfe und hakte nach:“ Ihr wolltet doch ein Scheckfohlen aus Eurer Stute, oder nicht?“ Ich dachte viel später, als ich die Kaffeewerbung im Fernsehen sah, in welcher der Italiener mit samtweicher Stimme und in gebrochenem Deutsch sagt:“ Isch `abe gar kein Auto“, ich hätte ein Deja vu. Zwar klang das was meine Besucher sagten weder samtweich noch gebrochen Deutsch, aber sie sagten: „Wir haben gar keine Stute!“ Unsere Freundin schaute hilflos. Ich geschockt. Und Micha, der hatte das nicht mitgekriegt und rannte immer noch um die Decktaxe durch die Halle. Als erstes fand unsere Freundin ihre Sprache wieder, während mir vermutlich immer noch der Kiefer auf und zuklappte, weil mir die Worte fehlten. „Aber Ihr habt doch gesagt, dass Ihr ein Scheckfohlen züchten wollt, so eins wie meins, oder?“ fragte sie fast verzweifelt. „Ja, das würden wir schon gerne“, kam da treuseelig die Antwort, „aber wir haben doch keine Stute.“ „Und welches Pferd soll dann bei mir eine Box beziehen?“ Es klang nicht wie eine Frage, sondern eher wie ein letzter Schimmer auf Hoffnung, das Ganze möge ein Scherz oder ein Irrtum sein, aber wieder kam die Antwort erstaunt: „Ja unser Wallach doch – der auf den Fotos!“ „Ja aber warum schleppe ich Euch dann hierher?“ Das klang nun echt verzweifelt. „Du hattest uns doch angeboten, uns den Vater Deines Fohlens anschauen zu dürfen ... vom Decken lassen einer Stute haben wir doch gar nicht gesprochen.“ Nun taten mir die Leute fast leid, denn sie waren sichtlich zerknirscht, in ein Missverständnis hineingeraten zu sein. Also bot ich an:“ Lasst uns reingehen und einen Kaffee trinken.“ Micha winkte ich eben noch zu mir, um ihm zu sagen, dass er sich eine Verschnaufpause bei einer Tasse Cappuccino gönnen dürfte, ohne eine Decktaxeneinbusse verzeichnen zu müssen, weil es keine Stute zum Besamen geben würde. Ich mag hier nicht schreiben, was er daraufhin knurrte und ich hoffe auch, dass die Leute schon zu weit weg waren, um es zu hören. So war er dann auch wenig interessiert, die Lobeshymnen, die unsere Besucher auf den ja leider nicht zu besamenden Wallach sangen noch lange mit anzuhören und hätte theoretisch einen guten Grund gehabt, sich mit dem Hinweis, dass er die Pferde reinholen und füttern muss zu verabschieden. Als unser Besuch nun mit Feuereifer anbot zu helfen, da war ihm das wohl nicht so recht und er schaute hilfesuchend zu mir, in der Hoffnung, ich würde ihm den menschgewordenen Redefluss vom Leibe halten. Aber warum sollte man nicht doch ein wenig von der Hilfe profitieren, wenn wir uns nun schon den Nachmittag mit ihnen um die Ohren geschlagen hatten und so als Wiedergutmachung fand ich die Idee nicht so schlecht und verteilte auch gleich die Aufgaben. „Ich richte das Mash fertig an und ihr könnt die Pferde mit reinholen“, verkündete ich fluchs, bevor Micha seine Einwände anbringen konnte. Mein Göttergatte war wenig begeistert, als die – wie er sie nannte, Nervensägen sich an seine Absätze hefteten, aber ich hatte erst mal Ruhe und verschwand in der Deckstation, wo ich Eimer für Eimer in das große Waschbecken des Vorbereitungsräumchen stellte und heißes Wasser darüber laufen ließ. Gerade als ich den letzten Eimer in den Metalltrog gehoben hatte, und das Wasser aus dem Kran sprudelte, kamen unsere Nichtzüchter vom Pferdereinholen zurück und wirkten ziemlich schlammverkrustet. Na ja. Sie hatten helfen wollen und dass Pferde nicht klinisch rein sind, das hätten sie sich ja denken können. Ich drehte den Hahn wieder zu, denn eine Unterhaltung ist meist schwierig, wenn das Wasser aus der Leitung pladdert und verließ den Vorbereitungsraum. Unsere Freundin überfiel mich gleich mit einer Frage bezüglich einer unserer Stuten und so bekam ich es auch nicht mit, dass der junge Mann forsch, als er das Waschbecken im Vorbereitungsraum entdeckte, dort seine Hände zu waschen begann. Dass dabei lauwarmes Wasser und die Desinfektionsseife in das halb vorbereitete Mash floss, störte ihn nicht weiter. Zwischenzeitlich hatte ich das Gespräch aber unterbrochen, denn ich wollte gerne den letzten Futtereimer noch zuende richten, damit die Rübenschnitzel Zeit hatten noch ausreichend zu quellen, bevor sie in die Futtertröge der Pferde wanderte. Allerdings wunderte mich jetzt, dass da doch mehr Wasser im Eimer stand, als ich mir bewusst gewesen war eingefüllt zu haben und dass Schaum auf dem Getreidebrei lag, empfand ich auch als eher ungewöhnlich. In so kurzer Zeit konnte die Melasse doch nicht gegärt und Blasen geschlagen haben. Aber irgendwie roch es auch sehr medizinisch aus dem Futtereimer und so fragte ich Micha, ob er den letzten Masheimer mit Wasser gefüllt hatte und was um Gottes willen er da reingekippt hat. Micha wusste von nichts und wollte sich die Sache doch noch einmal aus der Nähe betrachten, um zu einem Ergebnis zu kommen. Sein Blick fiel auf den Seifenspender, aus dessen Druckhebel sich ein Seifenfaden herabzog. „Da ist was von der Seife reingetropft“, schlussfolgerte Micha sofort. „Wie soll den das passieren, dann müsste die Seife ja um die Kurve geflogen sein“, entgegnete ich skeptisch. Wir waren beide etwas ratlos, als die junge Frau nun plötzlich hinter uns stand, an uns vorbei den Spender betätigte und sich über dem Masheimer die Hände wusch. Fassungslos sahen wir zu, wie das Wasser und die Seife in unser Pferdefutter floss. Offensichtlich fühlte sie sich nun beobachtet und wollte eine Erklärung für ihr Tun abgeben, denn sie meinte:“ Mein Freund sagt, hier kann man sich die Hände waschen“. „Aber doch nicht über meinem Pferdefutter“, protestierte ich entrüstet aber da sprach die junge Frau:“ Das sieht man doch nicht, dass das Futter sein soll – und das stellt man doch auch nicht ins Waschbecken, wo man sich die Hände wäscht!“ Natürlich nicht – schließlich rechnen wir stündlich mit schmerzbefreiten Besuchern, die sich, ohne zu fragen ein Waschbecken suchen, in dem sie sich die Hände säubern – egal was da drin steht ... ein Glück kam ich bislang nicht auf die Idee in dem Becken Goldfische zu züchten, denn die hätten das wohl kaum überlebt. Oder es wäre frei nach Heinz Ehrhard gekommen: Es fiel einst ins Aquarium eine Flasche Shampoo um- die Fische die dort schwammen in Gruppen, haben nunmehr keine Schuppen ... ... unsere wären jedenfalls keimfrei und hygienisch sauber gewesen, bevor sie den letzten Atemzug durch die Kiemen geblubbert hätten. Unser Besuch hat sich nach der Waschbecken-Aktion wohl doch etwas unwohl gefühlt und verabschiedete sich dann auch recht rasch. Nachdem ich das verunglückte Mash mit der Seifenlauge weggekippt hatte, rührte ich eine neue Portion an und schwor mir in Zukunft nicht nur zu fragen, wie alt die zu besamende Stute sei, sondern auch noch abzuklären, ob es überhaupt eine Stute gibt, die ein Fohlen bekommen soll. Ab und zu hatten wir auch sehr kurz entschlossene Besucher, bei denen die Hengstauswahl schon nach dem intensiven Studium des Deckprospektes beschlossene Sache war und die das Abholen des aufbereiteten Samens für Ihre Stute trotzdem noch mit einer persönlichen in Augenscheinnahme des „Schwiegersohnes“ verbunden wurde. In den meisten Fällen waren das immer die ganz unkomplizierten Züchter. Sie kamen stets pünktlich und blieben selten besonders lange, weil die Stute in neun von zehn Fällen noch am gleichen Tag besamt werden sollte und der Tierarzt schon auf Abruf bereit stand. Da der Hengst schon via Prospekt ausgesucht worden war, war es meist auch nur der bereits Auserwählte, der zum „Freiturnen“ in die Halle gelassen wurde ... oder höchstens noch ein weiterer Kandidat, wenn der Entscheid noch nicht ganz fest stand. Danach samten wir den ausgesuchten Vererber ab und die Kunden tranken ihren Kaffee im Labor, wo das Ejakulat parallel dazu von mir aufbereitet wurde. Natürlich ist es für die meisten Züchter sehr interessant, auch mal einen Blick durchs Mikroskop auf den Samen zu werfen, denn für viele Stutenbesitzer ist das die absolute Premiere, die Spermien im Lichtschein der Mikroskoplampe über den Objektträger flitzen zu sehen.
Die dabei von so ziemlich jedem Stutenbesitzer in den Raum gestellte Frage, ob man nun die Samenzellen nicht gleich aussortieren könnte, welche das nicht so erwünschte Geschlecht oder die weniger attraktive Farbe als Geninformation in sich tragen, wo die zukünftigen Fohlen schon unter der Linse des Mikroskops sichtbar auf dem Objektträger herumgaloppieren, veranlasste mich zu zweierlei Annahmen, nämlich zum einen der, dass Stutenbesitzer im Allgemeinen davon auszugehen scheinen, dass ein Spermium, ähnlich einer Kaulquappe als Vorstufe zum Frosch, bereits ein Pferdekind ist, das sich nur noch zurechtwachsen muss und zum anderen, dass man als Hengsthalter die alleinige Macht hat, ihnen das gewünschte Fohlen zu „basteln“, denn mit meinem dezenten Hinweis, dass die Samenzelle erst mal auf die Eizelle treffen müsste, damit es überhaupt zum Wachstum eines Fohlens in der Gebärmutter ihrer Stute käme, erntete ich immer eher Unverständnis – oder vielleicht habe ich den Witz auch nie so recht kapiert und die Leute enttäuscht, weil mich der Gag nicht zum Lachen animierte. Vielleicht lag und liegt das auch daran, dass ich schon ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich in die Natur eingreife, indem ich den Samen aufbereite und portioniere und das Spermium, welches vielleicht vom Schöpfer dazu ausersehen gewesen wäre, als Pferdekind im Leib der Stute heranzuwachsen, sein Ende zwischen den Fäkalien im Drei-Kammer-System unserer Klärgrube findet, weil es bis zum Schluss der 10-minütigen Karussellfahrt mit hoher Drehzahl in der Zentrifuge der Schwerkraft trotzte und sich nicht an den Boden des Reagenzglases zwingen ließ und darum mit dem Überstand mittels Einwegspritze abgezogen und im Ausguss des Spülbeckens entsorgt wird. Nun auch noch die möglichen Hengstfohlen ins Klo zu spülen, weil der Züchter sich ein Stutfohlen wünscht, ginge mir persönlich – auch wenn es heute bereits möglich sein soll – doch einen Schritt zu weit, denn es erinnert mich an Aldous Huxleys „Schöne, neue Welt“ in der auf Abruf Alpha-, Beta-, Gamma- und Deltamenschen produziert werden, deren Intellekt schon nach der Zeugung auf ihre zukünftige Aufgabe zurechtgestutzt wird. Was braucht ein Hilfsarbeiter denn Intelligenz, die steht ihm doch nur im Weg? In meiner Schulzeit war „Brave new world“, so der Originaltitel des Buches, Pflichtlektüre im Deutschunterricht und stand auf dem Lehrplan der 9. Klasse. Damals wurde in unserem Klassenzimmer eifrig diskutiert und der obligatorische Aufsatz darüber geschrieben, in dem das so utopisch anmutende Thema von uns 15-Jährigen erörtert wurde. Heute steht es drohend und sein Damoklesschwert über der Pferdezucht schwingend in meiner Erinnerung, wenn ich in Züchterfachzeitschriften lese, dass es doch praktisch wäre, wenn man das Geschlecht des Fohlens schon vorbestimmen könnte, denn die Mehrzahl der Hobbypferdezüchter wünschen sich doch sowieso ein Stutfohlen, weil es sich problemloser aufziehen und verkaufen lässt und sieben Seiten weiter wird stolz verkündet, dass nun nach dem Schaf Dolly auch die Spitzenpferde des Pferdesportes geklont werden sollen. Da kann einem der Humor schon mal abhanden kommen, wenn dann jemand den Scherz anzubringen versucht, dass er sich sein perfektes Fohlen schon mal unter dem Licht der Mikroskopbeleuchtung unter den restlichen in Nährlösung schwimmenden Probanten herauspickt, oder? Aber bevor es zur Samenentnahme beim Hengst kommt, sind die Züchter natürlich gespannt, ob der „Prinz Charming“ den sie ihrem Pferdemädchen als Vater ihres Kindes ausgesucht haben, auch in Natura noch so zu beeindrucken weiß, wie er das im Hochglanzprospekt schaffte und natürlich sind wir als Halter des Pferdejungen auch immer ein bisschen stolz, wenn wir den Stutenbesitzern unsere Beaus präsentieren dürfen und die Züchter begeistert nicken, wenn man nachfragt:“ Und, soll er es noch immer sein?“ Wir hatten Deckkunden aus München, die den weiten Weg nicht scheuten, um den Hengst persönlich in Augenschein zu nehmen, bevor die Stute seinen Samen empfing. Es kamen Leute aus Kiel, welche die Portionen mit dem aufbereiteten Ejakulat selbst abholten, weil sie dem „Samenspender“ einmal begegnet sein wollten, bevor sein Fohlen neben ihrer Stute im Stall stehen würde.
Es kamen aber selbstverständlich auch Züchter aus der näheren Umgebung und der Region Oldenburger Münsterland, die sich lieber die Kosten für den Versand sparen wollten und den Samen direkt bei uns abholten. Auffallend schien es uns aber, dass je weiter die Stutenbesitzer gefahren waren, desto mehr Geduld schienen sie zu haben, wenn der Hengst sich dann am Phantom etwas mehr Zeit ließ, denn so ein Hengst kann ja auch nicht immer und auf Kommando zu jeder Tageszeit allzeit bereit stehen und manch äußerer Umstand kann auch einen noch so potenten Pferdejungen irritieren und ihn zu totaler Arbeitsverweigerung am Phantom veranlassen und dann ist Langmut von allen Beteiligten gefragt, denn drängeln lässt sich so ein Hengst nicht. Einer, dem aber kein äußerer Umstand etwas auszumachen schien und der zu jeder Tages- und Nachtzeit freudig die lederne Ersatzstute deckte, war unser Polar-Kristall. Böse Zungen mögen behaupten, dass es ihm gar nicht um das lustvolle Erlebnis des Ejakulierens ging, sondern nur um die „Möhre danach“, deren stete Anwesenheit er immer mit einem schnellen Blick überprüfte, bevor er aufsprang, weil er für Leckereien so ziemlich alles bereit war zu tun. Als echter Gewerkschaftler bestand er aber auch auf eine „adäquate Bezahlung“ seiner Mühen und so wäre er ohne die für ihn bereitliegende Belohnung vermutlich unverrichteter Dinge wieder aus der Deckstation marschiert ... Sex ist eben doch nicht alles im Leben eines Hengstes. Polar-Kristall hatte mehrere Jahre immer volle Decklisten und galt als überaus fruchtbarer Hengst, der den Fohlen auch immer viel Typ mit Trakehner Schnäbelchen und Guck mitgab und so war er auch an jenem brütend heißen Sommertag im Juli 2000 von den Deckkunden dazu ausersehen worden, der Vater des Fohlens aus ihrer Stute zu werden. Es waren allem Anschein nach keine armen Leute, die ihr Pferdemädchen zur Pferdemama machen wollten, denn sie entstiegen nicht nur einem in schwarzem Lack und Chrom glänzenden Nobelauto, sondern waren gekleidet, als würden sie nicht Pferdesamen abholen, sondern eher, als wäre eine Vernissage eines Künstlers der gerade en vogue ist das Ziel ihres Ausfluges. Beim Blick auf den engen Rock, unter dem lange, schlanke Beine hervorlugten, fragte ich mich schon, ob der in meiner Größe auch so schlank macht und die Schuhe, in der die Füße der jungen Frau steckten, die kamen sicher aus einem Designerschuhgeschäft – zumindest stelle ich mir so die Fußbekleidung von Prada und Co. Vor. Aber apropos jung ... der mit Sicherheit gut situierte Herr im mitternachtsblauen Doppelreiher, der sicher nicht einer Kleiderstange bei C&A entnommen war, schien der Dame an Alter deutlich überlegen ... an Geist vermutlich auch, dachte ich ein bisschen gehässig, als sie jetzt blasiert fragte, ob man ihnen den Hengst in der Reithalle unter dem Sattel vorstellen könnte, weil sie so empfindlich auf die TV-Strahlen reagiert und ihre Haut so allergisch auf die Sonne ist. Micha, der beste Ehemann von allen kuckte verdutzt und ich musste mir das Grinsen schwer verkneifen ... allergisch auf TV-Strahlen ... das wollte ich wohl glauben, aber ich musste das Blondchen nun trotzdem enttäuschen, denn vorstellen wollte ich Polarchen schon gerne, aber unter dem Sattel eher nicht. Ich sagte ihr also, dass wir jedes Jahr eine Hengstschau veranstalten und sie sich dann alle Hengste gerne geritten anschauen könnte, aber ich leider bei unseren moderaten Decktaxen nicht in der finanziellen Situation sei, mir 3 Mitarbeiter leisten zu können, damit wir jederzeit die Hengste vorreiten und sie jedem Kunden einzeln unter dem Sattel zu zeigen und auch nicht in der zeitlichen Lage wären, selbst wenn wir uns bemühen, dem Kunden entgegen zu kommen. Blondie zog einen Schmollmund. Vermutlich war ihr Begleiter darauf dressiert, in diesem Fall sofort zu reagieren und das zu machen, was sie von ihm erwartet, aber mich beeindruckte ein beleidigtes Blondinchen noch nie, denn gegen die „Waffen der Frau“ bin ich immun, schließlich bin ich ja schon jahrelang selbst eine und so ignorierte ich sie, zog das Halfter über Polaris Trakehnerköpfchen und marschierte, das Pferd im Schlepptau in Richtung Reithalle. Was blieb Barbie und Ken anderes übrig als mir zu folgen? Während Micha eine kleine Hindernisreihe fürs Freispringen baute, animierte ich unseren Scheckenhengst mit der Longiergerte. Große Motivation zeigte der aber nicht, denn in der Halle war es schwülwarm und drückend und außerhalb der Halle braute sich ein Gewitter zusammen. Ich war nicht böse, als ich Micha die Gerte übergeben durfte, denn mein T-Shirt klebte bereits verschwitzt auf meiner Haut und in meinen Schläfen klopfte bereits meine Schlechtwettermigräne an. Der Nachteil einer Reithalle ist im Sommer der, dass es, wenn man nicht jeden Tag den Sand bewässert, es fürchterlich darin staubt. Aber schließlich reitet man in den sonnig warmen Monaten doch eher draußen und da fällt einem eher selten auf, dass es der Reithallenboden mal wieder nötig hätte befeuchtet zu werden. Nur wenn man transpiriert und sich gleichzeitig im Staub bewegt, den ein im Trab schlurfender Hengst erzeugt, dann sieht man schnell aus wie der Sarottimohr und das Dumme daran ist, dass man es erst merkt, wenn man sich vor seinem Spiegelbild erschreckt. Garantiert schockte ich nun aber auch unsere Kunden, denen ich nun schwarzgefärbt wie ein Massaikrieger entgegentrat, obwohl sie mich kurz zuvor mit farblosen Pelle eines „Bleichgesichtes“ kennen gelernt hatten, dessen Haut eher zur Rötung als zur Bräunung neigt. Ungeachtet oder eher Unwissend um mein sicher etwas furchterregenden Äußeren betete ich jenseits der Hallenbande Abstammungen herunter, während Micha innerhalb der Hallenbande Polar-Kristall über die Stangen scheuchte, dem das zunehmend zu missfallen schien, denn obwohl er ein geschicktes Springpferd mit beispielhafter Vorderbeintechnik war, der selten einen Abwurf riskierte, spielte er an jenem Tag Mikado mit den Hindernissen. Das Barbiepüppchen schaute pikiert, aber das besorgte mich nicht halb so sehr, wie das zunehmende Donnergrollen, welches nun schon die sanft aus dem Lautsprecher perlende Untermalungsmusik übertönte. Gewitter auf dem Forsthof bedeuten meistens, dass bei Sintflutartig einsetzenden Regenfällen unsere Dachrinnen an den Ställen das herabprasselnde Wasser nicht mehr zu fassen vermögen und es dann über die Dächer in die Stallgasse schießt, um sich dort dann in den Boxen zu verteilen. Erschwerend kommt noch der Umstand dazu, dass das Stallgebäude tiefer liegt, als die Wiese, auf der unsere Eiche wie eine Königin regiert. Ihre üppig belaubten Zweige streicheln an windigen Tagen über die Abdeckung des Hallendaches und das finden vor allem die Reiter und Pferde interessant – jeder auf seine Art, denn während die Pferdchen das kratzende Geräusch zum willkommenen Anlass nehmen, sich tüchtig zu erschrecken und dem Entsetzten durch Herumhüpfen Ausdruck zu verleihen, lauschen die Reiter meist sorgenvoll auf das Schaben der Äste und Blätter über ihnen, denn man kennt ja seine Pappenheimer und in diesem Fall seinen vierhufigen Sportkameraden und weiß, dass das Geräusch sie immer wieder verlockt, ein sich ein bisschen zu echauffieren – wozu ist man schließlich als Fluchttier geboren und hat vom Herrgott schnelle Beine bekommen, wenn man sie im Notfall nicht benutzen soll? Einen Reiz ganz besonderer Art hat auch der Herbst, denn nun kommt zum Reiben der Äste auf den Dächern auch noch das Stakkato der herabprasselnden Eicheln dazu. Die alten Hasen sind längst „schussfest“ und regen sich über die knallenden Treffer nicht mehr auf, aber für die Jungspunde sind diese Maschinengewehrartigen Salven der reifen Eichenfrüchte das, was für den Fuchs das „Horrido – Jagd frei!“ ist. Kein Spätsommer vergeht, ohne dass nicht mindestens eine Hatz in der Reithalle von unserem riesigen Baum ausgelöst wird. Aber wenn ein Gewitter droht und der Wind in Blättern der schweren Ästen rauscht, dann wissen wir, dass ihr Pfahlwurzelnetz, das die Eiche im sandigen Boden aufrecht hält, soviel Wasser nicht aufnehmen kann, wie der Himmel kurz darauf auf sie herabschütten wird und die von der Sonne ausgetrocknete Erde mag die Mengen Regen nicht trinken und so fließt es in Sturzbächen die leichte Neigung hinab zum Stall und macht die Bewohner der Boxen zu Flutopfern, die darüber wenig entzückt sind, ein unfreiwilliges Fußbad in ihrer sonst so trockenen und sauberen Einstreu zu nehmen.
Während Micha sich mit dem indisponierten Polar-Kristall mühte, klatschten draußen die ersten Regentropfen schwer auf unsere kleine Welt. Unruhig, aber noch bemüht, das die Züchter nicht merken zu lassen, spähte ich durch die geöffnete Reithallentür. Dunkel und bedrohlich nah wirkte der Himmel, in dem Gott Thor das Hammerwerfen übte, denn ein Donnergrollen ließ daran keinen Zweifel, dass es den himmlischen Mächten nun gefallen wollte, ein Unwetter zu zaubern. Schon zuckten Blitze grell ihr Zickzack in das anthrazitgrau und wirkten wie Speere, die aus dem Himmel auf die Erde geschleudert werden. Polarchen reichte es jetzt. Als echter Gewerkschaftler kannte er seine Rechte, und das war nicht das Wetter, bei dem man von ihm schweißtreibende Arbeit erwarten durfte. Auch Micha gab auf und meinte, er müsste eben die zweite Pumpe aufstellen, damit wir Herr über die Fluten würden, bevor sie Herr über uns werden. Inzwischen war aus den einzelnen Tropfen ein Vorhang aus Regenwasser geworden, der unaufhörlich nieder rauschte und einem die Sicht raubte. Dann wurde es schlagartig auch in der Halle dunkel und bis auf das Prasseln des Regens hörte man nichts mehr, denn der Einsatz der zweiten Pumpe hatte einen Kurzschluss verursacht und ohne Strom funktionierten weder die Lampen noch der CD-Player. Ich versuchte natürlich die Contenance zu bewahren, aber in mir kroch die Panik hoch und es drängte mich, in den Stutenstall zu laufen, um Michael zu helfen Bottiche aufzustellen, welche die Wassermassen auffangen sollten, bevor sie in den Boxen zu kleinen Seen wurden. In meine Sorge klang aber nun die Stimme des Barbieklons und sie verlangte nun, dass man nun endlich den Hengst absamt, denn schließlich hätte sie gleich noch einen Termin mit dem Tierarzt, der die Stute besamen sollte. Vielleicht wäre ich höflich und zuvorkommend geblieben, wenn nicht in dem Moment das Wasser in den Halleneingang gekrochen wäre. Zwar liegt die Reitbahn etwas höher als der Eingangsbereich, aber wenn der Regen nicht sofort stoppte, war dort, wo wir gerade standen, ernsthaft mit nassen Füssen zu rechnen. Blondie bemerkte das auch, denn sie kreischte unvermutet los:“ Meine Schuhe! Ich ruiniere mir gleich meine Schuhe! So tun Sie doch etwas!“ Der Befehl ging eindeutig an mich und während ich Sekundenbruchteile zuvor noch überlegt hatte, wie ich mich ganz schnell davonstehlen könnte, ohne dass man mir den Vorwurf machen hätte können, ich sei nicht kundenfreundlich, war nun meine Chance gekommen. „Wenn ich gewusst hätte, dass sie in Abendgarderobe kommen, hätte ich den Regen natürlich nicht bestellt, aber stornieren war so schnell nicht möglich“, patzte ich Ken und Barbie an, was eigentlich unfair war, denn der gute Mann hatte die ganze Zeit noch gar nichts gesagt. Er war wohl eher auf Nicken programmiert, wenn sie etwas hoch Geistreiches von sich gab. „Sie werden nun leider auf den Hengstsamen noch warten müssen, bis das Unwetter vorüber ist, oder wollten sie helfen, das Wasser wegzuschippen, dann ginge es vielleicht doch schneller?“ Ohne eine Antwort auf meine sowieso ironisch gemeinte Frage abzuwarten, rannte ich nun nach draußen und versuchte zusammen mit Micha, der es aufgegeben hatte, die zwei
_________________________________________________
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterläßt und nicht nur Staub Antoine De Saint-Exupéry
Ja wie ? Ich hab mir extra nen frischen Pott Kaffee gekocht und ne neue Tüte Gummibärchen gekrallt..... und dann hört die Geschichte mittendrin auf??? Beschwääääärde!!!
Sollte auch nicht mitten im Satz aufhören: „Sie werden nun leider auf den Hengstsamen noch warten müssen, bis das Unwetter vorüber ist, oder wollten sie helfen, das Wasser wegzuschippen, dann ginge es vielleicht doch schneller?“ Ohne eine Antwort auf meine sowieso ironisch gemeinte Frage abzuwarten, rannte ich nun nach draußen und versuchte zusammen mit Micha, der es aufgegeben hatte, die zweite Pumpe zu aktivieren, die Wassermassen aus dem Stutenstall zu schieben und die vollgelaufenen Tröge und Eimer zu leeren, um sie unter die kleinen Wasserfälle, die über die Dachrinnen schossen zu stellen und sie möglicht effizient aufzufangen. Aber so schnell wie sie überliefen, konnte man gar nicht laufen. Im Stall sah es aus, wie am Ende eines Polterabends, wenn man dem Brautpaar den Streich spielt, die Treppe zur Wohnung mit vollgefüllten Wasserbechern zu verstellen. Überall standen Behälter, welche die Fluten nicht zu fassen vermochten und dazwischen mühte sich Micha mit dem Schneeschieber, das knöcheltiefe Nass zu beseitigen, indem er es vor sich her nach draußen zu schieben versuchte. Es war eine Sisyphusarbeit und ein Kampf gegen Windmühlenflügel, denn wenn man in die strohgefüllten Boxen trat, dann quatschte das Wasser in der vollgesogenen Einstreu. Als der Regen nachließ, waren wir pitschnass und vor allem wussten wir, dass wir nun damit beginnen mussten, die Boxen wieder trockenzulegen. Wer einmal wasserdurchtränkte Strohbetten von Hand und mit der Mistgabel aus für Tiefstreu angelegten Boxen geräumt hat, der weiß genau, wo sein Rücken anfängt und wo er aufhört.
Allerdings fielen mir nun die noch im Halleneingang wartenden Kunden ein und während Micha sich der Leute annahm, die nun etwas verschnupft wirkten, was weniger am Wetter als an ihrem Stimmungstief lag, rannte ich Richtung Deckstation – vermutlich hätte ich besser hinschwimmen, oder mir zur Überfahrt ein Floß basteln können, denn auch wenn der Himmel langsam ein Einsehen hatte und die Regentropfen deutlich spärlicher fielen, hatten sich auf unserem Hof Seen ausgebreitet, wo kurz zuvor noch Pflaster zu erkennen war. Ich nehme an und das bis heute, dass unser Liebespaar lieber hoheitsvoll in ihrer Nobelkarosse vom Hof gerauscht wäre, wenn das Hochwasser und die zur Durchquerung desselben ungeeigneten Schuhe von Blondie einen standesgemäßen Abgang nicht unmöglich gemacht hätten. So waren sie gezwungen, in dem noch weitgehend fußtrockenen Halleneingang auszuharren, bis wir zumindest einen Weg trockengelegt hatten, der sie das Auto unbeschadet an ihrer Bein- und Fußkleidung erreichen lassen konnte, aber zuerst sollte Polarchen nun seinen Dienst auf dem Phantom tun. Micha bot ihnen an, einen Tee oder Kaffee zu bringen, um das Warten auf den aufbereiteten Samen zu verkürzen, den die beiden nun vollkommen genervten Kunden ja schnellstmöglich transportfertig verpackt mitnehmen wollten, aber die Herrschaften waren irgendwie auch über Michas Angebot not amused – vermutlich überlegten sie, dass mit der Kaffeekocherei wertvolle Zeit verstreichen würde, die wir schließlich besser dazu nutzen sollten, den Samen aus dem Hengst zu kitzeln - und lehnten die angebotenen Heißgetränke ab, wobei sie höflichst darum baten, dass wir uns nun beeilen möchten. Tja – das hätten auch wir gern getan, denn vor uns lagen noch 20 Boxen, aus der wir die wasserdurchtränkte Einstreu ausmisten und die trockenen Strohlagen wieder einbringen mussten, aber Polarchen sah das wieder einmal ganz anders. Sein Gesichtsausdruck schien uns sagen zu wollen: „Hallo, ich bin kein Seepferdchen und ich trage – sollte Euch das noch nicht aufgefallen sein – keine Flossen! Ergo werde ich auch weder für Geld noch gute Worte bereit sein, durch diese en Miniature Nachbildung der Mecklenburger Seenplatte zu schnorcheln, denn bei meiner geringen Körpergröße ist damit zu rechnen, dass außer meinen Hüfchen auch noch weiter oberhalb liegende Körperteile feucht werden und Wasser ist nicht mein Element – es sei denn, es löscht meinen Durst, aber dafür ist die Menge entschieden zu groß.“ Polar-Kristall schnaubte also angewidert und stand wie ein Fels. Nachdem wir es als aussichtloses Unterfangen aufgegeben hatten, ihn durch den Hallenausgang nach draußen zu manövrieren, kam Micha die Idee, das Hallentor aufzuschieben, das gegenüber der Deckstation liegt, damit unser Hengst durch eine nicht ganz so tiefe Seen musste, denn im vorderen Hofbereich waren die Fluten durch die sandigen Fugen des Pflasters schon fast entfleucht und nur ein paar größere Pfützen zeugten von dem eben über uns hinweggefegten Unwetter.
Sondern hier und dann stand da: Fortsetzung folgt ... LG Sabine
_________________________________________________
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterläßt und nicht nur Staub Antoine De Saint-Exupéry
echt, sehr schön geschrieben, habs jetzt zum ersten mal gelesen und find es schade das es keine Fortsetzung gibt
Kann dazu nur beitragen: hallo ich hätte fragen wegen dem Hengst, er ist sehr schön. Ist das Pferd den gesund und mit Papieren ? -------------------------------------------------------------------------------- vom: 25.02.2010 21:05:06 von: Anbieter Der Hengst ist natürlich gesund und er hat auch Papiere, ist gekört und Leistungsgeprüft !?
vom: 28.02.2010 14:10:18 von: Anbieter Hallo, also der Hengst steht in Espelkamp und der Samen wird in die gesamte EU verschickt. Falls Sie Ihn LIVE bzw. auf einem Turnier sehen möchten gebe ich Ihnen gerne die Termine weiter. Mfg Jessica Lenz