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+++Nichts vernichtet Geld schneller und zuverlässiger als Pferdezucht! +++
Pferdeverkauf aus der Sicht eines Züchters:
Manche Interessenten entschließen sich nicht zum Kauf ihres Traumpferdes, weil ihnen der Preis z.B. EUR 500,-- bis EUR 1.000,-- zu hoch ist und die Verhandlungen nicht das gewünschte Ergebnis bringen. Soweit so gut.
Wenn ich dann darauf hinweise, dass ein Pferd, das man mit etwa 3 Jahren kauft und welches ein normales Pferdealter von etwa 25 Jahren erreicht, in dieser gesamten Zeit rund EUR 100.000,-- kostet, dann werde ich oft sehr erstaunt angeschaut.
Diese Rechnung ist ganz einfach und nachvollziehbar. Bei einer normalen Stallmiete von rund EUR 250,-- pro Monat, zuzüglich Hufschmied, Wurmkuren, Versicherung und Impfungen muss das Pferd in dieser Zeit NICHT einmal krank werden! Die Tierarztkosten kommen also noch dazu. Kosten für Zubehör, usw. sind hier ebenfalls nicht berücksichtigt.
Aus diesem Grund kann ich nicht nachvollziehen, dass es beim Kauf wegen EUR 500,-- oder EUR 1.000,-- gelegentlich grösste Bedenken gibt, oder letztlich gar ein Pferd „zweiter Wahl“ wegen eines solch geringen Preisunterschiedes genommen wird. Ein billigeres Pferd muss natürlich nicht unbedingt automatisch schlechter sein. Man kann durchaus sehr gute Pferde für kleines Geld kaufen, wenn man etwas Zeit und Glück hat. Es wird immer mal wieder z.B. ein „Scheidungsopfer“ sehr günstig angeboten.
Wie setzen sich die „Entstehungskosten“ eines 3-jährigen Pferdes – BEIM ZÜCHTER – zusammen?
(Natürlich ist dies nur ein ungefährer Anhaltspunkt und von Züchter zu Züchter sehr unterschiedlich).
Ich werde keine Abschreibung und Instandhaltungskosten für die Anlage des Züchters mit einrechnen, obwohl dies natürlich ebenfalls zu berücksichtigen wäre.
Anschaffung Zuchtstute: Gehen wir von einer durchschnittlichen Kaufsumme von EUR 5.000,-- aus. Nur um einmal eine Zahl zu nennen (man kann durchaus auch Stuten für ein Vielfaches kaufen). Gehen wir von einer Nutzzeit als Zuchtstute von 10 Jahren aus, sind dies Kosten von EUR 500,-- pro Fohlen alleine für die Anschaffung der Mutter.
Decksprung: Gehen wir von einer mittleren Decktaxe von EUR 750,-- aus (auch hier gibt es weitaus teurere Bedeckungen). Um gleich dem Einwurf „… der Züchter hat den Hengst ja sowieso bei sich und das kostet ja nix…“ entgegenzuhalten: Der Hengst wird beworben, es wird z.B. NRHA und DQHA einbezahlt und er muss das ganze Jahr gefüttert und versorgt werden... Gehen wir also von diesen EUR 750,-- aus.
... wir sind also schon bei EUR 1.250,-- bevor es losgehen kann...
Nun Tupferprobe, Ultraschall, usw.: rechnen wir einmal ganz gering mit EUR 150,-- (3 – 4 x Ultraschall + Tierarzt + Labor).
... Wir sind also bei EUR 1.400,--
... und nun ist hoffentlich die Stute tragend! Wenn wir anfangen zu rechnen, was passiert, wenn die Stute ein Jahr nicht aufnimmt oder ein lebensschwaches Fohlen bekommt, dann sind wir schnell bei anderen Summen. Aber wir gehen hier nur mal vom Bestfall für den Züchter aus.
... Die Stute trägt ... Nun heißt es: zusätzliche Impfungen für die Stute (Virusabort) und bei einer Tragezeit von 11 Monaten + 4 Wochen Pause bis diese wieder tragend ist, rechnen wir grob mit EUR 100,-- Tierarzt, EUR 150,-- Schmied, sowie Futter- und Pflegekosten für 1 Jahr mit EUR 1.200,--. Alles geht gut, das Fohlen kommt in einer schlaflosen Nacht morgens gegen 4:20 Uhr zur Welt...
Und schon hat es den Züchter beim ersten Atemzug, wenn es denn hoffentlich diesen ohne tierärztliche Hilfe auch tut, EUR 2.850,-- gekostet...
Der Idealfall wäre, man verkauft das „Kleine“ von der Mutter weg für z.B. EUR 4.000,--. Das klingt erst einmal gut. Für den Käufer natürlich dennoch ein erstaunlicher Betrag, da er ja in der Zeitung für diesen Preis immer wieder gerittene Pferde dieser Rasse finden kann.
Für den Züchter aber heißt es, vom Nettobetrag (also ohne MWSt.) von rund EUR 3.740,-- ausgehend, bleiben noch EUR 890,-- an diesem Pferd für ein ganzes Jahr. Vor Steuer !!!
Das macht pro Monat etwa EUR 75,-- für ein „produziertes“ Fohlen, welches zu einem guten Preis verkauft wird, nicht krank war, eine leichte Geburt hatte und verkauft wurde, bevor es zum ersten mal Hufschmied gesehen hat. Der optimale Verlauf also.
Mal Hand aufs Herz: Füttern, Misten, halfterführig machen, einfachste Grundregeln, usw. beibringen….. für EUR 75,-- Monatslohn? Wer hier an dieser Stelle überzeugt ist, er selbst würde das auch tun, sollte uns bitte sofort seine Bewerbungsunterlagen schicken! Zurück zum Thema Entstehungskosten eines 3-Jährigen:
Wir sind also bei EUR 2.850,-- am Tage der Geburt.
Wir rechnen nur mal grob: 4 Wurmkuren pro Jahr, 3 Jahre lang, EUR 120,--. 4 x pro Jahr Schmied (was evtl. zu wenig ist, aber das kommt immer auf das Pferd an) 3 Jahre lang: EUR 300,--. Impfungen pauschal gerechnet mit EUR 200,--.
Die Versicherung usw. wollen wir an dieser Stelle einmal ausser Acht lassen.
Für Futterkosten – und ich bin der Meinung, dass ein Fohlen nicht weniger frisst als ein Grosser, eher im Gegenteil – nehmen wir EUR 100,-- pro Monat, für 3 Jahre also EUR 3.600,--.
... Wir wären somit bei Entstehungs- kosten von EUR 7.070,-- für ein 3 Jahre altes Pferd ...
Dieses Pferd muss allerdings während dieser Zeit natürlich ganz gesund gewesen sein, denn eventuelle Tierarztkosten sind nicht berücksichtigt.
Sollte es z.B. einen Unfall haben, welcher z.B. einen Schönheitsfehler zur Folge hat oder sollte es binnen dieser Zeit etwa zu koppen anfangen (alles nur Beispiele), so muss alleine der Züchter dieses Risiko tragen und irgendwie auffangen.
Wie gesagt: Der Idealfall tritt ein: Kerngesund, bildschön und absolut korrekt gebaut.
EUR 7.070,-- !!!!! Und nun ist das Pferd drei Jahre alt und immer noch roh! Wie kann aber ein Züchter nur auf die Idee kommen, dass es irgendwo auf der Welt einen Menschen geben soll, der ihm EUR 7.000,-- für ein nicht mal gerittenes Pferd gibt ???
Natürlich muss man sich auch um dieses Pferd kümmern, bis es 3-jährig ist. Um wenigstens einen Betrag von EUR 75,-- pro Monat als „Entschädigung“ zu haben, müsste der seriöse Züchter somit für ein 3 Jahre altes, rohes Pferd EUR 9.770,-- verlangen.
Dafür hat der Züchter während der gesamten Zeit die 40-Stuten-Woche bereits am Mittwoch mittag voll, seine freien Wochenenden und Urlaub auf nachts ausserhalb der Deck- und Abfohlsaison verlegt...
Sollte der Züchter das Pferd mit einer Ausbildung von 3 Monaten verkaufen wollen, kämen weitere ca. EUR 700,-- pro Monat hinzu, welche er bei einem Trainer bezahlen muss.
Fazit: Kosten für ein Pferd, welches 3 Jahre alt ist und dann mit 3-monatiger Grundausbildung von einem Profi-Trainer verkauft wird, müsste bei rund EUR 12.000,-- (zzgl. 7% MWSt.) liegen, damit der Züchter wenigstens auf seine „Aufwandsentschädigung“ kommt.
Und nach 3 Monaten Grundausbildung kann es durchaus sein, es handelt sich nicht um den erwarteten „Überflieger“, sondern um ein ganz braves und solide gerittenes Freizeitpferdchen, welches die Kunden verständlicherweise für einen Betrag von rund EUR 5.000,-- kaufen möchten.
Und schon sind wir wieder bei der Überschrift:
NICHTS VERNICHTET GELD SCHNELLER UND ZUVERLÄSSIGER ALS PFERDEZUCHT!
Man wird sich wohl an dieser Stelle fragen, wieso Züchter es trotzdem weiter tun? Wer will denn schon nachweislich jedes Jahr ärmer werden?
Jeder, der bei einer Pferdegeburt dabei war und das erste mal das Fohlen „gackern“ und die Muttern brummeln hört, wird wissen, warum. Es wird einem so richtig warm ums Herz – und dieses Gefühl zu kennen, hat keinen Preis!
Wieso dikutieren um Preisunterschiede? Da sind doch ganz viele, die wollen ein Pferd schon für 500 - 1000€ kaufen, aber bitte gesund, jung, gut ausgebildet, Anfänger und Kindertauglich, selbstverständlich schmiede und verladefromm.
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:
28.09.2009 20:57
#3 RE: FÜR ALLE, DIE EIN **BILLIGES** PFERD SUCHEN
Toller Artikel und leider entspricht es der Realität!
Genau aus diesem Grund sparen viele Züchter an Futter, Schmied, Impfungen und Wurmkuren während der Aufzucht. Und genau diese Pferde werden dann viel günstiger angeboten und machen den "seriösen" Züchter kaputt, da er nicht einmal anhand vom Verkauf des Pferdes seine Kosten decken kann. Dass die Qualiät des Pferdes nicht stimmt, ist den meisten Käufern egal. Hauptsache der Preis stimmt!
Von daher ist Pferdezucht oft nur Liebhaberei.
Ich bin leider selber dem Virus der Zucht verfallen. Ich habe vor 3 Jahren eine Stute gezüchtet. Jetzt habe ich mir 2 Scheckstuten mit sehr guter Abstammung zugelegt und werde nächstes Jahr mit dem Züchten anfangen. Mein Herz ist also nicht nur der Zucht verfallen, sondern auch dem Scheckenvirus!
Ich stimme dieser Rechnung nicht ganz zu. Keiner wird gezwungen sich eine Zuchtstute zu kaufen. Deswegen müßte dieser Posten (genau wie in der Hundezucht) weg fallen. Den Anschaffungspreis der Stute und Futterkosten sowie Unterbringung sollten da wieder raus gerechnet werden. Abgesehen von den Spezialkosten im Sinne von Zusatzfutter für hochträchtige Stuten, die müßten wieder dazu. Ich hätte meine Stuten auch ohne züchterische Ambitionen im Stall. Ansonsten stimme ich zu.Das ist wirklich die Realität. Es wird sich häufig ein Preilimit gesetzt, welches auf Biegen und Brechen eingehalten werden muss. Ob der Käufer nachher mit seiner Entscheidung glücklich wird, bleibt da fraglich. Wie viele Käufer habe ich im Nachhinein gesehen, welche sich für das billigere Pferd entschieden haben und dann eben nicht mehr reiten gehen, weil sie einen Sittich vom Billighoppa gemacht haben. Aber es hat auch so liebe Augen gehabt, da durfte es auch ruhig billig sein.Und spazieren gehen füllt einen ja auch ganz aus. Ich wollte sowieso nur ein Pferd zum Tüddeln.
amaretto
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gelöscht
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Beiträge:
29.09.2009 12:32
#5 RE: FÜR ALLE, DIE EIN **BILLIGES** PFERD SUCHEN
Also,ich suche kein billiges Pferd aber habe mir vor einiger Zeit ein billiges Auto gekauft-und was soll ich sagen-soviel billiger als ein Neuwagen ist das auch nicht Kostet mich derzeit viel Geld und Zeit(Aufsammeln des Auspuffes von der Strasse-echt peinlich etc.pp)..... Klar KANN man mal Glück haben mit dem Kauf eines "billigen"Pferdes(oder Autos )-aber ganz ehrlich,wenn ich z.b!!! ein einigermassen gutes Dressurpferd suche,Typ Warmblut,volle Papiere,aus guter Aufzucht,guter TÜV,bisschen schick usw. und mir wird das zum Preis von 1000,-Euro angeboten-sorry dann kann da was nicht stimmen-entweder ist da was "faul"oder ich habe es mit Mutter Theresa als Verkäufer zutun.Wer hat denn was zu verschenken? KLar werden auch zum Teil Preise verlangt für Pferde die den Wert des Pferdes bei weitem übersteigen-Leute mit dickem Geldbeutel gibt es immernoch-und sogeannte Liebhaberkäufe ebenfalls.Aber man darf auch nicht vergessen das ein Züchter oder Händler nebenbei den "Pferdehandel"auch als Geschäft betreibt und auch was verdienen muss-wie soll er das wenn er noch nicht mal die Eigenkosten deckt? Noch dazu schadet ein besonders "billiges"Pferd dem Käufer und dem Pferd oft erheblich-da häufig von Käufern erworben die sich kein Pferd leisten können und da meist dem Preis entsprechend nicht unbedingt immer ganz "gesund"sind und Tierarztkosten verursachen die garnicht zu erfüllen sind...denn Tierarztkosten sind ja leider nicht dem Kaufpreis angepasst..
Unsere Bauern wollen auch 1,-- € für einen Liter Milch haben, Kostenaufstellungen belegen dies auch. Geliefert wird aber zur Zeit um unter 50 Cent/Liter.
Pferdezüchter möchten 12.840,-- für einen 3 Jährigen als Minimum haben, (siehe Kostenaufstellung)und traümen von 50.000,-- und noch viel mehr.
Der Markt bietet aber qualitätsvolle 3 bis 4 jährige zwischen 3000,-- und 5000,-- € in großer Menge an. Und Preisgünstige Schnäppchen gibis ja auch noch (keine billigen Pferde)
lieber Züchter, und auf einen Käufer welcher diesen Preis bezahlt, und viele haben ja beim Verkauf auch
Jedoch regelt dies bis auf die Ausnahmen ja unsere freie Marktwirtschaft recht gut, und es wird ja keiner gezwungen Pferde zu Züchten oder Milch herzustellen.
Milka
Mindestens 3 x täglich faul sein, und das Leben genißen!
amaretto
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Beiträge:
30.09.2009 12:01
#7 RE: FÜR ALLE, DIE EIN **BILLIGES** PFERD SUCHEN
Naja,über Qualität lässt sich streiten-wenn ich einen 3 Jährigen oder sagenwirmal 2,5 Jährigen Köranwärter z.b habe der dann sagenwirmal auch gekört wird-und für was die wirklich guten weggehen weiss man ja(Auktion etc.)-dann wäre ich doch blöd das Pferd zum Fohlenpreis zu verscherbeln..mag sein das man ein nettes Pferd zu diesem Preis kaufen kann-aber qualitätsunterschiede gibt es ja schon...Bevor ich so ein Pferd dann für 3000,-Euro "verschenke"behalt ich lieber.. Ich meine nur das so utopische Preise wie 120.000,-Euro(oder mehr) für ein Fohlen den eigentlich Wert bei weitem übertreffen....das sehr gute junge Nachwuchspferde(Sportambitioniert)die 10.000er Grenze übersteigen finde ich gerechtfertigt.Natürlich ist der Markt recht ruhig -aber das ist ja überall so-trotzdem kann ich keinen Porsche zum Preis eines gebrauchten Ford Fiesta bekommen.. Aber wie gesagt wird für Pferde oftmals entweder vielzuviel oder zuwenig bezahlt..Ein ehemaliger Freund und Züchter von meinem Expferd(man hört sich das verzwickt an)hat mal ein durchschnittliches Fohlen gezogen und verkauft-bekam als Absetzer 10.000,-MARK.Diese Stute wurde 3 Jährig über die Auktion an eine Prinzessin........ für das 100 fache verkauft!Was meint ihr wie der sich geärgert hat das Fohlen nicht noch 2 Jahre durchzufüttern... Und klar,jeder der ein Pferd kauft will möglichst wenig bezahlen-aber das ich für 3000,-Euro nicht unbedingt einen "Kracher"(das wollen ja dann die meisten die mit so einem guten Pferd eh nichts anfangen könnten)bekomme muss dann eigentlich auch klar sein.
@ Milka ich schließe mich da voll deiner Meinung an und ich kann mir auch nur sehr schlecht vorstellen das man von der Pferdezucht allein leben kann... Allerdings habe ich auch große Achtung vor denen die versuchen gute Pferde zu züchten denn einfach ist das sicher nicht diese auch noch gut zu vermarkten.
Blue Eye´s
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Beiträge:
30.09.2009 14:05
#9 RE: FÜR ALLE, DIE EIN **BILLIGES** PFERD SUCHEN
...verdienen kann man anscheinend doch sehr gut damit... Wir haben hier so einen "Züchter", der früher Hessen, heut Oldenburger Züchtet. Der hat seine beiden eigenen Deckhengste und ca. 35 Zuchtstuten. Aber glaubt mir, von dem würde ich nie im Leben ein Pferd kaufen. Stute evtl., da die das ganze Jahr draussen. Aber er ist Hengstaufzüchter und die Jungs stehen zu 99% nur in Boxen, vom Absetzten bis zum Verkauf... Verdienen tut er gut damit, sieht man wieder an seinem neuen BMW Geländewagen, den er seit ein paar Wochen hat... Der Spart an allem! Die Junghengste sehen erst kurz vor der Körung, bzw. dem Verkauf mal eine Bürste und den Schmied. Die laufen das ganze Jahr mit Winterfellresten und dem Matsch vom Auslauf rum. Genauso seine Zuchtstuten, erst kurz vorm Fohlenbrennen werden die Hufe gemacht, sonst sehen die das ganze Jahr keinen Schmied. Und Fohlenpause für die Stuten? Nö! Die sind immer tragend und werden das ganze Jahr durch gedeckt. Zu einem anderem Thema hier im Forum, die sind schon 2 Jährig Tragend und von da an "immer". Wenn die nicht mehr Aufnehmen gehen die... Und das er zwei Deckhengste hat (eigene Zucht), wusste ich noch nicht mal. Obwohl ich fast jeden Tag dort vorbei fahre. Hatte mir mal jemand gesagt. Die stehen nur in ihren Boxen und seit dem ich es weis und drauf geachtet hatte, sehe ich sie nur mal in der Führanlage...
Züchten lohnt sich wohl doch, auf Kosten der Pferde...
Da lege ich lieber drauf, als meinen Pferden ein solches Leben zuzumuten. Für mich ist die Zucht ein Hobby und das darf auch Geld kosten. Aber wenn man es genau nimmt, verkauft der wahrscheinlich mehr Pferde als wir alle zusammen. Da fragt man sich nur, was für ein Klientel da einkauft. Nur "Geiz ist geil" kann da auch nicht ziehen. Aber über kurz oder lang: Man bekommt was man verdient!
Da stehen mir doch die Haare zu Berge. Aber auch das sind Auswirkungen der ewigen Abwärts-Preisspirale. Pferde sollen nichts kosten, dann muß der Züchter sparen - zum Leidwesen der Pferde.
Ich kann mich noch an eine Stute erinnern, die er "loswerden" wollte, weil schon 24 J. Wir waren damals so 16 J. rum und hatte mit müh und not die hohe Summe für uns hohe Summe von 1.000,-- DM zusammen gekratzt damit sie nicht zum Schlachter kommt. Diese Stute hat dann ihr letztes Fohlen noch bekommen und genau dieses Fohlen war der absolute Überflieger. Das erste Hengstfohlen das für (ich hatte es nur gehört, ob es stimmt kann ich nicht sagen) 120.000,-- DM bei einer Aution über den Tisch ging. Die Stute wurde nicht an uns verkauft und ging weiter in der Zucht bis zum letzten...
Er hatte sich mit diesem Fohlen damals einen Namen "gemacht". Verkaufen an Otto-Normalo? Nur ganz selten.
Er nimmt aber auch "Verluste" in kauf... Nicht das erstmal das er eine Anzeige am Hals hat, z.B., weil eine Stute im Winter draussen ein Fohlen bekam und dieses einging. Weniger die Anzeige weil es einging, sondern weil das Fohlen nach "Tagen" immer noch auf der Koppel lag... Er hat ja auch keine große Ausgaben... Stuten alle selbst gezogen, die Hengste auch. Schmied nur kurz vor einer Schau od. Verkauf. Impfungen evtl. auch nur kurz vorm verk. Zuchtschau und Brenntermin findet an seinem Hof statt = keiner Kontroliert die Impfungen. Und ich könnt meinen Arsch verwetten, dass der bestimmt keine Tupfer machen lässt... Und verfüttern tut er einfach alles... Ich hab ihn schon Heu und Silageballen fahren sehen da hat´s mir den Magen umgedreht. Was da von der Frontgabel tropfte war schwarzer schmotter...
Und unser eins??? Na na, da häng ich einfach zu sehr an meinen "Viechern"...
l sille
Blue Eye´s
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Beiträge:
30.09.2009 17:15
#13 RE: FÜR ALLE, DIE EIN **BILLIGES** PFERD SUCHEN
Also wie geschrieben, die Stuten haben es gut. Die stehen das ganze Jahr draussen und wenn platz im Stall, zum Abfohlen in eine Box. ...wenn platz... Dieses Bild hab ich gestern zu einem anderem Thema und Forum gemacht. Sind eigentlich vier Stuten und drei Hengstfohlen. So rein optisch kann man nix negatives sagen. Stuten sind halt für diese Jahreszeit schon wieder gut "gefüllt". Wird wohl wieder Winterfohlen geben...
Erstmal vornweg - ich sucher kein billiges, sondern ein gutes gesundes pferd dessen "Preis der Qualität entspricht" wie man so schön sagt. doch trotzdem möchte ich das mal kritisch beäugen....
ich möchte zuerteinmal unterscheiden - züchte ich hauptberuflich und verdiene mein geld mit pferdehandel oder ist das eher ein hobby und nebenverdienst?!
ist es ersteres, so muss ich sagen - für 250 € steht das stütchen definitiv zu teuer. das zahlt ja der privatreiter für sein hobby in einem netten stall. für eine zuchtstute m. e. nicht nötig und ungeeignet - eine große koppel im herdenverband mit unterstand ist ja für die meisste zeit nicht nur völlig ausreichend sondern auch ideal. also gehen wir mal großzügig von 100 € im monat aus.
ich denke auch eine zuchstute die nur zur zucht eingesetzt wird muss keine 5000 € kosten - z. B. zum veredeln einen blüter von der bahn, dann ist man mit 2.000 € gut dabei oder wir finden eine stute die aufgrund einer verletzung nicht mehr reitbar ist - 5.000 € ist ja dann eher die luxusvariante?!
würde ich nun mehrere stuten haben die vielleicht noch reitbar sind, würden sie sich sicherlich etwas als reitpferd dazu verdienen, zum beispiel ein, zwei reitbeteiligungen pro pferd.
mein fohlen kommt dann bei selbiger rechnung billiger weg:
zuchtstute 2.000 € geteilt durch - sagen wir 8 fohlen = 250 € pro fohlen. decksprung 750 € = 250 + 750 = 1000 € versorgungskosten futter, stall sagen wir 1200 im Jahr = 1450 € tierarzt kann ich nicht gut einschätzen - will ja auch nur beispielhaft meine vorstellung der zucht mal aufführen und ich denke die wird jetzt schon klar.
meine stute hat einen durchschnittlichen nebenverdienst von 80 € im monat also abzüglich 960 €
habe ich jedoch meine stute eigentlich zu privaten zwecken, und gehe normal arbeiten - züchte also zum hobby und nebenbei - möchte auch reiten und den genuss eines vollpensionierten dienstleistungsstalles nutzen, kann es ausserdem nicht vertragen wenn fremde meine pferde reiten, so muss ich eben den normalen hobby-kostenbetrag persönlich tragen. das wäre in meinem falle eine stallmiete von 370 € pro monat, die also nicht weiterberechenbar sind...
woher ich mir nun diese weisheiten nehme wo ich selbst nicht züchte?
nun, kosteneffizient zu arbeiten ist ja ziel in jedem beruf. das die käufer keine ahnung von dem eigentlichen aufwand haben, ist auch nicht nur in der zucht der fall.
nehme ich mal meinen beruf als beispiel.
ich arbeite in einer grafikagentur, etwa 8-12 leute sind hier beschäftigt.
jeder arbeitsplatz (strom, heizung, computer mit den teuren programmen, miete fürs büro usw.) haben wir mal mit ca 500 € pro monat ausgerechnet. natürlich plus gehalt des mitarbeiters der davor sitzt. die grafische arbeit am computer frisst zeit, das ist schwer zu erfassen für den kunden denn er denkt Photoshop ist ungefähr so kompliziert wie eine email zu schreiben und das es wenn es am bildschirm gut aussieht, nochmals in die litho muss um druckfertig zu machen, das kann ja auch niemand wissen. wir müssen einen speziellen teuren drucker, mit teurem toner und teurem papier benutzen um einen farbechten vordruck zu erstellen, welchen wir dem drucker mitgeben - da kostet ein A4 schonmal 40 €! nun müssen wir also am ende ein kleines poster A3 mit korrekturschleifen und bildretuschen mitunter für über 1000 € abrechnen. wer hätte das gedacht? - und wer zahlt das?
ist dem züchten also garnicht sooo fremd.
den unkalkulierbaren tierarztbesuch könnte man durchaus mit den unkalkulierbaren technischen bestand der geräte vergleichen. hat unser server eine macke, muss der fachmann sich das netzwerk ansehen, druckt der drucker kein blau mehr - stundenlöhne von 80 € oder mehr sind für ITler keine besonderheit. Ist ein Rechner kaputt (vergleichbar mit "stirbt die stute") kann man hier auch eine neuinvestition von 5000 € einrechnen.
und noch etwas was wir armen grafiker erdulden müssen - ein großer kunde kommt auch nicht einfach so und sagt: hier habt ihr einen auftrag! - ebensowenig wie ein züchter den hengst auf 10 stuten lässt, ohne ihn gesehen zu haben. für grafikagenturen gibt es einen so genannten "pitch"
eine firma schreibt vielleicht 5 firmen an: wir suchen eine neue grafikagentur, sie könnten in unsere vorstellungen passen, wenn sie interesse haben präsentieren sie bitte bei uns...
...nun nicht präsentieren indem man vorstellt was man alles schon gestalet hat - zeigen der nachzucht und turniersiege reicht da nicht - nein, wir müssen uns vorher ins zeug legen und texter, konzepter, illustratoren und gestalter beschäftigen: wie würden wir diese firma vermarkten? nachdem wir mehere tage und wochen leute beschäftigt haben, eine präsentation gefertigt haben und unser bestes gegeben haben, fahren wir zu dem termin, stellen unsere arbeit vor - genau wie die anderen firmen auch - und mit etwas glück hat man den pitch gewonnen.
4 firmen fahren heim und verdienen keinen euro - haben aber mehrere tausend investiert. interessiert auch keinen.
also müsste das poster also umgerechne auf die ganzen unkalkulierbaren zusatzkosten und die eventuell umsonst erabeiteten präsentationen gern 2.000 € kosten.
das leben ist hart und egal welchen beruf man hat - man muss ein bischen verrückt sein und man muss ihn lieben, den beruf, denn fair ist was anderes :)
achso ich muss natürlich noch ergänzen: es gibt genügend studenten oder freizeitgrafiker, die poster für 300 € anbieten. das ist dann weder professionell, noch korrekt. aber es ist in schiefer farbe und mittelmässigem design in einer billigen druckerei auf fahlem papier gedruckt. und der kunde - der keine ahnung von den qualitätsunterschieden hat - merkts nicht und ist am ende auch noch glücklich.
ein poster lebt zum glück nicht und merkt nicht das es mit unzureichenden kentnissen gefertigt wurde :)