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Samstage sind bei uns grundsätzlich Arbeitstage. Das Zäune ausbessern, die Holzteile mit Carbolineum vor der eindringenden Feuchtigkeit schützen, Wände weißeln und Reparaturarbeiten im Stall und auf dem Hof erledigen und den Umbau im Haus vorantreiben kosten uns meistens den ersten Tag des Wochenendes. Was in der Woche liegen blieb, das wird am Samstag erledigt ... oder auf den nächsten Samstag verschoben.
Auch am letzten Wochenende waren die Stunden allen im Stall, Hof und Haus anfallenden Arbeiten gewidmet. Morgens war die Luft klar und frisch und so fiel das Misten und Einstreuen noch relativ leicht.
Gegen Nachmittag frischte ein böiger Wind auf und der trieb das Heu und Stroh von der Karre und blies es übers Pflaster in die Wiese. Das ist dann der Moment, wo ich im Stutenstall ausharre, den Finger in den Wind halte und den Zeitpunkt zwischen den Windstößen abwarte, um dann mit der gefüllten Karre losdüse – immer bemüht, möglichst wenig Material zu verlieren. Für alle Zuschauer ist das immer sehr spaßig, aber die müssen ja auch die Einstreu nicht aus der Wiese kratzen und vom Pflaster fegen, wenn stürmische Böen jede Arbeit zunichte machen.
Irgendwann begann es dann zu tröpfeln und nur wenig später verwandelte ein kühler Landregen unseren Reitplatz in eine Luftaufnahme der Mecklenburger Seenplatte. Das Fegen vor den Hengstboxen, dem Stutenstall und dem Putzplatz wird dann auf dem nassen Boden fast unmöglich und ich kämpfte kurze Zeit mit dem Reisigbesen, bis ich mich entschied mit dem Straßenbesen aktiv zu werden. Zu den Heu- und Strohhalmen gesellte sich dann noch der immer feuchter werdende Sand, den der Wind aufs Pflaster trieb und als es lange genug geregnet hatte, wurde daraus Matsch. Den mit dem Besen vor sich her zu schieben ging mächtig in die Arme und irgendwann überlegte ich mir, warum man sich das überhaupt antut – schließlich sieht man schon am nächsten Tag nichts mehr von meiner Schinderei.
Kaum war ich mit der Reinigung der Wege und Plätze fertig, da kam Micha und meinte, er würde nun die Stuten reinholen, weil ein Ende des Regens nicht absehbar wäre und Pinselchen schon zu husten anfinge.
Also holten wir die Mädels mit den Fohlen in den Stall. Für mich ist das immer ein Moment großer Zufriedenheit, wenn die Pferde nass und vom Regen tropfend in die sauber gemisteten und dick eingestreuten trockenen Boxen kommen und sich lustvoll darin wälzen, bevor sie sich über ihren Heuberg hermachen. Da ist halt die Mama glücklich, dass es ihren Kindern gut geht..
An diesem Nachmittag schaute ich noch einmal speziell nach den Fohlen, denn morgens, nach dem Frühstück hatten die Drei erstmals eine Equimax-Wurmkur erhalten. Wir entwurmen die Fohlen alle vier Wochen und zuerst ist es Tiabendazol, dann Jernandex, die wir verabreichen, aber nachdem Marzipanchen und Cora nun fast fünf Monate alt sind und Pinselchen schon bald 7 Monate alt ist und in Kürze in seine neue Heimat reist, erschien es mir sinnvoll, nun zum wurmtechnischen Rundumschlag anzusetzen.
Nach sorgsamem Studium des Beilagezettels, auf dem stand, dass auch bei 5-facher Überdosierung keine Probleme festgestellt wurden, dosierte ich für die Mädchen je 300 Kilo und für das Pinselchen 400 Kilo – er ist ja schon bald so groß wie die Mama und die wiegt mit Sicherheit 700 Kilo – und hoffte, dass es zu keinen „kolikähnlichen Symptomen“ kommen würde, die unter Nebenwirkungen aufgeführt waren.
Nachdem ich die Pferde um fünf noch einmal mit harten Brötchen und Möhren überrascht hatte und das Heu noch nicht auf war, verschoben wir das Abendessen auf 20 Uhr.
Wie jeden Abend hatte ich die „Matsche“ angerührt und der würzige Geruch von Anis und Fenchel machte sogar mir immer wieder Appetit die Pampe zu kosten, obwohl sie – das hatte ich schon festgestellt – recht fade schmeckt. Hafer, Weizenkleie, Melasseschnitzel, Maisflocken, Leinsamen, Möhrenschnitzel und Bierhefe liegen nicht so in meiner Geschmacksrichtung, denn mich kann man eher mit zuckersüßen Cremetorten locken.
Micha verteilte die Eimer mit dem handwarmen Brei, als die Schnitzel lange genug gequollen waren, denn natürlich wollen wir keine Schlundverstopfung oder einen Magenriss riskieren, sondern unseren Pferden eine Freude machen.
Normalerweise drehe ich um 10 noch einmal eine Möhrenrunde und sage allen Gute Nacht, während ich die Tränken noch einmal kontrolliere und schaue, ob auch alle gefressen haben.
Da werden noch einmal samtweiche Nüstern gestreichelt und Möhren von tastenden Lippen sanft aus der Hand genommen und jeder wartet ungeduldig hinter der Schiebetür, dass er endlich an der Reihe ist. Sogar die Fohlen kennen dieses Ritual schon ganz genau und Pinselchen hat sogar die Rolle des Paukisten übernommen und klopft mit seinen Hüfchen rhythmisch gegen die Holzfüllung der Tür.
Aber nachdem es am Samstag draußen so ungemütlich war, zog ich meine Runde um eine Stunde vor und marschierte zügig durch den Regen in den Stutenstall. Es war auch recht kühl geworden und ich bedauerte schon, dass ich keine Jacke mit nach draußen genommen hatte, denn ich fröstelte doch ziemlich.
Im Stutenstall empfingen mich die Mädchen mit freundlich erwartungsvollem Brummeln. Das rote Köpfchen von Glücki mit dem zotteligen Schopf schob sich ebenso über die Boxentür, wie die beiden von der braunen Happy und ihrer schwarzbraunen Tochter Marzipanchen mit dem lohfarbenen Kinderschnäuzchen. In der Nachbarbox hielt Pinselchen die Aussicht auf die Stallgasse besetzt und klopfte, denn er befürchtet immer, dass man ihn doch mal vergessen könnte. Seine Mama Panzerpaula genießt es hingegen, ein eigenes Fenster zu haben, durch das sie zwar nicht den ganzen Kopf stecken kann, aber doch zumindest ihrem Maul Raum bietet, die Möhren entgegen zu nehmen.
Die Box an der Stirnseite des Stalles wird von Flora und Cora, ihrer schimmeligen Tochter bewohnt, aber am Samstag Abend, da war es nur Floras Kopf, der über die Tür schaute. Recht ungewöhnlich, denn Cora ist eigentlich ein verfressenes kleines Monster, die sich keine Mahlzeit und auch keine Zwischenmahlzeit entgehen lässt.
Mit einem unguten Gefühl drückte ich den Lichtschalter für die Innenbeleuchtung der Boxen und als ich in Floras Zuhause spähte, da sah ich unser Cora-Mädchen ganz flach im Stroh liegen. Mir fuhr ein riesiger Schreck in die Knochen ... sie würde doch nicht ...
Gottseidank hob Cora nun aber ihren Kopf, als ich ins Strohbett trat und nachdem ich Fleuri den Wegezoll in Möhrenform geleistet hatte, kniete ich neben unserem Pferdekind. Sie ächzte und stöhnte und streckte ihren Kopf nach vorne. Dann flehmte sie. Ich horchte an der Flanke. Da drin kollerte und blubberte es laut und es klang, als würde da eine ganze Kapelle in den Därmen aufspielen.
Rasch verließ ich die Box und holte aus der Deckstation eine Spritze und die passende Nadel und dann wühlte ich hektisch im Medikamenteschrank, bis ich die Ampullen mit Nux vomica gefunden hatte. Ich brach den Kopf der Glasflasche ab und zog die Spritze auf. Dann rannte ich zu Cora, meinem kranken Pferdekind zurück. Vorsichtig stach ich die Nadel in den Halsmuskel und unser vertrauensvolles Pferdchen zuckte nicht einmal, sondern stöhnte nur.
Fieberhaft überlegte ich, was ich noch zusammenstellen könnte, um ihr zu helfen und ich suchte nach den Fläschen mit der Phytotherapie, nachdem ich festgestellt hatte, dass in der Packung Colosan keine Ampulle mehr vorrätig war. Aber das Carfol, fiel mir ein, das wurde nach Wurmkuren empfohlen und in fliegender Hast richtete ich nun eine zweite Einwegspritze mit 2 Milliliter Carfol. Nur als ich zu Cora kam, lag sie fest.
Ich zog und zerrte, bis mein Fohlchen sich von der Wand gestrampelt hatte und aufstand. Sicher schmecken phytotherapeutische Tropfen nicht so lecker, aber trotzdem nahm Cora die Flüssigkeit ohne Widerstand zu leisten. Sie wirkte so apathisch und gleichgültig und das sonst so fröhliche Kindergesicht mit den glänzenden Kulleraugen war schmerzgezeichnet.
Ich überlegte, dass Belladonna bei Schmerzen hilft und Abrotanum in niedriger Potenz hilft, wenn die Wurmkur für ein rasches Absterben zahlreicher Parasiten im Darm sorgte und rannte abermals los um eine Einwegspritze zu richten.
Diesmal fand ich mein Fohlen zwar in der Brustlage, aber die Nüstern waren immer noch hochgezogen und gut ging es ihr wahrlich noch nicht. Also die homöopathische Mischung ins Mäulchen gegeben und wieder Warten, ob es hilft. Zumindest pupste sie kurz darauf und damit entwich wohl etwas Gas aus den Därmen, denn sie wirkte danach nicht mehr so verkrampft und auch als ich das Ohr an die Flanke legte, war es im Bauch nicht mehr ganz so laut.
Ich schaute nach den Schleimhäuten und schob ihre Oberlippe über die Zähne, aber das Zahnfleisch war rosarot und gut durchblutet wie immer und als ich mit dem Daumen kurz dagegen drückte, füllte sich die Stelle sofort wieder. Cora ging es zumindest vom Kreislauf offensichtlich noch gut und ich überlegte, ob es sinnvoll ist, sie in die Halle zu stellen, damit die „Winde wehen“ können, aber bei so einem Unterfangen bedurfte es nun eines Helfers und den musste ich nun erst einmal aus dem warmen Wohnzimmer locken.
Wie erwartet brach Micha, mein bester Ehemann von allen, nicht in Begeisterungsstürme aus, als ich ihm von Coras Bauchschmerzen erzählte, aber natürlich verließ er seinen Platz auf der Couch und folgte mir in den Stall.
Cora ließ sich aufhalftern und ihre Mama Flora war wirklich begeistert, dass man sie zu einem spätabendlichen Verdauungsspaziergang abholen wollte und trabte erwartungsvoll neben Micha her, während sich unser Fohlchen gesenkten Hauptes hinter mir herziehen ließ.
In der Halle hatte Flora dann richtig Spaß und Coeurchen ließ sich von ihrer Lebensfreude anstecken und galoppierte neben der dahin meternden Mama. Der Schweif war nicht mehr so klemmig an den Popo gepresst und nach drei Runden trug sie ihn sogar, als wieder Luft entwich. Als sie stehen blieb, kam sehr breiiger Kot unter dem Stert vor, aber zumindest funktionierte die Verdauung, stellte ich erleichtert fest.
Nur wollte sich unser Pferdekind nun auch wieder hinlegen und blieb beim Wälzen auf dem Rücken liegen – das sah nicht so gut aus. Ich hatte nun doch wieder sehr große Sorge um mein Pferdemädchen und Micha las wohl die Angst in meinem Gesicht, denn er meinte, er würde nun wohl das Telefon holen, damit ich den Tierarzt anrufen kann. Ich nickte und kurz darauf tippte ich die Nummer der Pferdeklinik auf der Tastatur unseres mobiles Telefons ein.
Der Tierarzt der Notdienst hatte, war nicht wie erhofft unsere Alex, sondern Mathias Teute, von dessen Fähigkeiten ich nicht immer ganz überzeugt bin, aber als er meinte, er würde sofort kommen, da war ich nur froh, dass jemand unterwegs war, dem ich die Verantwortung für die Gesundheit unserer Cora für einen Moment abtreten durfte.
20 Minuten können kurzweilig sein, wenn man sie in unterhaltsamer Gesellschaft verbringt - 20 Minuten können eine Ewigkeit lang sein, wenn man auf den Tierarzt wartet und eine mittlerweile ziemlich schlecht gelaunte Stute neben sich stehen hat, die in Abständen von drei Minuten nach ihren Freundinnen im Stall schreit und gar nicht mehr darüber amused ist, dass man ihr noch etwas Freilauf in der Halle gewährt.
Ich versuchte also Flora bei Laune zu halten, indem ich sie mit Möhren voll stopfte und Cora wollte nur getröstet werden. Es ging ihr etwas besser und sie hatte noch einmal etwas Kot abgesetzt – zwar noch keine Äppelchen, aber doch nicht mehr so breiig wie vorhin noch.
Endlich kam Mathias. Er hörte Coeurchen mit ernster Miene ab und in mir wuchs die Sorge, dass es nun doch ernster war, als zunächst angenommen, aber der Tierarzt meinte, dass es sehr häufig vorkommt, dass Fohlen auf Equimax mit ziemlichen Blähungen reagieren und Cora sei wohl auch ein Weichei, denn da rumpelt es zwar im Bauch, aber lebensbedrohlich sei das nicht. Er gab ihr ein schmerzstillendes Mittel und meinte er möchte ihr kein Bucsopan geben, denn der Darm soll ruhig arbeiten, aber sie soll eben auch keine Schmerzen haben, wenn sie das nicht abkann. Kaum war die Nadel aus der Vene, da stand unser krankes Mädchen auf, lief zur Mama und bediente sich erst mal am Euter. „Na dann schmeckts doch wieder“, freute sich Mathias. Er riet mir nach einer Stunde noch einmal zu schauen und wenn sie morgens beim Frühstück wieder frisst, dann wäre das auch überstanden.
Wir brachten die Beiden erleichtert in die Box zurück und unterhielten uns auf der Stallgasse noch bis halb zwölf – er hatte sich einen Halbtrakehner von „Best before Midnight“ gekauft und das gab natürlich Gesprächsstoff. Gemeinsam schauten wir dann noch mal bei Cora rein und konnten zufrieden feststellen, dass sie Heu knabberte und ganz fröhlich schaute.
Der Tierarzt verabschiedete sich und ich konnte endlich meine eiskalten Füße aufwärmen gehen.
Am nächsten Morgen weckte mich Micha relativ früh und meinte, ob ich vielleicht noch einmal nach Cora ... sie wäre trotz des in die Krippe geschütteten Futters nicht aufgestanden ... Mit einem Satz war ich aus dem Bett und in Pulli und Hose geschlüpft. Unterwegs angelte ich mir ein Paar Schlappen und bemühte mich, sie nicht auf dem Weg in den Stutenstall zu verlieren.
Im Stall hörte ich zufriedenes Hafermahlen und die Mädels schauten nur kurz aus den Trögen auf und knusperten dann ihr Frühstück weiter auf. Ich spickte an der dicken Flora vorbei – da lag mein Pferdekind, lang ausgestreckt und stöhnte. Ich öffnete die Tür und schlüpfte unter Fleuris Hals durch zu meinem Fohlen. Neben ihr kniend sprach ich mit ihr und streichelte sie. Da hob sie ihren Kopf, schaute mich fröhlich an und hatte den Blick, der fragte:“ Hast Du mir was mitgebracht?“ Ich konnte es kaum fassen und wollte erst mal testen, ob die Dame tatsächlich zum Hypochonder mutiert war, nur um Aufmerksamkeit zu bekommen. Also verließ ich die Box und schnibbelte ein Möhrchen in fohlenmundgerechte Stücke, mit denen ich wieder zu Cora ging. Vorsichtig bot ich ihr ein Möhrenschnibsel an und ... sie futterte es zufrieden und suchte gleich nach mehr. Ich war für einen Moment wirklich verblüfft über das ausgebuffte Luder, das sich überlegt hatte, dass wenn man sich platt ins Stroh legt und nichts frisst, für einem ein Extraprogramm aufgeboten wird, so eine Art Animation im Robinson-Club für Pferdekinder. Aber eigentlich freute ich mich über das intelligente Mädchen, aber ein bisschen schimpfen musste ich dann schon und mit einem Klaps auf den Po scheuchte ich sie dann auch auf die Beine. Da stand sie dann, schüttelte sich und senkte die Nüstern tief in den Fohlentrog um mir dann noch einen nach Hafer duftenden Pferdekuss ins Gesicht zu drücken.
Das ist nun schon fast eine Woche her und Cora geht es wieder ganz hervorragend. Sie ist verfressen wie eh und je und ich wünsche mir nun zu Weihnachten, dass ich mich so schnell um kein Pferd mehr Sorgen machen muss. Ob mir dieser Wunsch wohl erfüllt wird ...?
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Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterläßt Antoine De Saint-Exupéry
ja...solche Koliken sind echt schrecklich...grad bei so einem kleinen Pferdekind.
Hm...was mir so aufgefallen ist, ist dass es wohl einige Pferde gibt, die auf die Equimax mit Bauchweh reagieren. Vllt. ist die doch zu heftig???
Ich hab auch bei den Wurmkuren beschlossen, nur noch mit einem einfachen Präparat zu entwurmen. Genauso halte ich es mit dem Impfen...es gibt bei uns keine Kombis mehr.
Ich wünsche Dir und Deinen Pferden ruhige Weihnachten...
Ja, Tanni, da hast Du recht, denn der Tierarzt meinte auch, dass gerade bei Fohlen die Equimax sehr oft zu Koliken führt und er mir rät, weiterhin mit Jernandex zu entwurmen, bis ins Jährlingsalter. NUr ist Jernandex m.W. der gleiche Wirkstoff wie bei Banminth und da hatte ich auch schon Resistenzen und einen total spulverwurmten, 8 Monate alten Hengst. Mag sein, dass ich auch zu niedrig dosiert habe, denn Pinsi ist nun 7 Monate alt und fast so groß wie seine Mama und da nehme ich schon an, dass er so viel wiegt, wie ein Pony und bei denen schätzt man ja auch schnell mal zu wenig Gewicht und dann nehme ich halt gleich mal für 400 Kilo die Dosierung und bei den Stuten die für 300 Kilo - aber die sind auch erst knapp 5 Monate alt.
Aber wenn das nun bekannt ist, dass man eigentlich vor Jährling die Finger von Equimax lassen sollte, warum schreiben die dann auf den Beipackzettel, dass man die Wurmkur ab einem Alter von 2 Wochen fünfach überdosieren kann, ohne dass es zu Nebenwirkungen kommt. Ist Kolik etwa keine Nebenwirkung? Klar - die schreiben, dass es selten auch mal zu kolikähnlichen Syptomen kommen kann, aber da denkt man doch: "Das ist bei 1000 Pferden mal eins und bei uns passiert das nicht". Bei Eraquell oder war das Equest? ... na egal, jedenfalls steht da drauf, dass man es nicht bei Fohlen anwenden soll und ich kenne noch den Spruch: Ivomec macht Fohlen weg. Darum nehme ich für die Stuten immer nur Jernandex in der Trächtigkeit und kurz vor dem Geburtstermin dann Equimax - sozusagen als Rundumschlag, bevor das Fohlen Würnmer mit der Milch aufnimmt. Mein TA meint ja, man soll die direkt nach der Geburt geben - na danke! Ich stelle mir gerade vor, wie ich nach dem Wehenmarathon und den Anstrengungen der Geburt anstatt einem Glas Cola eine ekelige Wurmkur verplestert bekommen hätte ... nene, das bringe ich nicht fertig, denn ich habe schon jedes Jahr ein schlechtes Gewissen, wenn die armen Mädels mit den dicken Bäuchen durch die Gegend schwangern - dann denke ich: Darf ich ihnen das antun? Aber dann auch noch ne Wurmkur zum Dank an die brave Stute, die uns gerade ein Fohlchen geschenkt hat?
Tja...warum empfehlen die das??? Manches mal denke ich, dass die Pharmaindustrie nur an das Verdienen denkt. Ist doch genau wie die Impferei...gut...Tetanus muss sein!!! Aber dieser uralte Influenzaimpfstoff...Ischtar fängt regelmässig an zu husten nach der Impfung. Mein TA ist GsD nicht so ein Verfechter der Impferei und meinte, da wir nicht auf Turnier oder anderen Veranstaltungen gingen, soll ich halt mal ohne Impfung auskommen und eben ihr Immunsystem stärken. Sie hat ja leider auch COB. Ist aber fast nix mehr zu merken...nur mal nen Hüsterchen beim Antraben. Wäre mir vor Jahren bald eingegangen. Oder im Frühjahr 2005 trat doch hier in Schleswig-Holstein großartig Herpes auf...überwiegend sind wohl Pferde eingegangen, die mit Resequin geimpft wurden...Deckstationen mussten zu machen, Turniere wurden abgesagt, wenn auch nicht alle und viele blieben ja auch nicht zu hause. Brachten den Virus dann mit...und selbst wenn der ganze Bestand geimpft ist, wenn nur ein latenter Herpesträger darunter ist...dann sprüht der nur so mit den HerpesViren. Am Ende kam dann wohl so hinter vorgehaltener Hand raus, dass der Impfstoff nicht sauber war...... Also werde ich auch kein Herpes mehr impfen, denn danach habe ich ein total anderes Pferd...von schreckhaft bis total down. Immer nach dieser Impfung...konnte ich die Uhr nach stellen. Das zog sich dann zehn bis zwölf Wochen hin. Auch beim Reiten war sie dann immer sehr steif und irgendwie merkwürdig.
Auch wenn sich das so anhört, aber ich bin ja nicht gegen das Impfen...nur bitte dann mit aktuelleren Impfen. Grade bei Influenza ist der Stoff wohl noch von 1998. Bei Menschen wird er jedes Jahr geändert...nee da läuft doch auch was falsch...