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Ohhhh, Sabrina, böse Welt, lass das besser nicht zu sehr verlauten, dass Du Grot für so unbekannt hältst Aber Du sollst nun nicht länger im Dustren tappen: Grot entstammt mütterlicherseits der Cornelia-Linie. Grots Mutter Gasawa war nämlich eine Tochter des Don Cornelius und der wieder war eines der drei gescheckten direkten Nachkommen der Cornelia. Grot wurde Staatshengst in Polen und lieferte der polnischen Zucht drei gescheckte Hengste, Makbot, Grand und Geniuz, wobei die beiden letzteren nach Deutschland verkauft wurden. Granatnik wurde m.W. noch in Polen geboren, aber erhielt den Körsegen in Deutschland. In vielen polnischen Pedigrees der Gegenwart taucht Grots Name noch als Großvater oder sogar als Vater auf. Leider haben sich die wenigsten seiner Nachkommen in sportlicher Hinsicht profilieren können, daher haben sie natürlich nicht die Präsenz von Samber-, Ico-, oder Rinaldo-Nachkommen. Und von den Nachkommen der Cornelia sind Karabin, Astek, Albano durch ihre mannlichen Nachkommen in Deutschland bekannter geworden, wie Grot, Felix v. Celix oder die Söhne Rewir, Rewanz und Recital seiner Halbschwester Recesja, die vor allem als Väter der Stuten in Erscheinung traten. So, wenn keine weiteren Fragen mehr sind, klappe ich nun mein geistiges Zuchtbuch zu Sabine
Na ja, mann kann nicht alle Schecken kennen. Cornelia, war doch ne Trakki-Linie oder? Aber jetzt bin ich dank dir ja wieder ein bißchen schlauer geworden.... Granatnik und Figiel und auch Geniuz hatte ich schon einmal gehört. Bei Geniuz hing ich dann, denn über ihn habe ich nicht viel in Erfahrung bringen können... LG Sabrina
Hi Petra, natürlich weiss ich, dass jedes Pferd auch eine Mutter hat und es lag nie in meiner Absicht, die Qualität Deines Granatnik-Sohnes zu schmälern oder gar in Frage zu stellen. Gustav war auch keinesfalls talentfrei, aber eben nicht ehrgeizig genug, um die Füße hoch genug zu heben, was eigentlich für seine Intelligenz sprichtdenn warum sollte er sich anstrengen, wenn man ein Hindernis auch umrennen kann ohne dass man sich weh tut? Aber meine Erfahrungen mit Granatnik basieren auf den Pferden seines Ex-Besitzers Max Großhauser, der zahlreiche Nachzucht von ihm hatte. Wir beherbergten auch einige von ihnen zeitenweise bei uns, als er ziemlich alles verkaufen wollte und auch die Stuten aus sehr qualitätvollen Müttern und umgänglichen Müttern waren Menschen gegenüber sehr distanziert und nicht einfach zu arbeiten. Wir züchten ja hauptsächlich Trakis und sind also sensible und "blüterige" Pferde durchaus gewohnt, aber bei den Großhauser-Mädels war selbst das Aufhalftern eine Mutprobe. Das kann natürlich in erster Linie an der etwas freien Aufzucht der Pferde gelegen haben, denn Großhauser war sehr stolz darauf, dass seine Pferde so gute Hufe haben, dass sie bis dreijährig noch keinen Schmied gesehen hatten??? Dafür hätte ich ihn erschlagen können, denn wir hatten viel Spaß und blaue Flecken, als wir dann mit dem Schmied zugange waren. An einen Verkauf war also nicht zu denken, denn wer sollte mit diesen sehr rohen Pferden klarkommen? Großhauser sah auch das relaxt, denn er erklärte mir, er hätte einen Bereiter der weder Tod noch Teufel fürchtet und dieser "Kamikaze" sollte die Stuten anreiten, die er vorher dann eben noch versichern wollte, falls sie sich beim Einreiten ein Bein brechen sollten!!! Du kannst mir glauben, wir waren wirklich geschockt, wie roh und gefühllos hier mit Lebewesen verfahren wurde. Sicher waren diese Tiere von ihrer Aufzucht geprägt, aber auch bei unserer Betreuung blieben sie leicht reizbar. Gustav war nach einem halben Jahr bei uns deutlich umgänglicher geworden und das Anreiten war easy wie sonst noch nie bei einem Youngster. Er war in jeder Hinsicht sehr kooperativ - ausser, wenn er auf Situationen traf, die er nicht kannte oder ihn im Kopf überforderten. Dann war er wirklich nicht mehr bei sich und wurde wirklich gefährlich. In den Anhänger steigen oder fahren - kein Problem. Aber als wir auf dem Körplatz ankamen und er hörte draussen die anderen Pferde, drehte er so auf, dass er das innenleben des Anhängers komplett demolierte. Also baten wir darum, ihn in eine Box stellen zu dürfen. Sofort war er ruhig und freundete sich gleich mit seinem Ponynachbarn an. Dann sollte sein Auftritt sein und ich wollte ihn trensen und aus der Box holen. Er quetschte mich gegen die Wand trat nach mir und brach mir den Finger beim Steigen. Von seinem Ponyfreund wollte er sich nicht mehr trennen. Wir brauchten zum erstenmal fremde Hilfe um ihn wieder in den Griff zu bekommen. Er weigerte sich auch, rückwärts aus dem Anhänger zu steigen. Wir haben zum Glück einen Frontausstieg. Gustav blieb für uns immer ein unberechenbarer Faktor der wirklich teilweise kopflos reagierte. Das selbe Verhalten zeigten auch die Stuten: Einerseits hatten sie Nerven wie Drahtseile und waren sehr kooperativ, und dann, als wäre eine Schranke vorm Gehirn drehten sie am Rad. Was uns jedoch auch auffiel war, dass wenn jemand ständig mit ihnen umging, sie schnell Vertrauen aufbauten. Dabei reduzierten sich die kopflosen Momente. Vielleicht sind sie eben "Ein-Personen-Pferde", denn es fliesst ja auch viel Trakehner-Blut in ihren Adern. Im übrigen lernten wir Granatnik auch nur in der Box kennen, weil man fürchtete, er würde über alle Zäune gehen, wenn er auf dem Reitplatz frei läuft. Er koppte und webte, weshalb wir ihn nicht kauften, obwohl er nur 8.000 DM kosten sollte. So denke ich nach wie vor, dass der Umgang und seine Bezugsperson ein Pferd mehr formt, als seine Vorfahren das tun, denn Verbrecher werden bekanntlich gemacht und nicht geboren. Aber wenn man bei einem Züchter nur schwierige Nachkommen eines Hengstes kennen lernt, ermutigt einen das nicht, weitere Experimente diesbezüglich zu wagen. Grüsse trotzdem Dein Pferd von mir, er scheint ja wirklich sehr viel Talent zu haben Sabine
In Antwort auf:Aber meine Erfahrungen mit Granatnik basieren auf den Pferden seines Ex-Besitzers Max Großhauser, der zahlreiche Nachzucht von ihm hatte. Wir beherbergten auch einige von ihnen zeitenweise bei uns, als er ziemlich alles verkaufen wollte und auch die Stuten aus sehr qualitätvollen Müttern und umgänglichen Müttern waren Menschen gegenüber sehr distanziert und nicht einfach zu arbeiten. Wir züchten ja hauptsächlich Trakis und sind also sensible und "blüterige" Pferde durchaus gewohnt, aber bei den Großhauser-Mädels war selbst das Aufhalftern eine Mutprobe. Das kann natürlich in erster Linie an der etwas freien Aufzucht der Pferde gelegen haben
Nun, so unterschiedlich können individuelle Erfahrungen mit den Kindern eines Hengstes sein (weswegen ich persönlich es normalerweise tunlichst zu vermeiden versuche, michöffentlich negativ über die Zucht-ergebnisee anderer Hengste zu äussern, da ja jede Erfahrung individuell ist, und Geschmäcker, wie wir alle wissen, zudem noch verschieden ....
Aber wo wir nun mal schon dabei sind, und um das Granatnik Bild etwas zu vervollständigen, berichte ich jetzt kurz (möglichst) über meine persönlichen Erfahrungen mit dem Hengst selbst und seinen Kindern. Diese sind das Gegenteil der geschilderten, und tragen vielleicht ein bischen zu einem allgemein balancierteren Gesamtbild bei.
Als ich Granatnik das letzte Mal besuchte (vor ein paar Wochen) stand er auf der Weide, mit E-Zaun und einem schmalen Weg von der Herde aus Stuten und Jungpferden getrennt, graste zufrieden vor sich hin und kam auf Zuruf her, um sich seine Streichel-Einheiten abzuholen. Ich habe ihn einige Male reiten dürfen, er ist ruhig, gelassen, hat super Manieren und offensichtlich völlig zufrieden mit seinem Dasein.
Meine Erfahrungen mit seinen Nachkommen, sowohl meinen eigenen, als auch mit denen, die Freunden und Bekannten gehören, sind ebenfalls durch die Bank positiv. Ich schnappe mir mal ein paar wenige raus, da dies sonst den Rahmen dieses Forums sprengen würde.
Meine wunderschöne und leider zu früh verstorbene Granatnik Tochter Saskya habe ich 3 jährig und knapp angeritten gekauft. Sie war im Umgang verschmust und die Ruhe selbst, und beim Reiten aufmerkam, lernwillig und mutig, auch als wir gleich beim ersten Ausritt ihres Lebens einen Verkehrsunfall live mitbekamen. Auf ihrem ersten Turnier buckelte sie zwei mal in einer A Dressur, (sie war gerade knapp 4) ab dem zweiten Turnier behahm sie sich wie ein alter Hase.
Eine gute Freundin besitzt eine sehr edle blutgeprägte Grantnik Tochter, die sie 2jährig aus Polen bekam. Sie ist eine eher ängstliche Reiterin und hätte eigentlich mit einem so jungem Pferd heillos überfordert sein müssen, zumal sie auch selbst nicht mehr die Jüngste (oder sportlichste) ist. Dennoch sind die zwei ein klasse Team, und sammeln seit Jahren in den unteren Dressurklassen fleissig Schleifchen. Die Stute ist, wie auch mein Figiel und meine Sassy, extrem nervenstark und absolut umgänglich.
Mein Figiel ist sowieso ein Herzchen, auch er ist fast nicht zu erschrecken, und wenn er dann mal vor etwas erschreckt, versteinert er eher, als daß er durchzugehen versucht, oder irgendwelche Schweinerein macht, eine Eigenschaft übrigens, die mir auch bei anderen dieser Abstammung aufgefallen ist.
Er macht einfach alles mit, angefangen vom Umgang (Schmied, Tierarzt, Verladen, Koppel, einfangen, führen etc) bis zum Reiten. Er geht brav auch mal mit einem Anfänger, kann auf Turnieren von seinem 14-jährigen Pflege-Mädel im Schritt am langen Zügel auf dem Abreiteplatz trocken geritten werden, und war sogar schon mal ein paar Monate als Volti-Pferd im Einsatz (immerhin bei einer "B" Gruppe also schon höheres Niveau !) und hat auch da kein Ohr verschüttelt.
OK, nur eine noch, noch mal eine Stute, die bis zu ihrem 10ten Lebensjahr nur in der Zucht war, und nicht bzw so gut wie nicht zugeritten war. Sie wurde dann 10-jährig eingeritten und ging noch in der selben Saison ihre ersten Springen, und war auf Anhieb bis L platziert. Auch diese Stute ist völlig unkompliziert, klasse im Umgang und durch nicht viel aus der Ruhe zu bringen. Heute geht sie hauptsächlich ins Gelände, gelegentlich mal auf ein Turnier, und bringt schöne Fohlen zur Welt.
Ich kenne mittlerweile eine recht grosse Anzahl von Granatnik Kindern, ich habe nie eines getroffen, das biss oder schlug oder sonst irgendwelche aggresiven Tendenzen hatte.
Vielleicht sind all die Granatnik Kinder, die ich kenne, einfach in jungen Jahren anders behandelt worden. Ich zweifle nicht daran, daß es auch ganz andere Erfahrungen geben wird, aber wenn diese Negativ-Beispiele alle aus einer Hand / Haltung kommen, würde ich die Schuld wohl eher bei der Aufzucht / Erziehung suchen, statt sie den Genen in die Schuhe zu schieben. Ich entschuldige mich dafür, daß dieses Posting nun doch viel länger wurde, als ich geplant hatte
Hallo Petra, ich wollte keinesfalls mit meinen Granatnik-Erfahrungen die Qualität aller Granatnik-Nachkommen in Frage stellen und auch niemanden angreifen, der von diesen Pferden überzeugt ist. Aber ein Pferd wird einerseits von seiner Umgebung geprägt und andererseit von seinen Vorfahren. Um das richtig zu stellen, keiner der Tiere war bösartig und attakierte Menschen, das habe ich nie behauptet. Sie waren eben einfach oft nicht ganz bei sich, wenn sie eine Situation nicht kannten und reagierten dann eben kopflos. Auch dabei kann "Mensch" zu Schaden kommen, denn die meisten wiegen doch gerade mal 10 % des Gewichtes ihres Pferdes und wenn 600 Kilo lostoben, dann ist es egal, ob man übergerannt wird und sich den Arm dabei bricht, oder ob man einen Tritt bekommet. Weh tut beides. Um aber den Faktor der wenig menschbezogenen Aufzucht nicht außer Acht zu lassen, räumte ich im Vorfeld ein, dass sich meine Erfahrung auf Pferde aus einer Zucht beschränken. Allerdings habe ich auch schon "Wildwuchs"- Fohlen übernommen verschiedener Abstammungen übernommen, die sich teilweise zu ganz braven Pferden entwickelten, andere blieben immer scheu und misstrauisch dem Menschen gegenüber. Wir hatten mehrere Elvis-Nachkommen, die wir 3-jährig oder älter übernommen haben und die trotz sehr liebevoller Aufzucht manchmal nicht ganz bei sich waren, wenn sie mit einer Situation überfordert waren. ElAmor machte bei Familie Esch in seiner Box richtig Kilometer, als wir ihn kennen lernten und es war aus dem Grund auch nichts dran an ihm und unser Excalibur gewinnt heute M-Springen, obwohl er wirklich eine Nervensäge sein konnte. Mit Elvis strandete Herr Labs, wie er mir erzählte an einer Pfütze und Herr Labs ritt erfolgreich Vielseitigkeit. Trotzdem muss die Leistungsbereitschaft oder die Möglichkeit erfolgreich zu reiten auch bei einem etwas weniger nervenstarken Pferd nicht unbedingt beeinträchtigt werden. Es sind sogar oftmals die "irren Ziegen- und Ziegenböcke", die - wenn sie ihren Reiter gefunden haben - Unmögliches möglich machen. Halla, Goldfever, Ratina Z, Rembrandt, Durgo oder Weltall waren oder sind zum Teil weit gereist, bis jemand ihr Talent in die richtigen Bahnen zu lenken wusste. Und immer wieder liest und hört man Geschichten von unreitbaren Pferden, die - in der richtigen Hand - Schleifen sammeln.
Als ich Abenteuer gekauft hatte, riet mir eine Freundin zu Tabletten, wenn ich mich denn unbedingt umbringen müsste, weil man dann schmerzloser stirbt. Frau Labs konnte mit Irco überhaupt nicht und sagte mit ehrlich, dass sie mit ihm nicht gerne zu tun hatte. Kaschmir galt als schwierig. So Long wollte Frau Jesinghaus nicht fotografieren, weil man ihn nicht halten kann. Linnè wurde uns in Ganschow als wahrer Teufel geschildert, den man weder mit anderen Hengsten halten kann, noch gefahrlos von A nach B bringen. Jeder von ihnen war oder ist uns ein zuverlässiger Begleiter im täglichen Umgang und unter dem Sattel. Abenteuer verblüffte die Kenner seiner "Sturm- und Drangjahre" mit souveräner Gelassenheit in jeder Situation. So Long war bei uns Longen- und Voltipferd, Kaschmir war eines meiner liebsten Reitpferde, weil man auf ihm Entspannung pur erlebte, Irco hat mich nach beidseitiger Reitabstinenz ohne Training an der Eröffnung der Dressur-EM mitten durch Osnabrück getragen und selbst Luftballons auf seiner Kruppe ignorierte er und Linné transportiert mich durch die Reitstunden, obwohl ich es ihm nicht immer ganz leicht mache, mich zu verstehen. Das Rezept war einfach, denn wir haben sie eben behandelt und gehalten, als das was sie sind, als Pferde und nicht als Hengste, die man wie Tiger im Käfig hölt, weil sie sonst Schaden anrichten. Sie stehen den ganzen Tag auf der Weide oder Paddock mit Blick zu den Stuten, Jungpferden oder Kollegen und sind augeglichen, weil sie etwas für ihren Kopf tun dürfen, wenn man ihnen nicht alle Umweltreize vorenthält.
Was ich damit sagen will ist das: Verbrecher werden bekanntlich gemacht, nicht geboren. Aber manche Gene sind eben leichter reizbar als andere und wenn ein Pferd nach einer Eingewöhnungszeit und genügend Möglichkeit zum sozialen Kontakt und ausreichend Bewegung und Arbeit zur Auslastung von Körper und Geist trotzdem zur Hysterie neigt, liegt das unserer Meinung nach auch in den Vorfahren begründet. Frage einen Hannoveraner Züchter nach Drosselklang II und er wird Dich fragen, für was Du Dein Fohlen haben willst - für den Sport? Top-Pferde mit viel Vermögen, Leistungsbereitschaft und Herz. Als Freizeitpferd für ruhige Spazierritte? Da sind diese Pferde einfach unterfordert und gelten schnell als nicht ganz einfach. Das Gleiche ist oft mit Matcho AA-Nachkommen der Fall. Fast alle Blüter oder Halbblüter sorgen für Härte und Leistungsbereitschaft bei ihren Nachkommen, denn dafür finden sie in der Zucht hauptsächlich Verwendung. Aber sie gelten auch schnell als schwierig, weil sie sehr sensibel sind. Für den Reiter, dessen Ziel der Leistungssport ist, kann so ein Pferd die Erfüllung sein, für den Freizeitreiter, der das Potenzial nicht ausschöpfen und in geordete Bahnen lenken kann, die Hölle.
Nachdem sich auch die Nachkommen von Gentle Giant als super liebe Pferde herausstellten, die aber mit einem Umgebungswechsel oder wechselnden Situationen gar nicht gut klar kamen, was die Leistungsprüfung des Hengstes bestätigte, schien uns dieser Hengst für den Einsatz in der "Freizeitreiter-orientierten" Scheckenzucht als nicht ganz ideal. Denn sein Klientel braucht zuverlässige Pferde, die nicht unbedingt das grosse D oder R im Pedigree suchen, denn der Ehrgeiz dieser Züchter und Reiter liegt im Erreichen von Entspannung nach einem stressigen Tag. Dieser Kunde braucht und will nicht noch ein anspruchsvolles Pferd, das ihn nach Feierabend weiterstresst. Das Klientel hingegen, das das Potenzial und den Ehrgeiz in diesem Hengst hätte wecken können und für sportliche Zwecke zu nutzen machen wollen, sucht sich sein Pferd meist in den Landeszuchten und da gelten dann hochweisse Beine und eine Blesse manchmal als zu bunt. Der dritte Kundenkreis, für den dieser Hengst vielleicht ein zuverlässiger Partner fürs Leben geworden wäre, ist der sportorientierte Freizeitreiter, der sich gerne die Zeit nimmt, das Pferd für sich zu gewinnen und sich mit ihm auch beschäftigen möchte, weil er weder das Geld noch die Lust dazu hat, sich, wenn das Tier nicht funktioniert, einen "Neuen" in den Stall zu stellen. Dieser Kunde ist meistens ein sicherer Reiter, der seinem Pferd einen Fehler verzeit und nicht beim ersten Buckler "Wohnungsnot" bekommt. Er "erarbeitet" sich sein Pferd, gewinnt sein Vertrauen und wächst mit ihm zu einem Team zusammen und kann auch einem zur Hysterie neigenden Kandidaten Ruhe vermitteln. Leider stirbt diese Spezies Kunde zunehmend in unserer kurzlebigen Zeit aus, denn Pferde sind "billig" zu haben und wozu sich die Arbeit machen, wo an der nächsten Ecke schon der Händler wartet, der den Kunden gegen einen Aufpreis von seinem "Problempferd" erlöst und ihm einen neuen Knaller verkauft. Und wenn der nicht tut ... die Ställe sind voll, für Nachschub ist gesorgt und die Züchter poduziern genügend "Ausschuß", der für den "großen Sport" nicht taugt.
Sicher ist das überzogen dargestellt. Ich weiss nicht ob Du selbst züchtest, oder ob Du Deine Pferde ausschließlich als Reitpferde nutzt und ich weiss auch nicht, ob Du zwei oder zwanzig Pferde fütterst. Aber der Gesichtspunkt, ob man einen Hengst in der Zucht einsetzt oder nicht, ist auch davon abhängig. Als Züchter, der zwanzig Pferde misten, füttern, bewegen und versorgen muss und seine Nachzucht vorzugsweise im Winter verkauft wissen will, weil sie bekanntlich über den Winter zwar teurer werden, aber nicht in gleichem Mass an Wert gewinnen. Wer ein Fohlen verkauft hat, trägt kein Risiko mehr daran und hat wenigstens meistens kostendeckend gearbeitet. Ein Jährling kostet den ganzen Winter im Stall, bringt Arbeit und Risiko und im Frühjahr ist er so verwachsen, dass ihn wenige noch hübsch finden. Die Fohlen müssen also, um einen Markt zu finden typvoll, schwungvoll, taktsicher und interessant vom Pedigree sein, damit sie vor dem ersten Herbst einen Käufer finden, der bereit ist, sein Geld für genau dieses Fohlen zu investieren, denn die Auswahl ist groß. Wenn das Fohlen zwar ganz gut, aber nicht außergewöhnlich in irgend einem Attribut ist, verkauft man entweder sehr günstig oder gar nicht ... und dann bleibt er meistens bis dreijährig stehen und muss angeritten sein, damit er Interessenten lockt. Das kostet den Züchter noch einmal richtig Geld, wenn er das nicht selbst machen kann. Leider holt man genau dieses Geld oft nicht mehr rein, wenn man nach drei Jahren Aufzucht und vier Monaten reellen Beritt viertausen Euro geboten bekommt. Also spart man an den Aufzuchtskosten und gibt dem Bereiter den Vorzug, der "das Tier auch in sechs Wochen knackt" und hofft, dass die Käufer erst nach der Gewährleistungsfrist merken, dass sie mit dem so aufgezogenen und angerittenen Pferd an ihre Grenzen stossen oder doch zu den Kunden gehören, die ihr Pferd lieben und ihm jede Chance geben (aber, wir erinnern uns, das ist die aussterbende Art). Natürlich gibt es aber nun Pferde, die auch dem Bereiter verzeihen und bei aller Schnellbleiche ihre Gelassenheit nicht verlieren. Das sind die Pferde für die leichter ein Käufer gefunden werden kann, als für diejenigen, die eine solche Ausbildungsweise nicht verzeihen und "zu machen" oder "sauer" werden.
Wer also heute züchtet, oder Samen verkauft und davon zu leben versucht, geht lieber auf Nummer Sicher und wählt einen Hengst, der den Käufern ein Begriff ist und ihnen positiv im Ohr klingt. Sei es, weil es gerade einen aktuellen Bundeschampion von diesem Vatertier gibt, der die Pferdewelt begeistert oder weil er über viele Jahre als zuverlässiger Lieferant für gekörte Hengste, Sportpferde und Prämien- und Staatsprämienstuten gilt, wie eben Rubinstein, Donnerhall oder Argentinus, die Jahrzehnte der Zucht überdauern. Vielleicht gibt es auch da schwierige Kandidaten, aber gesprochen wird von den vielen Guten.
Auch in der Scheckenzucht gibt es Hengste, wie Semper, Samber, Sambuco, Ico u.a. die mit sehr guter Nachzucht, die immer mit aktuellen Erfolgen in den Köpfen der Züchter sind und darum eben auch Geld verdienen, bzw. sich deren Nachzucht eben besser vermarkten lässt. Das heisst nicht, dass Granatnik weniger gut ist oder es nicht neben diesen Top-Vererbern nicht auch andere Vatertiere eine Berechtigung in der Zucht hätten, aber in letzter Zeit gewinnt der Brand an Bedeutung. Bei den Oldenburgern und den Trakis gibts auch mal Geld für einen Bunten. Die Hengste, welche aufgrund ihrer Abstammung oder Leistungsprüfung nicht in den Landeszuchten eingetragen werden können, sind meist beim ZfDP oder beim DPZV eingetragen und hier gibt es diese professionelle Vermarktung nicht und damit fehlt dem Züchter die Chance sein Pferd teuer über die Verbandsauktion zu vermarkten ... oder das zumindest zu hoffen.
Ich und viele andere Züchter können sich darum Zuchtexperimente leider nicht leisten und nachdem ich bei allen Granatniks Verluste schrieb, gehe ich entweder zu einem angesagten Oldenburger oder denke über Semper nach, der in Serie die Körungen und Auktionen beliefert und den Züchtern Geld aufs Konto bringt. Zumindest erlauben mir die jüngsten Erfolge seiner Kinder davon zu träumen.
Das bedeutet aber nicht, das ich etwas gegen Granatnik oder seine Kinder habe.
Ich finde Dein Pferd toll und die Erfolge geben Dir recht, aber ich vermute, Du lebst nicht von seinen Einkünften?
woaahh, druckreif geschrieben....... suche noch berichteschreiber für unsere künftige vereinszeitung... mit solchen talenten und fachwissen ....(welch ein ungenutztes potenzial) IG-KLDR Forum:http://60932.homepagemodules.de
Kann mir jemand sagen, ob das stimmt, dass Sambuti derzeit in Deutschland im Sport geht? Deckt er auch noch oder geht er nur noch im Sport?
LG Sabrina _______________________________________________________ Das mir das Pferd das Liebste sei, sagst du o Mensch sei Sünde? Das Pferd blieb mir im Sturme treu der Mensch nicht mal im Winde. Unbekannt
Liebe Sabrina!Sambuti war auf dem Gestüt Isenhof für lange Zeit wurde aber jetzt von einem 17 jährigen Jungen gekauft und steht somit auf dem Reiterhof Alte Wache in Hamburg.Sambuti hat erst vor kurzem am Bundesnachwuchschampionat in Warendorf teil genommen - und erfolgreich abgeschnitten. Sambuti geht es sehr gut ,dass kann ich bezeugen denn ich sehe ihn einmal die Woche im Stall da ich auch in der Alten Wache reite. Liebe Grüße Tina
Schön zu hören. Wos doch in letzter Zeit so ruhig geworden ist um ihn. Ist ja doch schon rumgekommen. Viel Glück den Beiden und über Neuigkeiten würde ich mich jederzeit freuen.! VG Sabrina _______________________________________________________ Das mir das Pferd das Liebste sei, sagst du o Mensch sei Sünde? Das Pferd blieb mir im Sturme treu der Mensch nicht mal im Winde. Unbekannt
@forsthof antares:Huhu,da muss ich Dir aber mal kurz widersprechen-wo hat denn der schicke Star Treck ein fundament wie ein Kaltblüter??Nene,das wird ihm aber nicht gerecht-nur weil er nicht aussieht wie ein verhungertes Vollblut..die Geschmäcker sind ja einfach verschieden-aber ich persönlich liebe ja so kompakte Muskelpakete wo man noch sieht das sich ein Hengst drin verbirgt...Auch wenn ich mich persönlich nicht als Samberfan bezeichne-da viele die ich gesehen habe nicht das halten was sie durch Samber doch so halten sollten-habe mir vor einiger zeit meherere Fohlen mit Samberblut angeschaut und kenne auch so ein paar Nachkommen-die Fohlen haben mich alle nicht umgehauen-weder vom Exterieur noch von der Bewegung.4 "ältere"kenne ich die alle gesundheitliche Probleme haben-die erblich bedingt sein KÖNNTEN(schlechte Knochen,Kehlkopfpfeiffer usw.)-ob dies nun von Samber herkommt kann und möcht ich nicht sagen-aber daher bin ich einfach kein grosser Fan-auch wenn ich mir hier bestimmt mal wieder keine Freunde mache...Aber ist eben meine Meinung-ausserdem finde ich muss sich doch auch in der Scheckenzucht mal was bewegen-wo kommt man dahin wenn man fast ausschliesslich Samberinzucht betreibt?Man kommt ja in der allgemeinen Warmblutzucht auch etwas davon ab nur die "5 Modehengste"einzukreuzen.. Ich persönlich-auch wenn ich keine Züchterin bin halte sowieso mehr davon nicht nur Pinto & Pinto zu kreuzen sondern auch viel mehr gute (einfarbige)Warmblüter mit hizuzunehmen-aber wie will man denn auf Dauer die Zucht verbessern wenns soviele Schecken gibt bei denen bei Mutter und Papa jeweils mindestens einmal(oft öfter)Samber drin steht??Aber die meisten Leute MÜSSEN eben unbedingt wissen das was buntes rauskommt-und auch wenn ich die bunten liebe-ein gutes Pferd hat keine Farbe...
Grins und Kicher, denn Susi Star Trek war der einzige Hengst, der immer bandagiert ging, weil ich für sein 23-er Röhrbein keine Gamaschen hatte
Mit Samber bin ich ja durch unseren Sambuco schon positiv vorbelastet und Du weißt ja, über Tote soll man ja nur Gutes erzählen ... aber im Prinzip ist allgemein bei Samber Nachkommen das Problem, daß sie Vollblutmütter brauchen, ansonsten ist der Groninger immer präsent.
Aber das Problem sehe ich auch bei Ico und seinen Kindern, denn wer Bodo Intschuschuna kennt, der fühlt sich an ein Shire Horse ohne Fußpuscheln erinnert, denn er mißt 1,75 m und wog bei uns sicher 750 Kilo.
Wir hatten einen Nachkommen aus einer Drosselklang-Stute von ihm und obwohl die anderen Fohlen von So Long, Schimmi und Excalibur sehr edel und schick waren, war das "Eiskalte Händchen" von Intschuschuna ein kalibriger Jährling - wie seine anderen Nachkommen auch.
Ich meine das nicht negativ, denn ich mochte den Hengst und für mich war er genau so richtig, wie er war. Ich liebte auch Susis kompakten Körperbau und Sambuco, der eigentlich ein Halbblüter war, brauchte immer Blut, damit seine Nachkommen nicht zu schwer wurden. Wer unsere Panzerpaula kennt, der weiß wovon ich spreche und sie entstammt einer Sandro Mutter, bei der Sacramento Song xx bekanntlich der Opa ist. Die Stute ist blutgleich zu Semper gezogen.
Und unser Jährling aus der Stute vom sehr edlen Don Kennedy findet sich mit Samber mal Donnerhall in seiner Masse potenziert. Sicher ist sein Kumpel nun ein hochnobler Trakehner vom Halbbluthengst Michelangelo und der adeligen Flora, und der edle Tanzknopf verschwindet hinter dem gescheckten Okolythen und lässt ihn noch massiger wirken - obwohl beide Jungpferde in etwa gleich groß sind, wirkt Don Sambuco größer.
Sambuti, um aufs Thema zurück zu kommen war und ist ein wunderschönes Pferd, aber leider liegt seine Stärke nicht in der Dressur und meine nicht im Springen und so fanden wir nicht zusammen.
LG Sabine
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Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterläßt Antoine De Saint-Exupéry