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Dieses Thema hat 26 Antworten
und wurde 4.158 mal aufgerufen
 Gedanken zur Pintozucht
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forsthof-antaris Offline

Forum-Verdienstkreuz Bronce


Beiträge: 1.351

14.11.2005 15:38
Unseriöse Scheckenzüchter Zitat · Antworten

Der Beitrag von Rony - Unseriöse Machenschaften - hat mich inspiriert, ein neues Thema zu erstellen, denn neben unseriösen Machenschaften von sogenannten Schutzhofbetreibern und Händlern, welche die ihnen überlassenen Pferde in eine ungewisse Zukunft schicken und damit den Pferden Schaden zufügen (dem Überlasser mit Sicherheit auch), gibt es unseriöse Züchter und Hengsthalter, welche zwar den Pferden nicht direkt schaden, aber dafür dem Geldbeutel des Käufers oder Stutenhalters.
Ein Beispiel aus eigener Erfahrung: Zu Beginn unserer Scheckenzucht suchten wir qualitätvolle Stuten, Hengste und Fohlen, als Basis unserer Zucht. Offensichtlich trugen wir eine Leutdiode auf der Stirn, die jedermann wissen liess:"Wir haben keine Ahnung aber Geld!" (Heute hat sich das umgedreht:"wir haben kein Geld, aber Ahnung)So kauften wir damals für 9000 DM ein Stutfohlen, von dem uns zugesichert wurde, dass es Trakehner Papiere bekommt. Bei diesem stolzen Preis für ein Fohlen, gingen wir natürlich davon aus, dass zu diesem Fohlen ein roter Schein vom Trakehnerverband gehört und eine doppelte Elchschaufel auf der Hinterhand des Pferdes. Wir wohnten zu diesem Zeitpunkt noch in der Schweiz und bereiteten den Umzug nach Deutschland vor, was mit Hund und Katz und Pferden und Kind und Möbeln und, und, und ... nicht ganz unaufwendig war. Gleichzeitig war ich für die Ausbildung zum Besamungswart für zwei Monate in Marbach und mein Mann verdiente zuhause die Brötchen. Zeit war also knapp, weswegen wir den Kauf des Fohlens per Telefon abschlossen, ohne die Züchterin oder das Pferdechen persönlich gesehen zu haben. Wir überwiesen das Geld, unterschrieben den Vertrag, bezahlten die monatlichen Unterbringungskosten von 400 DM und vier Monate später kam das Fohlen zu uns ... mit T-Brand und weissem Schein vom Trakehnerverband! Der Vater war nämlich weder gekört noch geprüft, also ein HB2-Hengst, also aus der Traum von der gescheckten Trakehner Hauptstutbuchstute. Damals war ein Vertrag noch ein Vertrag und während man heute ein solches Fohlen wegen der Tatsache der arglistigen Täuschung zurückgeben könnte und mit zurhilfenahme eines findigen Rechtsanwaltes auch noch Schadensersatz fordern dürfte, waren wir zu dieser Zeit die Angeschmierten, denn die Züchterin erklärte uns, wir hätten gefragt, ob das Fohlen wirklich Papiere vom Trakehnerverband Papiere bekommt und das sei ja wohl der Fall. Von einem roten Schein wäre nicht die Rede gewesen. Was nutzte es uns, dass wir ihr erklärten, dass sie durch uns informiert worden sei, dass wir mit der Stute später züchten wollten. Ihr Argument war:" Dazu braucht man doch keinen vollen Schein, sondern nur eine fruchtbare Stute, und die habe ich Ihnen doch verkauft!"

Nun, aus Schaden wird man bekanntlich klug und nachdem dies nicht der einzige Fehlkauf unserer ersten Jahre als Scheckenzüchter blieb, ging es uns so wie dem Raucher, der mit seinem Laster aufhört: Er versucht alle anderen vor dem Rauchen zu warnen und wird zum militanten Nichtraucher.

So versuchen wir seit Jahren Neueinsteiger in der Scheckenzucht vor Schaden zu bewahren und vor unseriösen Hengsthaltern und Verkäufern zu warnen. Leider mit mässigem Erfolg, denn von eben jenem HB2-Hengst, der damals der Vater unseres T-Brand-Fohlens war, gibt es einen Sohn, der ebenfalls im HB2 des Trakehner Verbandes geführt wird. Nach aussen hin steht er auf einer seriösen Deckstelle des westfälischen Landgestütes. Wer dort anruft, erfährt aber, dass er keinesfalls, wie seine Besitzerin die Kunden Glauben machen will, in Staatsdiensten steht und das Landgestüt auch von einer Verbindung zwischen dem Gestüt und dem Hengst nichts wissen will. Er ist dort lediglich im der Deckstelle angegliederten Pensionsstall untergebracht. Auch mit dem Veranlagungstest, den er nicht bestand und der ihm auch nicht ins HB1 geholfen hätte, nachdem sein Vater keine Zuchtzulassung hatte, wird von Besitzerseite geworben und dem interessierten Züchter wird auch lediglich erzählt, der Hengst hätte die HLP abgelegt. Unterstützung erhält diese Hengsthalterin auch von der seriösen Fachzeitschrift ReiterRevue, die im letzten Jahr ein Preisausschreiben startete. 1. Preis: ein Decksprung des Hengstes im Wert von 600 Euro. Wer vermutet bei der Höhe der Decktaxe und der Schirmherrschaft der RR, dass es sich bei diesem Vererber um einen HB2-Hengst handelt? Es wird auch nicht darauf hingewiesen, dass die Fohlen nur ein halbes Papier erhalten. Als ich die ReiterRevue diesbezüglich anschrieb, erhielt ich die Antwort:" Wir wollten mit diesem Preisausschreiben die Zuchtseiten unserer Zeitschrift auch für die Freizeitreiter attraktiv machen." ???

Der absolute Supergau war jedoch die Deckanzeige in den Trakehner Heften, in der der gewillte Züchter nun auch noch erfährt, dass die weiblichen Fohlen dieses Hengstes Hauptstutbuchberechtigt sind. Eine Anfrage unsererseits an den Verband ergab: Dem ist nicht so, aber der Verband hat keinen Einfluss, auf den Inhalt der von Hengsthaltern geschalteten Anzeigen und kann diese auch nicht verhindern oder korrigieren.

So hat diese Hengsthalterin den Freibrief von Verbandsseite, unwissende Züchter zu betrügen. In der Pferdemarkt findet man dann auch immer wieder Verkaufsfohlen aus der Zucht dieser Dame, welche mit Mindestgebot 8.000 Euro inseriert sind. Da die meisten Züchter so viel Geld noch nicht einmal einen gekörten Hengst verkaufen können (es ist kein Geheimnis, dass wir Renate gekört aber ohne HLP für 6000 Euro verkauften), ist es natürlich für viele verlockend, mit diesem Hengst zu züchten, dessen Fohlen so teuer angeboten werden. Dummerweise fragen die wenigsten Züchter nach, ob die Nachkommen des Hengstes auch wirklich verkauft wurden und wenn ja, zu welchem Preis?

Ich kann nur jeden Züchter warnen, denn für 600 Euro Deckgeld oder sogar weniger stehen die meisten gekörten und geprüften Hengste auch zur Verfügung und so die Stute im Hauptstutbuch eines Verbandes eingetragen ist, in dem auch der Hengst die Deckerlaubnis hat, bekommt das Fohlen wirklich ein Papier, das ihm später die Tür zum Hauptstutbuch oder zur Körung öffnet.

In diesem Sinne, fragt nach bevor ihr das Deckgeld bezahlt
Sabine

Coloured-Arabians Offline

Eliteanwärter/in


Beiträge: 202

14.11.2005 16:29
#2 RE: Unseriöse Scheckenzüchter Zitat · Antworten

Das sagt uns doch mal wieder, dass man nicht alles glauben soll, was in Deck-und Verkausanzeigen steht!
Ich kann auch nur beipflichten, dass man sich beim zuständigen Verband über den Hengst zum Decken oder der Eltern des Pferdes erkundigen soll. Dort bekommt man sicher eine ehrliche Antwort.

Wie oft lese ich von beworbenen HB2 Hengsten:
Fohlen bekommen VOLLE Papiere!!!
Na ja irgendwie stimmt das schon, doch diese Nachzucht ist nicht Hauptbuch berechtigt!
So etwas verrät einem der Hengsthalter nur, wenn man explizit nachhakt und der Laie kommt erst gar nicht darauf, nach so etwas zu fragen. Ist also absolut ahnungslos und hat den Schlammassel schneller als er gucken kann.

Grüße
Nicole

Coloured-Arabians
colouredarabians@aol.com
http://www.coloured-arabians.de

Dieter, IG-KLDR MV e.V. ( Gast )
Beiträge:

14.11.2005 16:54
#3 RE: Unseriöse Scheckenzüchter Zitat · Antworten

Stimme im Grunde voll zu, aber...........
nach neuester fn-zuchtverbandsordnung sind HB 2 Hengste
HAUPTABTEILUNG , das setzt voraus, daß Nachkommen dieser
Hengste aus Hstb.Stuten Hauptbuchanspruch haben,je nach Zuchtzielbeschrbg.
(abstmg.-generationen)sogar körfähig sind ,d.h. HB I ,
leider hat sich das noch nicht bei allen Verbänden in deren
ZBO niedergeschlagen,obwohl sie gem.ZVO-FN dazu binnen
12 Monaten verpflichtet waren,(inkraft seit Mai 2004)
BDB IG-KLDR MV
(wat den een sien Uhl, is den annern sien Nachtigall)

Coloured-Arabians Offline

Eliteanwärter/in


Beiträge: 202

14.11.2005 17:33
#4 RE: Unseriöse Scheckenzüchter Zitat · Antworten

nach neuester fn-zuchtverbandsordnung sind HB 2 Hengste
HAUPTABTEILUNG , das setzt voraus, daß Nachkommen dieser
Hengste aus Hstb.Stuten Hauptbuchanspruch haben,je nach Zuchtzielbeschrbg.
(abstmg.-generationen)sogar körfähig sind ,d.h. HB I ,
leider hat sich das noch nicht bei allen Verbänden in deren
ZBO niedergeschlagen,obwohl sie gem.ZVO-FN dazu binnen
12 Monaten verpflichtet waren,(inkraft seit Mai 2004)

Das darf doch jetzt wohl nicht wahr sein, oder ?????????
Wieso schafft man dann die Körung nicht gleich ab?

Coloured-Arabians
colouredarabians@aol.com
http://www.coloured-arabians.de

Dschiny ( gelöscht )
Beiträge:

14.11.2005 17:42
#5 RE: Unseriöse Scheckenzüchter Zitat · Antworten

Schön, dass Dieter schon erklärt hat...
Die meisten, die hier sind, kennen wahrscheinlich die neue ZVO. Ich denke, dadurch kann noch ein ganz schönes Durcheinander hervorgerufen werden. Aber unabhängig davon - ich sehe immer wieder Deckanzeigen mit Decktaxen in Höhe von gerade mal 50,-- Euro und da das Geld bei den meisten knapp ist, werden auch solche Hengste frequentiert. Weiterhin sehe ich insbesondere in der Scheckenzucht dass grosse Problem, dass bunte Pferde (wenn sie denn nicht zu teuer sind) relativ gut zu verkaufen sind. Und das Klientel Freizeitreiter legt kaum Wert auf Papiere. Leider lerne ich auch immer mehr Sportreiter kennen, die zwar mal auf die Abstammung schauen, aber sich nicht wirklich interessieren. Tja, und wenn die Farbe gefragt ist, dann wird halt jede Stute zu xy Hengst gebracht - egal ob es passt oder nicht - Hauptsache bunt. Und der einfarbige Nachwuchs fällt untern Tisch. Farbe gern, aber doch nicht um jeden Preis.
Ich mache keinen Hehl draus, dass Santorino nicht in jedem Verband als HB1 anerkannt wurde. Es ist mir jedoch nicht verständlich, warum andere Hengste gleichen Alters mit der gleichen Lücke im Pedigree als HB1 anerkannt werden und nur dies bei Santorino bemängelt wurde. Nichts desto trotz, schicke ich auch Stuten ungedeckt nach Hause, wenn es nicht passt. Es gibt so viele gute und bezahlbare Hengste, dass nicht irgendwelcher Mischmasch produziert werden muß. Und warum nicht mit einer bunten Stute zu einem einfarbigen Hengst (wenn sie denn angenommen wird)
Ein gutes Pferd hat keine Farbe!
Rony

Dieter, IG-KLDR MV e.V. ( Gast )
Beiträge:

14.11.2005 18:22
#6 RE: Unseriöse Scheckenzüchter Zitat · Antworten
KÖRUNG ABSCHAFFEN ???
Den TZG nach ist der Körzwang seit 1991 aufgehoben,
die Verbände dürfen aber zusätzliche Anforderungen (höhere)stellen,
die schaffen schon die Körung allein deshalb nicht ab, weil sie
dann prompt pleite wären(reine Geldbeschaffung)
natürlich unter dem seriösen Deckmantel der höchsten Selektionsstufe !
Dennoch führt der Weg in eine erkennbare Sackgasse (Rassetyp.Vielfalt wird wegselektiert)
Dschiny hat die heutige Marktsituation schon recht deutlich dargestellt.
Wir alle müssen uns da anpassen u.etwas umdenken und das fällt schwer..........
Trotzdem gehts weiter,wie immer im Leben......
BDB IG-KLDR MV
(wat den een sien Uhl, is den annern sien Nachtigall)

greenhorn Offline

Staatsprämie

Beiträge: 769

14.11.2005 19:37
#7 RE: Unseriöse Scheckenzüchter Zitat · Antworten

tja der Araberverband hat ja vorgemacht wie es geht und wohin es führt wenn jeder Hengst mit dem erforderlichen Pedigree eingetragen werden muss und wird. Ich kenne Hengste die bei dieser Körung eine 2 !! für Korrektheit bekommen haben und trotzdem fleissig decken . Und die Fohlen kosten dann halt ein paar Mark weniger wen stört das schon ?? Außer den Züchtern die ihre Hengste für gutes Geld auch noch prüfen lassen und mit wirklich guten Stuten züchten und vom Käufer dann gesagt bekommen das sie beim Züchter xy ein Pferd in derselben Rasse und Farbe ja schon für die Hälfte angeboten bekommen. Wenn sie denn mal zu beiden fahren würden und vergleichen wüssten viele ja schon warum. Aber meist fahren die Leute gar nicht erst.
Also ich denke ehrlich gesagt das wir einen gewaltigen Zuwachs an HB2 Hengsten in den nächsten Jahren haben werden. Ich prophezeie einen Zuwachs von annährend 100 % in den nächsten 3 Jahren, solange wird es nämlich wahrscheinlich dauern bis es sich rumgesprochen hat das man sich die HLP sparen kann und trotzdem ein volles Papier bekommt und die Nachkommen ja direkt wieder aufsteigen können.

Dieter, IG-KLDR MV e.V. ( Gast )
Beiträge:

14.11.2005 19:49
#8 RE: Unseriöse Scheckenzüchter Zitat · Antworten
Wer will denn verhindern,daß die Verbände die Regeln nicht ändern?
Solange die Verbände nichts tun,weil ihnen die Züchter nicht in den Ar......h treten,
denken ,solln se doch,einer mehr o.weniger,das kratzt uns nicht,..... würden 100 Mitglieder
aufeinmal abspringen würde es schon kratzen.......aber so ??
Unser PSB MV will ja auch mal kören und Hengstbuch zwei,da ist was zu machen,
nämlich ganz einfach: Beschluß der Mitgliederversammlung,HLP-30Tg.für HB II Hengste!!!
Schon wäre ein Teil der Anreize flöten.......
Hab ich schon länger auf der Liste..
BDB IG-KLDR MV
(wat den een sien Uhl, is den annern sien Nachtigall)

forsthof-antaris Offline

Forum-Verdienstkreuz Bronce


Beiträge: 1.351

14.11.2005 23:13
#9 RE: Unseriöse Scheckenzüchter Zitat · Antworten

Danke für Eure Beiträge. Ich sehe, hier ist wieder mal ein Thema auf den Tisch gekommen, wo von "oben" entschieden wurde ... aber nicht unbedingt im Sinne der Züchter und HB1-Hengsthalter. Manchmal denke ich wirklich, ob die wohl vorher über die Konsequenzen nachdenken oder nach dem Motto: Alles neu macht der Mai, einfach mal wieder eine Änderung einbringen und mal Kucken was passiert. Also zumindest herrscht nun noch mehr Wirrnis bei den zuchteinsteigern, die aus der Vielzahl von Hengsten die Qual der Wahl haben und das muss nicht nur unbedingt HB1 oder 2 betreffen, sondern fängt schon da an, wo ein Hengst nur für das Zuchtbuch Pinto oder eben auch für das Zuchtbuch Deutsches Reitpferd/ Kleines Deutsches Reitpferd beim ZfDP eingetragen ist. Die wenigsten Züchter wissen, was die Konsequenz ist, wenn ein Fohlen aus einer Zuchtbuch Pinto-Anpaarung einfarbig wird - es wird als Pinto rezessiv geführt. Soviel zur Verbreitung von Zuchtchaos. Wohl dem der der Zucht in den Landeszuchtverbänden fröhnt, denn meines Wissens gibt es in Holstein (nicht PSB) oder Oldenburg keine Hengste im HB2, oder irre ich?
Jedenfalls denke ich wirklich, dass zum Züchten nun mal um eine vage Aussage zur Vererbung machen zu können, zumindest die Generationen im Schein annähernd voll sein sollten, denn wenn es bereits beim Muttervater hapert, kann man doch nicht wirklich von Zucht sprechen, denn Züchten heisst,(aufgemerkt!) in Generationen zu denken. Aber wenn keine Generationen da sind ...???
Zu Deinem Vorschlag, Dieter:
Ich teile Deine Meinung normalerweise ausnahmslos, aber mit einem 30-Tage Test denke ich, ist die Kuh nicht vom Eis. Denn selbst wenn so ein vielleicht sogar krummbeiniges Kind der Liebe einer Hstb-Stute und einem HB2-Hengst unbeschadet durch die Prüfung stolpert, sollte ihn das noch nicht berechtigen sich weiterzugeben. Es gibt eine Menge sportlich sehr erfolgreicher Wallache, bei denen trotz ihrer nicht in Frage stehenden Leistung als Reitpferd, eine Karriere als Deckhengst vielleicht eher fragwürdig gewesen wäre, denn Platzierungen auf Turnieren sind nicht gleichbedeutend mit positiver Vererbung. An die Erfolge ihrer Mutter Halla konnte keines ihrer Nachkommen anknüpfen. Sie war ein Züchterisches Endprodukt zwischen einer französischen Beutestute, von der man die Abstammung nicht kannte und einem Traberhengst. Ihre Genialität traf auf den richtigen Reiter, der die "irre Ziege" (o-Ton H.G.Winkler) zu führen vermochte, aber als Zuchtstute war sie ein unberechenbarer Faktor.

Ohne Dir Honig um den Bart schmieren zu wollen, wer Trakehner züchtet oder auf Trakehner Basis anpaart, der schätzt doch vor allem die durchgezüchteten alten Stutenfamilien die man so ziemlich mit allem verpaaren kann und es kommt nie etwas Schlechtes dabei raus. Mein Tuareg-Fohlen kaufte ich am Telefon, denn aufgrund seiner Abstammung wusste ich, dass ich ein nervenstarkes und leistungsbereites Pferd bezahlt hatte, das aufgrund der mütterlichen Abstammung über Hohenstein/ Argument und die Fam. d. Preußenfahne für Rittigkeit stand, aber auch seinen eigenen Kopf hat, gegen den man mit Druck nicht ankommt. Aber wenn man diese Sorte auf seiner Seite hat ... nur Fliegen ist schöner. So war mir Dein Tuareg-Sohn Henryk auf Anhieb sympathisch und als Radom-Fan hat er mich überzeugt. Allerdings hat jedes Pferd auch eine Mutter. Und bei Henryk stimmt eben auch die und macht ihn zu einem relativ sicheren Vererber für Rittigkeit und Leistungsbereitschaft. Ich schätze jedoch, dass er ein Pferd ist, das mitdenkt. Manchmal ist das hinderlich, aber die Erfolge im Busch zeigen, hier ist ein entscheidungsfreudiges Pferd gefragt, das auch schon mal vorausspringt. So genug der Schleimerei und Analysen, denn ein Faktor, unabhängig von der Veranlagung ist sicher auch die Haltung und der passende Beritt. Wenn aber alles passt, ist das Risiko deutlich geringer, aufs falsche Pferd gesetzt zu haben. Und das ist Zucht.

Der finanzielle Aspekt, der den HB2-Hengsthalter abhalten soll, seinen Hengst mit einem 30-Tage -Test salonfähig zu machen, möchte ich nach meinen Erfahrungen mit Scheckenvermehrern in etwa so formulieren: Manche machen sich erst dann Gedanken darum, wie die Rechnung bezahlt wird, wenn die dritte Mahnung auf dem Tisch liegt und dann ist der Hengst längst wieder zuhause oder glaubt hier irgend jemand, dass diejenigen Hengste für die bis zur Abschlussprüfung nicht bezahlt wurde, nicht am Test teilnehmen dürfen? Zufällig weiß ich von einem Hengstleistungsprüfungsanstaltsmitarbeiter (was für ein Wort), dass selbst namhafte Hengsthalter sich bei der Bezahlung gerne öfter um die längst überfällige Überweisung bitten lassen und trotzdem einen Siegerhengst feiern dürfen.
Also dann, Prost und in diesem Sinne
Sabine

Locke 51 ( Gast )
Beiträge:

19.12.2005 12:08
#10 RE: Unseriöse Scheckenzüchter Zitat · Antworten


Hallo, find ich echt lobenswert, die gute Absicht Zuchtneulinge über dieses "Geschäft" ehrlich aufzuklären, aber wir können sie nicht alle "retten"!
Seit ich die Scheck-Szene beobachte (ca.15 Jahre) hat die Anzahl der ahnungslosen Neulinge und der Hengsthalter und/oder Züchter, die gerade diese Leute "über's Ohr hauen", in der letzten Zeit weder zu noch abgenommen.
Allerdings sollten solche Leute, die (nett ausgedrückt) die Wahrheit verschweigen oder beschönigen sich darüber im Klaren sein, dass dieses Verhalten sicherlich nicht ihren "guten Ruf" fördert
und
"man sieht sich immer zweimal"!
Prozentual gesehen wird das sicherlich auch weiterhin so bleiben, ohne dass der Einzelne wirklich etwas daran ändern könnte.
Nichts desto trotz:
Aufklärung ist mit die beste Zuchtarbeit, die man leisten kann !!!!!!

Seit den Anfängen der Pintozucht in Deutschland hat sich auch schon vieles zum Positiven hin geändert z.B. die immense Verbesserung einzelner Zucht-Typen wie der Pinto-Warmbluttyp! Die Leute, die schon länger dabei sind haben sich Gott sei Dank inzwischen schlau gemacht und züchten mit alten und bewährten Zuchtlinien, in die auch immer wieder die besten Einfarbigen einbezogen werden müssen!
Denn nur wer das Beste nimmt geht den kürzesten Weg zum Erfolg, nämlich der stetigen Verbesserung der Rasse, nicht nur deren Vermehrung.

So, das soll erstmal reichen!
Allen eine schöne Weihnacht und ein gutes, neues Jahr mit besten Zuchterfolgen!
(bin übrigens neu bei Euch!)
Locke51

Dieter, IG-KLDR MV e.V. ( Gast )
Beiträge:

19.12.2005 12:41
#11 RE: Unseriöse Scheckenzüchter Zitat · Antworten

hallo locke51,auch als "neuling" hier im forum bist du uns willkommen.
zumal du offenbar auch was "zu sagen" hast.(meine damit die ernsthaftigkeit unserer beiträge)
sicher können wir alle nicht die be-bzw.er-kannten probleme lösen......dies wollen sich
offensichtlich die fn-verbände für sich vorbehalten....(bezweifle deren berechtigung)
jeder von uns aber kann zumindest im rahmen seiner möglichkeiten und überzeugung/interessen
ein gutes teil dazu beitragen,daß sich in den köpfen was ändert.
allem und jedem gerecht zu werden halte ich allerdings für unmöglich.
allein der wille,die bereitschaft und entsprechendes handeln,zählen.....
trotzdem werden auch die "unseriösen" nicht aussterben,menschen mit geldgier hat es zu
jeder zeit gegeben und auch diese wachsen generationsweise nach..gewissen kennen sie ohnehin nicht.
du hast recht, wir können nicht alle "retten", aber......schadensbegrenzung betreiben,
hin und wieder zahlt es sich sogar aus....

mfg.dieter


IG-KLDR Forum:http://60932.homepagemodules.de
diese adresse sollte man sich merken!

Frodero Offline

Bundeschampion/ess

Beiträge: 198

12.08.2008 09:58
#12 RE: Unseriöse Scheckenzüchter Zitat · Antworten

Hat zwar nicht direkt mit den vorhergehenden Beiträgen zu tun, betrifft aber auch die "Machenschaften" unseriöser Züchter.

Ich besitze seit kurzem ein junges Pintostütchen. Ich hatte mich etwas gewundert, dass sie eher dünn war, hab das allerdings darauf geschoben, dass sie noch im Wachstum ist. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass sie hochgradig verwurmt ist. Ich wage zu behaupten, dass sie bisher noch nie entwurmt worden ist.

Ich frage mich, warum züchtet jemand Pferde, um sich dann nicht angemessen um die Fohlen zu kümmern? Gerade so junge Pferde sollten mehrmals entwurmt werden... und trotzdem wird hier geschlampt.

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amaretto ( gelöscht )
Beiträge:

16.08.2008 11:17
#13 RE: Unseriöse Scheckenzüchter Zitat · Antworten

Da stimme ich dir zu....aber-am schlimmsten finde ich die unwissenheit vieler Leute die Ihrem Pferd/Fohlen eigentlich nur gutes wollen und Ihrem jungen Pferd oder Fohlen welche ja sowieso noch häufiger entwurmt werden müssen-maximal 2 mal jährlich eine Wurmkur reindrücken....meist dann auch erst wenn der typische Waurmbauch schon Kugelrund ist und das Pferdchen ansonsten ziemlich klapperdürr auf der Weide steht...nur leider hilft eine normale Wurmkur(noch dosiert auf maximal 200 kg-man will dem Pferdchen ja nicht soviel Chemie verabreichen) sogutwie garnichts.Und leider gibt es bestimmte Wurmarten die erstmal in Überzahl vertreten erheblichen Schaden am Pferd anrichten der nicht wieder gutzumachen ist-alen voran Wachstumsschwierigkeiten,Kolik usw....

Blue Eye's ( gelöscht )
Beiträge:

18.08.2008 12:12
#14 RE: Unseriöse Scheckenzüchter Zitat · Antworten


Kenne ich auch. Leidvoll selbst erfahren.
Hatte zwei Halbgeschwister von ner`Züchterin
gekauft. Stute habe ich noch.
Züchterin meinte damals bei der Übergabe der
Fohlen, dass beide mehr "wie genung"(?) entwurmt
seien und ich blos nichts mehr geben dürfe.
Keine 4 Tage später stand ich vor der Box des
Hengstchens und dachte mir noch so, der hat aber
einen komischen dicken Bauch und die Rippen sind
zu sehen. Der wird doch wohl nicht Würmer haben...
Naja, beim Misten "fand" ich dann einen
der Übeltäter. Pfui wahr dat fies. Dachte erst
es sei ein ausgebleichter Regenwurm. Hatte das
"Ding" auch noch angefasst. Kannte bis dato
Würmer beim Pferd nur aus den Büchern, aber live?
Sofort TA angerufen und die erste Wurmkur mit
24 Stunden überwachung verabreicht. Das Hengstchen
war so verwurmt, dass es 1. zu einer Kolik, bzw.
durch die Würmer eine Verstopfung hätte geben können,
oder, 2. durch das Massive absterben der Würmer zu
einer "Leichenvergiftung" geführt hätte.
Die nächsten Tag war ich damit beschäftigt, wirklich
Eimerweise die großen Spulwürmer auf den Mist zu bringen...
Die nächste Kur bekamen sie dann 14 Tage später und dann
noch mal 6 Wochen später.
Unter ausreichend entwurmt verstand die Züchterin,
eine Wurmpaste, einmalig auf 5 Fohlen zu Verteilen, UND
an einen Jährlingshengst.

Bis zu einem Jahr, teilen sich bei mir zwei, eine
Tube. Bzw., ich gebe die Hälfte. Geben kann man aber
auch eine ganze Tube ohne Bedenken.

Das Stutfohlen bekam damals jedesmal eine ganze und
der Jährlingshengst zwei Tuben.

lg sille

Nadja Offline

Staatsprämie

Beiträge: 963

03.09.2008 15:00
#15 RE: Unseriöse Scheckenzüchter Zitat · Antworten

Bei der Gabe von Wurmkuren sollte man vorsichtig sein waseine Überdosierung an geht. Immer nach Gewicht geben. Die inzige Ausnahme ist die erste Wurmkur (innerhalb 14 Tage nach Geburt), da kann aufgrund der Darmdurchgängigkeit einemalig eine ganze Tube Panacur oder Banminth gefahrlos egeben werden. Danach können Überdosierungen tödlich enden. Htten so einen Fall in der Klinik. Fohlen vergiftet durch Wurmkur.

Also! Beschreibung beachten und ggf. lieber mal den TA genau fragen.

LG Nadja

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