Das Pferd - im Spiel und Gleichklang der Elemente
Erde- Scholle des Lebens
In dir eingebettet ruht das Samenkorn
ehe es sich emporreckt
Zum Keim gereift
der Sonne entgegen
um mit seiner Lebendigkeit
den Schöpfer zu preisen
Erde-
Schoß des Lebens
In ihr ruht der Samen des Lebens
Aus ihr heraus wächst das Leben
Erde trägt - Erde ist das Fundament des Lebens
Erdenpferd
Du dessen Wurzeln Dir
Den Halt geben in der Erde
Der du verbunden bist
Mit dem ewigen Kreis des Wachsens
Du bist der Auserkorene
Deine Hufe schlagen den Trommelwirbel im Staub der Erde
Und dein Wiehern soll die Fanfare sein
Die deinen Siegeszug begleitet
Luft-
Atem des Windes
Alles mit sich tragend
Vor sich her treibend
Frischer Wind- Veränderung
Luft-
Säuselnder Wind
Die Erde sanft streichelnde
unsichtbare Hand
Anhebend zum tanzenden Sturm
der gleich einem Kind
Blätter und Sand
zu seinen Spielgefährten macht
Luftpferd
wie Pegasus
dessen Flügel ihn in die Wolken tragen
so sollst Du mit den Elementen spielen
Möge die Luft dein Freund sein
dich im Aufwind tragen
so dass Du dich lösen kannst
Von der Schwere der Erde
um grenzenlos frei zum Himmel zu streben
Windpferd
Du bist der Einzigartige –
Du bist der Wind, wenn er zum Sturm sich erhebt
Blätter von den Bäumen pflückend
Dein Sog spielt mit der Erde
und tanzt mit dem Sand
Vor deinem Atem weicht das Wasser und das Feuer
Deine wirbelnde Kraft macht Dich zum König der Elemente –
und doch säuselnder Freund
dessen Hauch meine Haut streichelt
bist du einer von ihnen
Feuer-
Glut der Erde
Funke in der Weite des Universums
Lodernde, sprühende, züngelnde- ungezügelte Kraft
Feuer-
Explosion
Eruption
vom Zorn der Götter entfacht
lecken Flammenzungen
an glühendem Gestein
Aus dem Innersten der Erde
Von urwüchsiger Kraft geschleudert
Ausgespieen
vom Rachen des Vulkans
ans Licht
um zu versteinern
als Mahnmal für die Ewigkeit
Feuerpferd
Agni, selbst der Feuergott hat dich erschaffen
Im goldenen Licht der Sonne bist du geboren
Du bist der Sohn des flammenden Elementes
Niemand kennt dein brennendes Verlangen
Nichts zügelt dein überschäumendes Temperament
Im Rausch der Geschwindigkeit
Pocht das Blut heiß in deinen Adern
Glutrot blähen sich deine Nüstern,
wenn gierig du den Atem der Lüfte trinkst
Gleich Flammenzungen umschmeichelt deine Mähne
Den stolz geschwungenen Hals
Der Wind spielt mit deinem Schweif
Der einer brennenden Fahne gleich im Sturme weht
von kupfernem Glanz übergossen
ist dein seidenes Fell
wenn das Abendrot es streichelt
Wasser-
Spiegel des Himmels
Tanz mit den Wellen
In sprühender Gischt
Und leise im Rauschen der Flut
Locken dich Neptuns Jungfrauen zum Spiel mit der Urkraft
Dieses Deines Elementes
Wasser -
Bächlein
Munter plätschernd findest du den Weg
Forellen spielen in deiner kristallenen Klarheit
Murmelnd rollst du über dein Bett von Kieselsteinen
Auf deinem Weg zum
Fluss
Träge fließt du heute vorbei an den Ufern
die vorwitzigen Gräser streichelnd
Reißend ist deine Strömung schon morgen
die Zweige an den Gestaden pflückst du
und trägst sie mit dir fort zum
Meer
Im Lauf der Gezeiten kommst und gehst Du
Trägst Schaumkronen auf deinen Wellen
Wenn der Wind mit dir tanzt
Wenn deine Gischt den Strand leckt
streust du Salz in den Sand
Es sind die Tränen der Engel
Jede von ihnen geweint über die Menschen
Die dein Wasser auf immer salzig schmecken lassen
Wasserpferde
Seepferdchen
Meerpferdchen
Spielst du mit den Wellen
Seepferdchen
Meerpferdchen
Mit den Wasserfällen
Seepferdchen
Meerpferdchen
Mit den Wasserpflanzen
Seepferdchen
Meerpferdchen
Kann man herrlich tanzen
Seepferdchen
Meerpferdchen
Tauchen in den Fluten
Seepferdchen
Meerpferdchen
Hengste und auch Stuten
Kristallpferd - für meinen Hengst Brave Heart
Wie ein klarer Kristall
von tiefer, unergründlicher
Reinheit
Klarheit
Bist du geboren worden
im Dunkel des Felsens
in dem du dem Tag harrtest
um das Licht in dir aufzunehmen
in dem du dem Tag harrtest
an dem du dein göttliches Leuchten
an dem du dein überirdisches Strahlen
hinausschickst
an die, die sehenden Auges sind
Es ist der Tag
an dem du kostbarer Kristall die Sonne triffst
Shetlandpony
Sprühendes Leben – Freude erwacht
Feuerfunke im Auge entfacht
Löwenmut und Stolz im Blick
Wacher Geist – Kennt jeden Trick
Flink fliegende Hufe
Sand stiebt auf
Kein Hindernis bremst seinen Lauf
Von einer Insel, umgeben von Meer
Kamen deine Ahnen her
Die Herzen der Kinder, die du auf deinem Rücken getragen
Werden immer Dir zu Ehren höher schlagen
Abschied von Anuschka 24.April.1986 – 26.Juli.04
Es ist nicht, dass du nicht mehr da bist
Aber es ist, dass du nicht mehr wiederkommst
Es ist nicht, dass wir nicht mehr gemeinsam Lebensreisen
Aber es ist, dass du am Ziel bist und ich dich nicht mehr erreichen kann
Es ist nicht, dass mich dein Wiehern nicht mehr ruft
Aber es ist, dass dein Schweigen ewig ist
Es ist nicht, dass meine Hand dein Fell nicht mehr berühren wird
Aber es ist, dass meine Hand, suchend nach dir ins Leere greift
Es ist nicht, dass ich deinen warmen Atem auf meiner Haut nicht mehr fühle
Aber es ist, dass dein letzter Hauch davongetragen wurde, mit dem Wind
Es ist nicht, dass dein Platz in meinem Herzen leer ist – er bleibt dir für immer
Aber es ist, weiße Freundin, das Herz mir schwer wenn ich an dich denke
Für Herba 18. Mai 1987 - 16. März 2004
Du hast aufgehört zu atmen
Einfach so
Und mir
Fassungslos
Hoffnungslos
Machtlos
Trostlos
Bleibt nichts
Nur die Tränen um dich
Die Trauer
Die Leere
Die Erinnerungen
Du hast aufgehört zu leben
Einfach so liegst du
vor mir
Bewegungslos
Leblos
Atemlos
Und ich bitte unseren Schöpfer
Dich zu wecken
Mich zu wecken
Aus der Dunkelheit des Traumes
aus dem es kein Erwachen gibt
Du hast aufgehört bei mir zu sein
Einfach so ist Stille um mich
In mir ist
Traurigkeit
Verständnislosigkeit
Mutlosigkeit
und der Schmerz greift nach meinem Herzen
mit eiskalter Hand -
mit eiskalter Hand
Hat er dich zu sich geholt
Der Leben schenkt und Leben nimmt
Ich kann nicht aufhören dich
in meinem Herzen zu tragen
Einfach so
Ich rufe deinen Namen
Er verhallt
in der Unendlichkeit der Ewigkeit
Aber wenn die Nebel der Trauer sich lichten
und die Sterne der Zuversicht mit ihrem Leuchten die Finsternis der Verzweiflung
in mir
durchbrechen
Weiß ich ganz sicher
Dort hinter dem Horizont
Wo der Himmel die Erde und das Meer berührt
Werden wir uns wieder begegnen
Irgendwann mein unvergessliches Mädchen irgendwann ...
In Memoriam Sambuco B 08. Juni 1987 – 04. Juli 2001
An einen einzigartigen Freund
Wie still es scheint-
Jetzt da niemals mehr dein Wiehern Fanfaren gleich
laut und fordernd wird erklingen
und niemals mehr
deine Hufe Trommelwirbel auf die staubige Erde schlagen
Wie leer es scheint –
Jetzt da niemals mehr dein Blick dem meinen wird begegnen
aus deinem dunklen großen Auge
und niemals mehr deine Lippen zart meine Hand erforschen
wohl wissend: es wartet ein Geschenk an dich darin
Wie sinnlos es scheint-
Jetzt da du
der sieggewohnte Kämpfer verloren hast
und dich der Macht des Todes beugen musstest
der dir Erlösung schenkte von Qual und Schmerz
Wie dunkel es scheint-
Jetzt da dein Lebenslicht erloschen ist
Schutzhelfer
Könnt´ immer ich behüten dich
Ich will es gerne tun
Könnt immer ich beschützen dich
Ich find ein Weg dafür
Doch in begrenzter Zeit und Raum
Ist hier die Macht mir nicht gegeben
So bleibt mir nur für dich zu beten
Und bang und still zu hoffen
Dass unser Schöpfer mich erhört
Und achtet auf dein Pferdeleben
Faszination
Was ist es was mich fasziniert
An dir
Mein wohl bekannter
und doch
manchmal so fremder Freund
so stolz und sanft, so treu und frei, so unbezwungen und ergeben
steckst du so voll von Gegensätzen
Gleichwohl ist es gerade das
Was mich so fasziniert
an Dir
Freiflug
Berührt dein Huf noch Mutter Erde
Wenn im Galopp dein Leib sich streckt
Sind nicht Flügel es
die dich fort tragen
so leicht und frei von Zeit und Raum
Oh Freund
den glühend ich beneide
um diese einzigart´ge Gabe
sich losgelöst von dieser Welt
dem Universum greifbar nah
im Rausch von Schnelligkeit zu fliehen
vom hier
Oh Freund
wenn ich dich einmal bitten dürfte
Oh Freund
dann nimm mich einmal mit
Lass einmal mich dich bis zum Horizont begleiten
Gewähre mir nur einen Ritt
Pferdesklaven
In Kriege seid ihr für Menschen gezogen
Keiner hat euch gefragt
Ob ihr das wollt
Die Ackerfurchen habt ihr für Menschen gepflügt
Keiner hat euch gefragt
Ob ihr das wollt
Olympiaden habt ihr für Menschen gewonnen
Keiner hat euch gefragt
Ob ihr das wollt
Wehrlose Sklaven seid ihr für Menschen gewesen
Keiner hat euch gefragt
Ob ihr das wollt
Doch manchmal seid dem Menschen ihr auch Freund geworden
Einem der euch fragt
Der euch um eure Freundschaft bittet
Und fragt
Ob ihr das wollt
Pferdekind
Pferdekind
Jetzt bist du angekommen
Ein nasses Bündel im goldnen Stroh
Noch bist du ganz benommen
Doch lebst und atmest du und wir sind froh
In stummer Ehrfurcht vor dem Leben
Bestaunen wir, weil Wunder eben
So wunderbar und selten sind
dich das neugeborne Pferdekind
Pferdekind
Du bist perfekt
Mama gibt auch auf dich acht
Hat dein Fohlenfell ganz trocken schon geleckt
Mit ihren Nüstern schubst sie zart und sacht
Ins Abenteuer Leben dich
Sie lockt dich voller Zärtlichkeit- vielleicht auch stolz auf sich
Sorgt sich wie alle Mütter sind
Um dich ihr wunderschönes Pferdekind
Pferdekind
bald bist du groß
denn viel zu schnell vergeht die Zeit
noch trinkst du Milch aus Mutters Schoß
weißt nichts von Peitsche, Sporn und Leid
und wenn ein Wunsch mir würd´ gewährt
so bitte ich für dich mein Pferd
dass der Himmel stets zu behüten immer Wege find
für dich mein lebensfrohes Pferdekind
Pferdekind
Gern würde ich
Meine Hände schützend über dich für immer legen
Doch irgendwann da trennen sich
Auch Freunde und gehen auf verschiednen Wegen
Dann mögen es stets gute Hände sein
Die streicheln dir dein Seidenfell und führen die Zügel fein
bereit dich zu verstehen, zu verzeihen und zu lieben sind
dich ihr einzigartiges Pferdekind
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Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterläßt
Antoine De Saint-Exupéry