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Dieses Thema hat 5 Antworten
und wurde 668 mal aufgerufen
 Fragen und Diskussionsbeiträge zum Thema Pferdehaltung
Indira Offline

Landeschampion/ess

Beiträge: 98

08.09.2010 10:38
Der Alltag eines Boxenpferdes Zitat · Antworten

Ich habe in der SuFu diesen Text noch nicht gefunden, deshalb stelle ich ihn hier rein...

Ein wirklich lehrreicher Text, der verdeutlicht, was man seinem Pferd mit 24h Boxenhaltung antut!

Als Vergleich wird oft der Mensch genommen: Würdet ihr gerne auf engstem Raum eingeschlossen sein und nur zur Arbeit "fregelassen" werden? Ich glaube so schlecht geht es noch nichtmal den Gefangenen im Gefängnis

Ich hoffe der Text regt den ein oder anderen zum Nachdenken an!

Mich persönlich macht er sehr traurig



Ein langer Tag
****************

24 Stunden im Tag des Fluchttiers Pferd, das
in einer Box aufbewahrt wird

5.30 Uhr. Dösen. Mein rechter Nachbar steht
auf und schüttelt sich. Stehen. Kurze
Begrüßung mit den Nüstern durch die
Gitterstäbe. Im Kreis herumgehen. Stehen.
Meine linke Nachbarin liegt noch auf der
Seite und schläft. Stehen. Es ist dunkel. Im
Kreis herumgehen. Stehen. Jetzt fängt auch
sie an aufzuwachen und schaubt dabei laut.
Stehen. Lauschen.

7.30 Uhr. Stehen. Scharren. Das Licht ist
jetzt an. Stehen. Lauschen. Der Hafer ist
bereits gefressen. Stehen. Unruhe im Stall.
Im Kreis herumgehen. Das Fenster ist so hoch
angebracht, daß ich nur den Himmel sehen
kann. Wenigstens haben sie es letzte Woche
saubergemacht, vorher konnte ich gar nichts
mehr sehen. Stehen. Wir warten auf das Heu.
Scharren. Aber erst wird der Mist entfernt.
Stehen. Boxentür auf, der Stallmensch drückt
mich zur Seite, Mist wird weggenommen,
Boxentür zu. Drei Schritte vor, drei zur
Seite, kurzes Drohen gegen den Nachbarn.
Stehen. Warten. Scharren. Gegen die Tür
schlagen, nochmals dem Nachbarn drohen.
Stehen. Boxentür auf, das Heu wird
hineingeworfen, Boxentür zu. Fressen.

9.30 Uhr. Stehen. Das Heu ist weggefressen.
Stehen. Von oben fällt Stroh herunter. Es
staubt. Der Stallmensch hat beim rechten
Nachbarn Stroh hineingeschüttet. Hustenreiz.
Stehen. Draußen ist der Himmel klar, es muß
sehr kalt sein. Stehen. Hier ist es warm,
und
ich trage eine Decke. Stehen. Neulich haben
sie mein Fell kurzgeschoren. Stehen. Der
Stallmensch fegt die Stallgasse. Es staubt.
Stehen. Mein Gegenüber schaukelt immer noch
von einem Bein auf das andere. Stehen. Im
Kreis herumgehen. Stehen. Lauschen. Dösen.

11.30 Uhr. Stehen. MIt dem Kopf nicken.
Gegen
die Boxentür schlagen. Der Besitzer meiner
linken Nachbarin ist gekommen und hat sie
herausgeführt. Stehen. Mein rechter Nachbar
knabbert etwas Stroh. Stehen. Ich stehe auf
Torf und bekomme kein Stroh. Einmal im Kreis
herumgehen, der Nachbarin hinterherwiehern,
sie antwortet nicht. Stehen. Lauschen. Jetzt
sind mehr Menschen im Stall, die mit ihren
Pferden an mir vorbeilaufen. Hin und her
gehen. Stehen. Warten auf die nächste
Mahlzeit. Unruhe. Scharren. Nochmals
wiehern.

13.30 Uhr.Stehen. Es gab Hafer und wieder
etwas Heu. Alles aufgefressen. Stehen. Der
Stallmensch hat wieder die Stallgasse
gefegt.
Es hat gestaubt. Die Nachbarin ist längst
wieder da. Sie hat sich, als sie wiederkam,
in der Box gewälzt, aber dabei sind ihre
Füße
immer gegen die Wand geschlagen. Einmal wäre
ich dabei fast nicht mehr hochgekommen,
seitdem wälze ich mich hier drinnen nicht
mehr. Stehen. Kurzes Beschnuppern durch die
Gitterstäbe. Stehen. Es ist nun kein Mensch
mehr im Stall. Stehen. Dösen.

15.30 Uhr. Stehen. Warte auf meine
Besitzerin. Im Kreis gehen. Stehen.
Lauschen.
Immer mehr Menschen kommen jetzt. Stehen.
Wieder werden Pferde an mir vorbeigeführt.
Im
Kreis gehen. Stehen. Die Gitterstäbe
behindern die Sicht. Stehen. Auf die Weide
komme ich nicht mehr. Stehen. Draußen ist
der
Himmel jetzt trüb. Stehen. Hunde laufen in
der Stallgasse herum. Zwei spielen
miteinander. Stehen. Im Kreis herumgehen.
Stehen.

17.30 Uhr. Stehen. Meine Besitzerin war
immer
noch nicht da. Stehen. Lauschen. Mein
rechter
Nachbar ist jetzt fort, hinterherwiehern.
Stehen. Kurzes Beschnuppern mit der anderen
Nachbarin. Im Kreis gehen. MIt dem Wasser in
der Tränke herumpanschen. Stehen. Bald muß
es
wieder etwas zu fressen geben. Unruhe.
Herumgehen. Scharren. Stehen. Lauschen.

19.30 Uhr. Fressen. Meine Besitzerin war da,
hat mich geputzt und in der Halle geritten.
Es war staubig, und ich mußte mehrfach
husten. Daführ habe ich aber andere Pferde
ohne Gitterstäbe gesehen, zwei sogar begrüßt
und beschnuppert. Ansonsten mußte ich immer
im Kreis herumlaufen. Habe nicht immer
verstanden, was sie von mir wollte, das
machte sie ungeduldig. Wenn sie nicht auf
mir
sitzt, ist sie freundlicher, streichelt
mich,
redet mit mir und hat immer etwas Leckeres
dabei. Das Herumlaufen hat mich angestrengt,
so daß meine kurzen Haare völlig
naßgeschwitzt waren. Sie hat mich dann unter
ein Gerät gestellt, welches sehr viel Wärme
abgibt, und ich trocknete schnell. Stehen.
Die Stallkatzen haben sich dazugehockt. Als
ich wiederkam, war schon Hafer und Heu da.
Dem Nachbarn kurz drohen. Fressen.

21.30 Uhr. Stehen. Mit dem Kopf nicken. Es
sind immer noch Menschen im Stall, aber
weniger. Stehen. Es ist alles aufgefressen.
Etwas hin und hergehen. Stehen. Die
Nachbarin
durch die Gitterstäbe beschnuppern. Ein
Mensch kommt vorbei und gibt jedem eine
Möhre. Stehen. Dösen.

23.30 Uhr. Dösen. Es ist dunkel. Ein paar
Pferde rascheln mit ihrem Stroh. Stehen.
Einige haben sich hingelegt. Im Kreis gehen.
Stehen. Dösen.

1.30 Uhr. Dösen. Ein paar Ratten laufen auf
den Gitterstäben. Stehen. Strohgeraschel.
Dösen.

3.30 Uhr. Habe mich hingelegt. Schlafen.
Dösen. Die Luft ist schlecht hier am Boden.
Dösen. Schlafen.

5.30 Uhr. Stehen. Lauschen. Im Kreis gehen.
Stehen

Cassy Offline



Beiträge: 14

08.09.2010 11:55
#2 RE: Der Alltag eines Boxenpferdes Zitat · Antworten

SEHR traurig, aber wahr!
Ich tue das meinem Pferd nie wieder an! Schlimm sowas!

Artax Offline

Staatsprämienanwärter/in


Beiträge: 511

08.09.2010 15:06
#3 RE: Der Alltag eines Boxenpferdes Zitat · Antworten

Mir tun diese Pferde total leid. Für mein Pferd käme das nicht in Frage. Sie kennt, seit sie bei mir ist, nur Offenstall und im Sommer draußen zu sein. Auch bei ihrem Züchter war sie viel draußen. Als Kind war das normal, dass Pferde in Gitterboxen stehen, aber man wusste es ja damals nicht besser.

credibility Offline

Forum-Verdienstkreuz Bronce


Beiträge: 1.147

08.09.2010 15:47
#4 RE: Der Alltag eines Boxenpferdes Zitat · Antworten

Man sollte jede Haltungsform immer wieder überdenken.

Ich kenne Pferde, sie haben einen ähnlichen Alltag. Nur das sie irgendwann nach dem ersten Frühstück raus kommen und dann bis zum Abendessen alleine oder zu zweit auf abgefressenen wiesen ohne wind und wetterschutz "dösen"...

Nicht die Haltungsform selbst ist tröge, sondern das was ein jeder daraus macht.

Zum Glück sind Paddockboxen und Gruppenhaltung ja immer beliebter! Es geht aufwärts :)

° * ° * ° * ° * ° * ° * ° * ° * ° * ° * ° * ° * ° * ° * ° *

www.riali-t.de

Fee72 Offline

Staatsprämienanwärter/in

Beiträge: 575

08.09.2010 16:51
#5 RE: Der Alltag eines Boxenpferdes Zitat · Antworten

Ja leider traurig. ALs meine 2 in der Box standen,habe ich sie morgens raus und abends wieder rein. Sehe leider immer wie die Pferde in der Box gehalten werden besonders schlimm auf größere Pferdehöfe.
Auch mein Verpächter tut nur hin und wieder seine Pferde raus. Wie er grad Lust und Laune hat.

Ich bin froh, dass ich meinen Pferden ein "atgerechtes Leben" bieten kann mit 24 std Weidegang und sie können rein und raus wie sie wollen. Leider kann auch nciht jeder sein Pferd sowas bieten weil z.b. die Möglichkeit nicht vorhanden ist

Artax Offline

Staatsprämienanwärter/in


Beiträge: 511

08.09.2010 22:33
#6 RE: Der Alltag eines Boxenpferdes Zitat · Antworten

Ich weiß ja nicht, wo es mich beruflich mal hinverschlägt; bei uns soll ja - mal wieder - so einiges passieren. Auf jeden Fall würde ich mich, wenn ich unsere Eigenregie-Haltung hier aufgeben müsste, ganz genau nach einem möglichst pferdegerechten Stall umsehen. Lieber würde ich mich in eine 1-Zimmer-Wohnung setzen, damit es mein Pferd gut hat.

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