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Auf einem etwa 40 km von mir entfernten Reiterhof ging es in den letzten Wochen wahrlich "turbulent" zu. Zuerst ein 18-jähriger Deckhengst an Herpes erkrankt (Lähmungserscheinungen), mußte nach mehrmaligem Klinikaufenthalt eingeschläfert werden, da er hinten völlig steif war und nicht mehr stehen konnte. Dann nach ca. 2 Wochen ein 2-Jähriger, fast gleiche Symptome -Herpesvirus wurde jedoch hier (noch) nicht nachgewiesen, zwischenzeitlich auch über die Regenbogenbrücke gegangen. Ein weiterer betroffener Jährling wurde gestern zur Diagnostik in die Klinik gebracht, 3 weitere Pferde zeigen wohl auch erste Anzeichen. Keiner weiß so richtig, was los ist, Tierärzte sind ratlos. Auf dem Hof stehen insgesamt mehr als 70 Pferde... Da bekommt man es doch wirklich mit der Angst zu tun und überlegt, wie man seinen eigenen Zuchtstutenbestand am besten schützt. Vielleicht ist es ja auch eine andere Krankheit mit den neuralen Symptomen (Koordinationsschwierigkeiten, Taumeln, letztlich tlw. Lähmungen).
Laßt Ihr Eure Pferde gegen Herpes impfen? Kennt Ihr gleichartige Fälle oder hat jemand eine Idee, was das noch sein könnte? Wie verhält man sich in solch einer Situation am besten?
Könnte auch Botulismus sein, wenn Silage gefüttert wird. Ich habe da schon einiges gehört. Durch enstehendes Toxin in verunreinigter Silage treten beim Pferd Lähmungserscheinungen auf. Das führt fast immer zum Tot.
Es gibt doch auch eine relativ unerforschte Krankheit mit diesen Symptomen die oft tödlich endet(Name??) und meistens Weidepferde betrifft die im Winter draussen stehen,Man vermutet das durch die Kälte evtl. irgendwelche Pilze/Viren im Gras/Boden freigesetzt werden.
Hmmmm... Seit Jahren unverändert Heufütterung (immer der gleiche Lieferant), seit 2 Monaten v.a. wegen Schlamm und Weideschutz kein Koppelgang, sondern Paddock-Boxen, Pferde ohne Fieber und mit normalem Freßverhalten. Momentan weitere Blutprobenanalysen in der Tierklinik, geforscht wird auch w/Heuqualität (kann ja nicht schaden). Herbstlaub käme auch standortbedingt m.E. eher nicht in Betracht. Es ist zum Verrücktwerden.
War denn der Herpes bei dem Deckhengst nachgewiesen? Welcher Erreger? Wenn es einer hat ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass noch mehr daran erkranken. Auch geimpfte Tiere bekommen es dann oft, aber nicht so stark ausgeprägt.
Also ich habe meinen ganzen Bestand vom Shetty bis zum Jährling gegen Herpes durchgeimpft. Bringt auch nur was, wenn alle geimpft werden. Fremde Pferde kommen bei mir (wenn überhaupt) nur in den Stall, wenn sie auch geimpft sind und ichn stelle sie möglichst nicht in die direkte Nähe der Zuchtstute.
Und wie sieht es mit einer Vergiftung aus? Giftpflanzen im Heu, Dünger, Büsche aus Langweile angefressen, oder andere Toxine in Farben oder so.
An Vergiftung hatte ich auch schon gedacht. Grade wurde in einem anderen Forum nach Schachtelhalm" im Heu gefragt ...
Zitat von Giftzentrale : Acker-Schachtelhalm weist geringere Giftstoffe auf, wie der Sumpf-Schachtelhalm. Die Giftstoffe bleiben auch nach dem Trocknen erhalten! Giftig sind die Schachtelhalme für Pferde sowie für Rinder und Kühe. Bei Pferden entsteht durch eine Schachtelhalmvergiftung die sogenannte Taumelkrankheit. Das Enzym Thiaminase zerstört das Vitamin B1, somit kommt es zu Stoffwechselstörungen, die wiederum führen bei den Tieren zu Krämpfen und Lähmungen. Füttert man einem Pferd 2 - 5 Wochen lang im Heu mindestens 20 % Acker-Schachtelhalm, kommt es zu ernsten Vergiftungen. Der selbe Anteil an Sumpf-Schachtelhalm ist nach ca. 1 Monat Fütterungszeit tödlich. Weitere Vergiftungssymptome bei entsprechend starker Vergiftung sind Magen- Darmentzündungen mit Durchfall, Schreckhaftigkeit, Muskelzittern (auch Zuckungen im Gesicht), Pupillenerweiterung, Störungen im Bewegungsablauf, Taumel bis zu Lähmungen der Hinterläufe und Hinstürzen, Schwäche bis zur völligen Erschöpfung und Tod. Leichte Vergiftung zeigt sich durch Abmagern und Schwäche. Bei Kühen kommt es im Falle einer Vergiftung zu Minderung der Milchleistung.
Drücke allen Betroffenen Pferdehaltern die Daumen !
Wenn auf einem Hof 70 Pferde sind, gehe ich mal von Profis aus. Die haben sich das Heu sicher schon genauestens angesehen, und 20% Ackerschachtelhalm auch Zinnkraut genannt und das auch noch in mehreren Ballen ist absolut utopisch. Herpes ist im Blut nachweisbar, und tatsächlich können geimpfte Pferde zwar krank werden, aber nicht so stark (ausgenommen starke Immunschwäche durch andere bestehende Krankheit). Also ist hier sicherlich Detektivarbeit angesagt. Liebe Yvonne, ich gehe mal davon aus, daß Dein Bestand komplett durchgeimpft ist, schon wegen der tragenden Stuten und hoffe, daß die die Ursache bald finden, damit Entwarnung gegeben werden kann. Petra
Bei meinem damaligen Pflegepferd hatte ich einen ähnlichen Fall (ist aber schon ca. 6 Jahre her). Ich hatte ihn von der KOppel geholt und er hat die Hinterbeine kaum noch hochbekommen. In seine Box musste er eine 20 cm hohe Schwelle hoch, dass hat er nur noch mit viel Mühe geschafft. Er wurde dann sofort tierärztlich behandelt. ICh weiss aber nicht mehr genau, was der TA alles gemacht hat. Ich kann mich nur noch erinnern, dass die Leberwerte miserabel waren. Es war auch nach der Weidesaison, Heu etc. war alles wie immer. Letztendlich hiess es auch Herpes-Verdacht. Das Pferd war geimpft. Nach 1-2 Wochen war er wieder fit. Ob es tatsächlich Herpes war weiss ich nicht. Von unseren VetMed STudentinnen habe ich erfahren, dass zu dieser Zeit einige geimpfte Pferde mit Herpesverdacht in der Tierklinik in Behandlung waren. Ich impfe bei meiner jetzt nur Tetanus und Tollwut. Wir haben nur 6 Pferde im Stall, die den Hof auch nicht verlassen (ausser zum Ausreiten). Auch kommen keine fremden Pferde in unseren Stall. Daher ist ein Infektionsrisiko in meinen Augen sehr gering, wenn auch nicht ausgeschlossen.
In BW hatten wir vor ca. 4 Jahren auch den Herpes-Virus 1-4 in verschiedenen Ställen (auch große Turnierställe),die durchgeimpft waren, wo der Virus grasierte. Ebenso in einer Klinik, die für mehrere Wochen geschlossen war. Einige Pferde überlebten nicht, bzw. wurden eingeschläfert. Vor Kurzem hörte ich wieder von einem Fall, ein Sambesi-Sohn (Samborin) Rappschecke, der mit Lähmungserscheinungen in eine Klinik kam und auf Herpes behandelt wurde. Er hing 5 Tage am Tropf und bekam ein teures Medikamt gegen Herpes. Eine Besserung trat aber nicht ein. Später stellte ein anderer Tierarzt fest, daß er von dem Borna-Virus befallen war. Die Symthome sind scheinbar sehr ähnlich und es wird oft verkannt. Nur auf Grund der vielen Recherchen von der Besitzerin konnte dem Pferd geholfen werden. (Dr. Luwig, Berlin, ist Fachmann für den Borna-Virus) Samborin wird heute wieder vorwärts abwärts, möglichst dreimal am Tag, geritten oder bewegt. Im Cavallo-Heft (Dez.) S. 8 ist ein Artikel geschrieben. Samborin ist 13 Jahre alt und bis Grand Prix ausgebildet. Geritten wurde er von Berti Pötter, Heilbronn
Tja, aus dem betroffenen Bestand sind leider noch immer keine guten Nachrichten zu hören . Schon wieder zeigt ein bislang unauffälliges Pferd starke Symptome. Der Bestand wurde vorsorglich komplett gegen Herpes geimpft, so eindeutig nachzuweisen ist der Virus bislang aber eher nicht (Symptome weichen stark von sonstigen Anzeichen ab). Die sind dort echt ratlos. Ich hoffe bloß, daß sich diese "Unbekannt-Krankheit" - vielleicht ja ein mutierter Virus - nicht noch weiter auf andere Höfe ausbreitet. Da bekommt man es doch wirklich mit der Angst um seine eigenen Vierbeiner zu tun. Drückt mir die Daumen, daß wir verschont bleiben. Habe meinen Hof schon "abgeschlossen", keiner raus und rein.
@Reni: ich habe im Reiterjournal (ist aber schon ne Weile her) gelesen, daß Samborin wegen Herpes in der Klinik stand. Die haben dann aber großzügig Unterschlagen, daß es gar nicht Herpes, sondern Borna Virus war...
@sportschecke: Drück Dir auf jeden Fall die Daumen!!! Aber: "Habe meinen Hof schon "abgeschlossen", keiner raus und rein" geht das mit der Umsetzung überhaupt? Also wenn wir ausreiten, treffen wir immer "Tausend" andere Reiter von anderen Höfen auf den Reitwegen... Trefft Ihr beim ausreiten, fahren, spazierengehen... keine anderen Pferde???
LG Moni S.
--------------------------------------------- "Wenn zwei das Gleiche tun, ist das noch lange nicht dasselbe"
Glücklicherweise (manche meinen auch, das wäre ein Nachteil) wohne ich am Rande eines winzigen Örtchens mit nur 700 Einwohnern und einer überschaubaren Anzahl von Privatpferden. Auf meinem Pferdehof stehen ausschließlich meine eigenen Vierbeiner, keine Pensionspferde. Turnierteilnahme ohnehin aus zeitlichen Gründen nur hin und wieder im Sommer. Wenn ich am Wochenende ins Gelände reite oder Kutsche fahre, treffe ich normalerweise keine anderen Pferde. Bin auf meinem Hof also eher "Alm-Öhi". Mein Reitverein ist auch etwa 5 km im nächsten Ort, ich trainiere im Winter ohnehin nur in meiner kleinen Halle und auf eigenem Platz. So hält sich das Ansteckungsrisiko hoffentlich in Grenzen. Du siehst also - "abschließen" funktioniert.